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Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Titel: Perry Rhodan - 2552- Totenspiel
Autoren: Frank Borsch
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Kluge Wesen, die die Zeichen des neuen Zeitalters erkannt und sich

vorausschauend auf die Seite der Sieger gestellt hatten.
    Und zwischen den Vatrox und ihren Helfern stach hin und wieder die rosige

Haut eines Referrors heraus. Meist stand ein solcher Referror nur da, an Straßenecken oder auch

mitten im Strom des Verkehrs, und sah sich um, Wächter und besorgtes Elternteil zugleich.
    Sinnafoch zwang sich, die Wesen nicht zu beachten. Mehrmals passierte er

einen Referror in wenigen Schritten Abstand. Innerlich zitterte Sinnafoch vor Aufregung, aber es

war eine süße Aufregung, eine Würze. Er wollte sie auskosten, solange er konnte. Irgendwann

würden die Referror-Wesen ihn stellen. Aber was machte das schon? Er war unsterblich. Nicht tot

zu bekommen.
    Sinnafoch lebte.
    Sein Körper meldete sich. Durst und Hunger regten sich in ihm. Sie taten es

mit derselben Wucht, die allen Empfindungen des Wiedergeborenen zu eigen war.
    Sinnafoch sah sich um. Wo konnte er zu essen und trinken bekommen? Er stellte

rasch fest, dass überall in den Straßen Stände aufgebaut waren. Es waren einfache, auf vier

Rädern montierte Karren. Sie wurden von fünfbeinigen Wesen geschoben. Vatrox gingen zu den

Ständen, deuteten auf das, was sie wollten, und die fünfbeinigen Wesen gaben es ihnen.
    Das war alles, so schien es.
    Erwarteten die Fünfbeiner keine Gegenleistung? Sinnafoch ging näher an einen

Karren, verfolgte ein Dutzend Transaktionen. Er konnte keine Bezahlung erkennen.
    Ein System auf Funkbasis? Gut möglich, aber es gab nur eine Möglichkeit, es

herauszufinden: es auszuprobieren.
    Sinnafoch trat an den Stand und zeigte auf eine Papiertüte und eine Flasche.

Das fünfbeinige Wesen zirpte, entblößte eine gespaltene Zunge wie die einer Schlange und reichte

ihm das Verlangte. Das Wesen ähnelte den Pflanzenfressern, die vor Sinnafochs erstem Tod die

Ebene bevölkert hatten. Handelte es sich um einen Nachkommen dieser Tiere? Der Gedanke war

schwindelerregend, aber plausibel. Anderthalb Millionen Jahre waren eine lange Zeit. Genug, damit

aus Tieren Intelligenzen wurden.
    Sinnafoch nahm Tüte und Flasche an sich und war eben im Begriff, es wie die

Einwohner der Stadt im Gehen zu essen, als er einen grünen Fleck zwischen den Türmen

bemerkte.
    Ein Park.
    Wieso eigentlich nicht? Dort konnte er sich ausruhen, während er aß.
    Der Park war rund. Knöchelhohe Farne wuchsen in seiner Mitte, über-ragt von

einem Dutzend Bäumen, von denen Blätter wie nasse Lappen hingen.
    Ein kreisförmiger Kieselweg erschloss den Park, gesäumt von einfachen Bänken

aus Formenergie. Sie waren belegt. Unschlüssig ging Sinnafoch weiter. Er wollte für sich sein,

aber auf der Farnwiese wäre er der Einzige gewesen, exponiert.
    Auf halbem Weg um den Park passierte er eine Bank, auf der ein Vatrox

merkwürdig schräg kauerte. Sinnafoch warf - neugierig geworden - einen verstohlenen Blick zu dem

Mann, und noch bevor er seinen Blick abwenden konnte, sah der Mann auf.
    »Einen guten Abend, Bruder«, sagte er. »Bist du gekommen, um die D'Tar singen

zu hören?«
    Darauf gab es nur eine Antwort. »So ist es«, antwortete Sinnafoch und ließ

sich auf der Bank nieder.
    *
    Der Mann stank nach altem Urin. Es war der erste üble Geruch, dem Sinnafoch

seit seiner Wiedergeburt begegnete. Sinnafoch rückte ganz an den Rand der Bank.
    »Ich bin Kathern«, sagte der Mann. Sein linkes Auge war erloschen. Sein

Orange war fahl, wie von der Sonne gebleichter, abblätternder Lack.
    Aus seinem Nacken wuchs das längste Pigasoshaar, das Sinnafoch je gesehen

hatte. Es hätte ihm Respekt vor seinem Gegenüber gebieten sollen, aber es steigerte nur seinen

Widerwillen. Das Pigasoshaar stand diesem Krüppel nicht zu,
    »Sinnafoch.«
    Der Mann zeigte auf Sinnafochs Tüte. »Was hast du da zu essen?«
    »Ich weiß es nicht.« Sinnafoch hatte bislang nicht nachgesehen; er hatte am

Stand einfach nach Belieben auf eine Tüte gezeigt, um nicht durch Unkenntnis aufzufallen.

»Möchtest du etwas?«, fragte er und hielt dem Mann die Tüte hin. Der Gestank seines Gegenübers

hatte seinen Hunger vertrieben.
    Der Mann riss sie ihm aus der Hand. Wie ein Tier, dem man durch die

Strukturlücke im Schirm seines Käfigs Futter zuschob. Seine Hand war eine Klaue, sie bestand nur

noch aus Daumen und Mittelfinger. Die übrigen Finger waren Stümpfe. Sie endeten in Hautlappen,

die wie Fransen herabhingen.
    Kathern riss die Tüte
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