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Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit
Autoren: Marc A. Herren
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Greifvögel erinnerten.
    Als er sich wieder Ennerhahl zuwenden wollte, war dieser verschwunden. Saedelaere fragte sich unwillkürlich, ob er die eigenartige Begegnung nur geträumt hatte.
    Der heimliche Rebell
    Die Familien und Nestgemeinschaften der Auserwählten flanierten mit stolz geplustertem Federkleid durch die Straßen und hielten große Bilder ihrer Helden in die Höhe. Bunte Luftschlangen und Ballons waren an den Porträts befestigt und bewegten sich im Takt der tanzenden Lokopter.
    Aus den Gebäuden hoch über der Straße flatterten kleine farbige Folien herab. Manche von ihnen waren mit winzigen Audiomotoren ausgestattet, die Schallwellen in Auftriebsenergie umwandelten. Solange die Lokopter ausgelassen sangen, kreischten und ihre Freude herauskrähten, würden die künstlichen Falter immer weitertanzen.
    Syrst wischte eines der Dinger aus der Luft. Er fühlte sich in dieser Parade so fehl am Platz wie ein Kieselstein inmitten eines Eigeleges.
    Ein Dutzend Schritte weiter vorne stolzierte der Kittel-Klan. Die etwa zwanzig Lokopter, die zum Nest der Kittel zählten, bildeten eine Traube um Svage, der die Aufmerksamkeit sichtlich genoss. Er hielt beide Hände hoch erhoben und winkte dem spalierstehenden Publikum huldvoll zu.
    Angewidert wandte Syrst den Blick ab. Er betrachtete die rasch verwehenden Kishwölkchen vieler Lokopter-Füße und das Muster des durchschimmernden Laufgitters.
    Von dem Tykvenst-Nest hatte sich niemand eingefunden. Zweifellos hatte Kroge Tossan Lokop, die Blaufeder, die sich um seine Belange kümmerte, seinen Familienclan ebenfalls informiert und zu der Parade eingeladen. Syrst nahm an, dass seine Nestangehörigen davon ausgingen, dass er sich mutwillig in den Kreis der Auserwählten getrickst hatte. Sie wollten nicht in der Nähe sein, wenn er aufflog.
    Wie recht sie mit ihrer Einschätzung meines Charakters haben!, dachte er verdrossen.  
    Jeden Moment musste Kroge auftauchen und ihm die Schärpe von den Schul tern reißen, die ihn als Auserwählten kennzeichnete. Syrst konnte nur hoffen, dass Svage es nicht mitbekommen würde.  
    Syrst wünschte sich in die Eierschale zurück. Nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nichts mehr fühlen, sicher unter der schützenden Hülle.
    Je näher der Umzug dem Lichtturm kam, desto frenetischer sang und kreischte das Publikum und desto schlechter wurde Syrsts Stimmung. Fast wünschte er sich mittlerweile, dass Kroge oder irgendeine andere Blaufeder ihn endlich über den offensichtlichen Wahlfehler in Kenntnis setzen und aus dieser federrupfenden Situation retten würde.
    Mehrere Luftschlangen trafen ihn und wickelten sich um seinen Hals. Höchstwahrscheinlich hatten Lokopter sie geworfen, die nicht mit ansehen konnten, wie einer der Auserwählten mit gesenktem Kopf und staksigen Schritten am Festumzug zu seinen Ehren teilnahm.
    Ohne aufzusehen, streifte Syrst die Luftschlangen ab.
    Einfach nur weggehen, dachte er. Ganz weg! Lokops Nest verlassen und auf einem weit entfernten Großnest ein neues Leben beginnen.
    Eine neue Identität!
    Der Gedanke elektrisierte Syrst. Anstatt den Lichtturm zu betreten, würde er unerkannt in der Menge untertauchen und einfach verschwinden! Da die Auserwählten sowieso nicht mehr von der Zeremonie wiederkehren würden, hätte niemand in der Bevölkerung einen Grund, ihn zu vermissen.
    Im Gegenteil: Die Angehörigen seines Nestes, die Tykvenst, würden so zu der schönen Erkenntnis gelangen, dass er tatsächlich im Ruf aufgegangen sei. Sie hätten zwar keine Ahnung, weshalb ein Trickser wie er zu dieser Ehre gelangen konnte, doch sie müssten die Fakten respektieren.
    Syrst ging davon aus, dass die Blaufedern ihn zwar vermissen würden, doch wie wollten sie ihn auf die Schnelle finden? Würden sie eine groß angelegte Suchaktion starten?
    Nein, Syrst sah diese Möglichkeit nicht als sehr wahrscheinlich an. Das gäbe der Festlichkeit einen seltsamen Beigeschmack. Er konnte sich beim besten Willen nicht ausmalen, dass Kroge Tossan Lokop herumlief und öffentlich zugab, einen der Auserwählten verloren zu haben.
    Nein, es war viel wahrscheinlicher, dass sie noch einen oder sogar zwei Ersatzkandidaten in der Hinterhand hatten. Lokopter waren sensibel Syrst nahm an, dass in der Vergangenheit manch einer von den Glücksgefühlen überwältigt worden war und es nicht bis zu der Zeremonie geschafft hatte.
    Je mehr Gedanken er sich machte, desto sicherer war Syrst, dass sein Plan aufgehen könnte: Er würde sich unbemerkt
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