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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
Autoren: Christian Montillon
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tätig zu werden, wo auch immer es nötig war. In diesem Fall war es ganz offensichtlich nötig. Denn jede einzelne Facette der TRAITOR -Problematik, wie Monkey es so bürokratisch bezeichnet hatte, bereitete mir Magenschmerzen.
    Und ich hasse Magenschmerzen.
    Monkey wandte sich wortlos ab, weil er eine Funknachricht vom Posbi-Kommandanten jenes Schiffes erhielt, das uns zu unserem Ziel brachte. Es handelte sich um einen Exilplaneten, auf dem die USO die Zurückgelassenen der Terminalen Kolonne ansiedelte. Die Lage dieses Planeten war so geheim, dass nicht einmal ich sie kannte – fast undenkbar, war ich doch immerhin Monkeys Stellvertreter und damit der zweitmächtigste Mann innerhalb der USO.
    Manchmal fragte ich mich, ob Monkey selbst überhaupt die Lage des Geheimplaneten kannte. Einmal hatte ich ihn sogar darauf angesprochen, aber der Oxtorner hatte sich um eine Antwort gedrückt.
    Während Monkey – erstaunlich leise – sein Gespräch mit dem Kommandanten führte, schweiften meine Gedanken ab. Zum wohl tausendsten Mal reflektierte ich die bekannten Eckdaten, obwohl ich genau wusste, dass es mich ebenso wenig wie die 999 Mal zuvor weiterbringen würde. Dennoch kam es mir so vor, als hätte ich etwas übersehen; etwas, das so offensichtlich war, dass man es als Betroffener für selbstverständlich hielt und genau deswegen nicht als Lösungsansatz begriff.
    Also versuchte ich im Geiste zurückzutreten und die Situation von außen zu analysieren. Doch die Situation war alles andere als einfach, die TRAITOR-Problematik war mehr als hundert Jahre nach dem Abzug der Kolonne noch immer vielschichtig und nicht leicht auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Vielleicht lag genau da das Problem.
    Als die Terminale Kolonne TRAITOR, jener gigantische Heerwurm der Chaosmächte, aus der Milchstraße abgezogen war, hatte es zunächst so ausgesehen, als sei das Thema erledigt. So wie die drohende Gefahr durch die Entstehung einer Negasphäre in Hangay.
    Die Wirklichkeit hatte uns bald eines Besseren belehrt. Oder eines Schlechteren, je nachdem. Denn mit TRAITOR verschwanden keineswegs alle Angehörigen der Kolonne. Truppenteile blieben zurück, zunächst verborgen, unauffällig ... doch auf Dauer waren sie kaum zu übersehen.
    Rasch bildeten sich zwei Gruppierungen heraus; wenn man denn dazu neigte, Intelligenzwesen in Kategorien zu stecken. Betrachtete man die Sache ein wenig genauer, stellte sich jedes Einzelschicksal etwas anders dar. Keine zwei Individuen gingen exakt denselben Weg.
    Um sich einen Überblick zu verschaffen, bot sich jedoch das Schubladendenken an.
    Die eine Gruppe war inzwischen unter dem wenig vorteilhaften Namen TRAITOR-Marodeure bekannt. Sie verbargen sich, tauchten scheinbar aus dem Nichts auf, überfielen Handelsschiffe und Karawanen – und tauchten wieder unter. Obwohl ich vor knapp zwei Wochen in einem ihrer Stützpunkte gefangen gewesen war, hatte ich nicht mehr über sie herausfinden können. Sie waren eine nach wie vor geheimnisvolle Organisation, deren Hintermänner völlig unbekannt waren.
    Nur eins stand fest: Sie waren gefährlich.
    Was man von der zweiten Gruppierung nicht behaupten konnte, die uns – die terranische Menschheit, die USO, die ganze Milchstraße – allerdings vor gänzlich andere Probleme stellte. Es waren friedliche Individuen, die als versprengte Mini-Gruppen auf zahlreichen Planeten Asyl und Unterschlupf gefunden hatten. Dort lebten sie unauffällig, harmlos und friedlich, und oft schon in der zweiten oder gar dritten Generation.
    Dennoch mussten sie im Untergrund ein Leben auf der Flucht führen, heimlich und verborgen. Offenbar war die Völkergemeinschaft der Milchstraße noch nicht bereit, ihnen Vergebung anzubieten. Man begegnete Individuen der ehemaligen TRAITOR-Völker grundsätzlich mit Misstrauen, mehr noch – man fürchtete sie. Und das, obwohl die meisten der heute Lebenden niemals Teil der Terminalen Kolonne gewesen waren.
    Allein die Tatsache, dass sie Mor’Daer oder Ganschkaren oder sonstwas waren, brandmarkte sie. Dahinter stand ein Verhaltensmuster, das mir ganz und gar nicht gefiel, das sich aber nicht verleugnen ließ: Die Fremden wurden als Feinde angesehen.
    Diese Hinterbliebenen im Untergrund zählten zweifellos zu den Meistgesuchten der Galaxis. Man wollte ihrer aus den unterschiedlichsten Gründen habhaft werden.
    Auf der einen Seite gab es uns, die USO, die Feuerwehr der Galaxis . Wenn wir Zurückgelassene fanden, boten wir ihnen Sicherheit,
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