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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker
Autoren: Frank Borsch
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war stark, noch weit stärker, als er geglaubt hatte.  
    »Ich höre«, sagte Cedosmo. »Was sind deine Informationen?«  
    »Ich ... ich erstatte mit Vergnügen deinen Spezialisten ausführlich Bericht. Später. Die Menschen sind komplex. Bei unseren weiteren Planungen werde ich ...«
    »Das wird nicht nötig sein«, unterbrach ihn der Frequenzmittler.  
    »Wieso? Ich bringe Erkenntnisse von höchster Wichtigkeit. Ich werde ... «  
    »Du wirst gar nichts, Sinnafoch.« Cedosmo gab seiner Kriegsordonnanz ein Zeichen. Das gedrungene Wesen langte unter sein Kettenhemd und brachte einen Datenkristall zum Vorschein. Er funkelte gelb. Es war die Art von Kristall, mit deren Hilfe VATROX-CUUR Befehle gab, Datenspeicher und Siegel zugleich.  
    Vertebris ging zu Sinnafoch und hielt ihm den Kristall hin. Sinnafoch nahm ihn zögernd. Er achtete darauf, die Hand der Kriegsordonnanz nicht zu berühren. Mit der anderen Hand tätschelte er beruhigend Philip. Er spürte die Unruhe des Okrills, das Beben seiner Oberschenkelmuskeln. Es fehlte nicht viel, und Philip würde Vertebris anspringen, um seinen Herrn zu verteidigen.  
    »VATROX-CUUR hat bestimmt, dass du als Strafe für deine Verfehlungen ab sofort ein Schlachtlicht befehligst«, sagte Cedosmo.  
    Sinnafoch hielt den Atem an. Kommandant eines Schlachtlichts. Nicht besser als der Okrivar, den er noch vor wenigen Minuten nach Belieben herumkommandiert hatte. Ein besserer Handlanger.  
    »Das ist unerhört!«, rief Sinnafoch. »Ich bin Frequenzfolger!«  
    »Was du getan hast, ist unerhört.« Die Kriegsordonnanz kehrte zurück an die Seite ihres Herren. Aber sie ließ sich nicht auf dem Boden nieder, sondern verharrte sprungbereit. »Es ist nur deinen Verdiensten aus früheren Leben zu verdanken, dass deine Bestrafung milde ausfällt. Es ist dir gestattet, deinen Titel zu behalten. Erfülle deine neue Aufgabe zur Zufriedenheit und du magst wieder neue, größere erhalten.«  
    »Aber das ist unmöglich!«, rief Sinnafoch gegen besseres Wissen. Der Kristall, den er in den Händen hielt, war der Beweis. Er kam von VATROX-CUUR; Cedosmo würde es nie wagen, seinen Inhalt zu verfälschen. »Ich bin ein treuer Diener der Frequenz-Monarchie!«, wiederholte er hilflos.  
    »Dann beweise es.« Der Frequenzmittler hob einen Arm, zeigte auf die Tür.
    »Und jetzt geh, deine neue Aufgabe wartet.«
    Sinnafoch wandte sich ab. Degradiert. Ein einfacher Schlachtlicht-Kommandant. Unmöglich. Und doch wahr. Philip folgte ihm, seine Krallen kratzten laut über den Stahlboden.  
    Als er die Tür erreichte, rief Cedosmo: »Da ist noch etwas, Sinnafoch.« »Ja?«  
    »VATROX-CUUR hat verfügt, dass dir vorläufig keine neue Kriegsordonnanz zugeteilt wird.«  
    Eine weitere Demütigung.
    Eine Demütigung zu viel.
    Sinnafochs Fassungslosigkeit schlug um in Wut und die Wut gebar eine Idee.  
    »Wenn es der Wille von VATROXCUUR ist ...«, sagte er und verließ den Raum.  
    Der Blick, mit dem Sinnafoch den Okrill musterte, entging dem Frequenzmittler.

    Wir waren mächtig.
    Das Polyport-Netz gehörte uns, aber das genügte nicht.  
    Wir hatten von den Anthurianern gelernt. Wir suchten aufstrebende Völker.
    Sie rangen hart um ihre Existenz. Die Hyperdepression lastete auf ihnen. Doch es gelang ihnen zu bestehen. Sie tasteten sich in den Weltraum vor, wenn auch mühselig.  
    Dann kamen wir. Wir halfen diesen Völkern. Wir schenkten ihnen unsere Technologie, öffneten ihnen das wahre Tor zu den Sternen.  
    Dankbar nahmen sie unser Geschenk an.    Doch es war kein Geschenk ...
    Aus der Kosmogonie der Vatrox

2.

    Ph-i-l-i-p. Philip.  
    Das ist mein Name. Die Stimme, die in mir wohnt, sagt es mir. Ich spüre, dass es stimmt.  
    Philip.
    Ich mag, wie es klingt. Philip klingt nach Abenteuer. Ich muss meinen Namen nur denken und plötzlich werde ich ganz aufgeregt. Ich sehe in mir viele Bilder, von vielen Orten und vielen Wesen.  
    Ein Wesen sehe ich besonders oft. Es hat zwei Beine, Arme und keine Haare. Ein Mensch, sagt die Stimme. Und dann: Mach dir nichts draus. Das liegt hinter dir.  
    Der Mensch er hat einen Namen. Mir ist, als müsste ich ihn wissen, als läge er mir auf der Zunge. Aber im letzten Moment entwischt er mir immer, wie ein flinker Glasfrosch in den Sümpfen. Der Mensch hat meinen Namen oft gesagt, und es hat mir gefallen. Ich glaube, der Mensch hat mir meinen Namen gegeben, vor langer Zeit, weit weg von hier. In mir kann ich noch den Klang seiner Stimme hören. Aber
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