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Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit
Autoren: Marc A. Herren
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absetzen, für das Familiennest würde er nachträglich zum Helden, und ein Ersatz-Auserwählter der die Ehre höchstwahrscheinlich viel mehr verdient hätte als Syrst würde nachnominiert werden und dürfte darauf hoffen, im Ruf aufzugehen oder sich sogar in den Kreis der Sieben Mächtigen einzureihen.
    Und er würde sich mit den ihm eigenen Durchsetzungsqualitäten eine Passage auf einem Internestgleiter zu einem weit entfernten Nest erschwindeln, um dort ein neues Leben unter einer neuen Identität zu beginnen!
    Syrst schloss die Augen und dachte an die exotischen Großnester auf der anderen Seite von Kopters Horst. Eines schwebte inmitten eines Urwaldes, und man erzählte sich, dass des Nachts Klettertiere von den mächtigen Bäumen über den Rand des Nestes sprangen, um bei den Lokoptern um Speisen zu betteln.
    Ein anderes Großnest Kylen hieß es schwebte über einem der Ozeane. Anmutige silbergraue Fischwesen, denen man eine erstaunlich hohe Intelligenz nachsagte, hatten im Schatten des Großnestes eine filigrane Siedlung aus Wasserschlingpflanzen erbaut.
    Die Kylen-Lokopter machten sich einen Freizeitspaß daraus, in eiförmigen transparenten Kapseln in die Siedlung hinabzutauchen. Wie Syrst aus einem Dokumentarfilm erfahren hatte, war es den Kylen bereits gelungen, eine grobe Verständigung durch Symbolzeichnungen zu etablieren.  
    Das ist es!, dachte Syrst, von aufflammender Begeisterung gepackt. Er würde nach Kylen auswandern!
    Syrst Tykvenst Kylen, das war doch ein wunderbarer Name! Oder sollte er konsequent sein und seinen alten Nestnamen gleich mit ablegen?
    Das wäre auf alle Fälle besser, überlegte Syrst. Dann wäre überhaupt keine Verbindung mehr zu meinem ursprünglichen Nest und Großnest herzustellen! Genau! Ich werde auf Kylen ein neues Nest gründen!
    »Bist du auch nestlos?«, fragte eine hohe Stimme direkt neben ihm.
    Verwirrt blickte Syrst auf. Er war dermaßen in seine Überlegungen vertieft gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie sich ein anderer Lokopter an seine Seite geschoben hatte.
    Eine Lokopter!
    Sie war ungefähr gleich groß wie Syrst und hatte die Federn rund um die großen Augen mit winzigen glitzernden Steinchen beklebt. Die Spitzen ihrer Brustfedern glimmerten in allen möglichen Farben, und an den Beinen trug sie statt der üblichen Metallbehälter kleine Holoprojektoren, die alle paar Herzschläge lang neue Bilder projizierten.
    Auf Syrst machte sie keinen unhübschen, dafür aber einen größtenteils verrückten Eindruck.
    »Wie ... was?«, krächzte er.
    »Ich fragte dich, ob du auch nestlos bist«, wiederholte die Lokopter.
    »Äh ... ja.«
    »Ich auch«, sagte sie und strahlte ihn an, als ob dies ein Grund zum Lachen sei. »Ich heiße Keffira Sötest Lokop. Meine Nestangehörigen kamen bei einem Feuer ums Leben. Ist schon einige Jahre her, und viele erinnern sich nicht mehr daran. Ich habe daraufhin meinem Seelenschmerz in holografischen Bildern Ausdruck verliehen. Die kamen ziemlich gut an, und so wurde ich Künstlerin normalerweise darf man das ja nicht sagen, aber ich bin schon ziemlich berühmt geworden deswegen. Ist ja kein wirkliches
    Geheimnis, wenn man zu einem Auserwählten gekürt worden ist, nicht wahr? Da kann man schon ein wenig angeben. Hast du schon von mir gehört, und wer bist du überhaupt?«
    Syrst Tykvenst Lokop antwortete nicht, sah sie nur fassungslos an. Er hatte noch nie einen Lokopter in so kurzer Zeit so viel gackern hören.
    »Du bist bestimmt ein Schriftsteller«, plapperte sie weiter. »Die haben manchmal etwas Mühe mit dem sprachlichen Ausdruck einmal abgesehen von dem Multitalent Leho Lykos Lokop selbstverständlich, der ganze Nestarenen unterhalten kann! Na, habe ich recht? Du bist Schriftsteller? Sag es! Welche Schriftrollen hast du schon veröffentlicht? Habe ich eine davon gelesen? Schreibst du Romanzen? Da werde ich ganz mausrig davon. Sag, dass du Romanzen schreibst!«
    »Ich schreibe keine Romanzen, sondern ich ... Ach, lass mich einfach in Ruhe!«
    Syrst machte ein paar schnelle Schritte zur Seite und hielt den Blick starr auf Svage gerichtet. Der machte sich einen Spaß daraus, ständig das Gehtempo zu ändern und so sein Nestgefolge in Verlegenheit zu bringen.
    Lieber einem Tölpel zusehen, als sich von einer Verrückten die Ohröffnungen füllen lassen!, dachte Syrst verärgert.  
    Keffira nahm zwei weitere Anläufe, Syrst anzusprechen, doch er tat so, als würde er sie nicht hören.
    Kurze Zeit später bog der Umzug auf
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