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Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit
Autoren: Marc A. Herren
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klangen unanständig laut in der weiten Ebene, verhallten aber, kaum dass die Worte über seine perfekt geformten, tiefschwarzen Lippen gekommen waren. »Sie müssen erst einmal verkraften, was im Schrein der Ewigkeit geschehen ist. Fremde dürften auf Kopters Horst höchst selten auftauchen noch dazu solche, die von der Existenz des BOTNETZES wissen.«  
    Saedelaere antwortete nicht sogleich.
    Solange er die Motive seines Gegenübers nicht kannte, musste er sehr vorsichtig in seinen Äußerungen sein. Der Fremde verfügte möglicherweise über Wissen, das Saedelaere die Spur zu Samburi Yura aufzeigen konnte. Es konnte aber genauso gut sein, dass sich ihre Interessen grundlegend unterschieden und sie beide zu Gegnern machten.
    Abwarten, zuhören, dezent nachfragen, nur preisgeben, was unumgänglich war so lautete Saedelaeres Devise.
    »Du kennst dich mit dem BOTNETZ aus?«, fragte er schließlich.
    Etwas veränderte sich in Ennerhahls Haltung, doch der Maskenträger erkannte nicht, worum es sich handelte.
    »Eine seltsame Frage.« Ennerhahls blaugrüne Augen leuchteten unheilvoll in seinem ebenmäßig schwarzen Gesicht. »Selbstverständlich kenne ich mich mit dem BOTNETZ aus oder den »achtundvierzig Blütenblättern der Zeitrose, wie die Lokopter es ebenfalls nennen. Weshalb fragst du mich das, Alaska Saedelaere? Ich erfühle dein kosmisches Wesen, wir sind uns ... ähnlich. Weshalb stellst du mir eine solch profane Frage?«
    Profan ...
    Dieses Wort hatte Samburi Yura in einem Traum verwendet, den der Maskenträger während des Anfluges in den Sektor 118 gehabt hatte.
    Sofort rief sich Saedelaere zur Ordnung. Sein Unterbewusstsein allein war für diesen Traum verantwortlich. Er durfte sich nicht durch Nebensächlichkeiten ablenken lassen!
    Ennerhahl wurde durch seine Kenntnis über das BOTNETZ zur derzeit wichtigsten Informationsquelle. Saedelaere spürte immer stärker, dass das BOT-
    NETZ der Schlüssel zum Geheimnis des Verschwindens der Enthonin war.
    »QIN SHI ist erwacht. Das BOTNETZ steht bereit«, hatte Samburi Yuras Mitteilung gelautet.  
    »Die Lokopter sind die Wächter des BOTNETZES«, sagte der Maskenträger schwerfällig und hoffte, dass Ennerhahl auf die unterschwellige Frage einging, obwohl er den Satz als Feststellung formuliert hatte.
    Wiederum veränderte sich etwas in der Haltung oder der Mimik Ennerhahls, ohne dass Saedelaere es genau hätte bestimmen können.
    Der Schwarzhäutige antwortete nicht, blickte den Maskenträger nur stumm an.
    Hochmütig?
    Es war gut möglich, dass er gerade im Begriff war, sich in eine Sackgasse zu manövrieren. Er holte tief Luft.
    »Du solltest besser nicht behaupten, eine Inkarnation des BOTNETZES zu sein, mein Freund!«
    Ein Schuss ins Blaue.
    Ennerhahls Gesichtszüge entspannten sich. »Das war selbstverständlich eine Lüge. Um diesen Vogel zu verwirren, sagte ich das Erstbeste, das mir in den Sinn kam. Einer von uns musste schließlich etwas tun, mein Freund ... «  
    Der Zellaktivatorträger gab sich Mühe, so gleichmäßig wie möglich zu atmen. Seine Gedanken rasten. Er wusste buchstäblich nichts über das BOTNETZ. Mit jedem falschen Satz, jeder überflüssigen Frage würde er sich unweigerlich verraten.
    Und was wäre dann? Würde Ennerhahl seinen hoch technisierten Anzug aktivieren? Und würde er seinerseits nach der Maske greifen, um sie sich vom Gesicht zu reißen? Dann wäre der Moment da, an dem aufgedeckt würde, wer die durchschlagenderen Argumente auf seiner Seite hatte.
    Wie zu den alten Zeiten der Revolverhelden. Punkt zwölf Uhr mittags, zehn Schritte gehen, umdrehen und abdrücken. Die blutige Wahrheit auf einer staubigen Straße.
    Saedelaere schluckte. Er erkannte, dass der Eindruck seiner eigenen Unsicherheit entsprungen war.  
    Wie sollte seine nächste Äußerung lauten?
    »Das BOTNETZ ...«, sagte Ennerhahl unvermittelt.
    Der Maskenträger kniff die Augen zusammen. Hatte der andere Lunte gerochen? Wollte er ihn mit diesem Satzfragment aushorchen?
    Zu seinem Erstaunen war es Ennerhahl, der wie in Gedanken versunken weitersprach: »Angeblich eine alte Waffe einer längst verschwundenen Superintelligenz. Sie hat die >48 Blütenblätter der Zeitrose< einst im Kampf gegen die Mächte des Chaos erschaffen.«
    War das nun ein Trick, um Saedelaeres Wissen zu überprüfen?
    Er straffte sich innerlich. Alles Hinterfragen brachte ihn nicht weiter er musste etwas wagen, wenn er Licht in diese Angelegenheit bringen wollte.
    »Dies ist ein sehr
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