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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
Autoren: Christian Montillon
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soeben vor seinen Augen abspielte – es war sein letzter Fehler. Tan Harol hob seine Waffe und feuerte ihm in die Brust.
    Ich hob ebenfalls meine Waffe. Noch hatte Harol mich nicht entdeckt. Ich kam aus einer Richtung, aus der er nicht mit Widerstand rechnete.
    Im nächsten Moment tauchte eine weitere Gestalt auf der Bühne auf. Audemo tan Pinfrari folgte tan Harol zum Transmitter; der Firmenchef machte sich bereits an den Justierungskontrollen zu schaffen.
    Er programmiert ein Ziel! , durchfuhr es mich. Das durfte ich nicht zulassen. Die beiden durften sich nicht absetzen.
    Ich hob die Waffe und zielte.
    Pinfrari fuhr mit einem wütenden Schrei herum, und ich glaubte schon, er habe mich entdeckt – doch er richtete den Strahler auf die vierte Gestalt, die nun auf die Bühne sprang. Wie immer er sich durch die panische Menge manövriert haben mochte – der angebliche Aerga Egrega lag in Pinfraris freiem Schussfeld. Er würde die nächste Sekunde nicht überleben, wenn ...
    Ich feuerte zuerst.
    Der gleißend helle Strahl aus meinem Handstrahler bohrte sich in Pinfraris Brust. In einer Wolke aus Blut und schwarzem Rauch brach er zusammen.
    Gleichzeitig beendete Simul tan Harol die Programmierung des Kokon-Transmitters. Er sprang auf die fünf mal fünf Meter durchmessende Plattform.
    Ich schwenkte meine Waffe.
    Ein gelblich halbtransparenter Quader aus Formenergie entstand über der Plattform. Simul tan Harol wurde völlig von dem Kokon umhüllt, der nur für die Dauer einer Zehntelsekunde Bestand hatte.
    Im nächsten Augenblick löste sich das Formenergiefeld über der Plattform wieder auf.
    Und das wiederum bedeutete nichts anderes, als dass die Energie, die bei diesem spontanen Zusammenbruch freigesetzt wurde, in das Transportfeld eingeleitet wurde. Als der Kokon verschwand, löste sich mit ihm alles auf, was sich auf der Plattform befand.
    Mein Strahlerschuss kreuzte sich mit demjenigen aus der Waffe des terranischen USO-Agenten. Genau dort, wo sich bis eben Simul tan Harol befunden hatte.
    Doch unser beider Angriff ging ins Leere.
    Keine fünf Sekunden später waren wir beide vor Ort. Das Eingabefeld des Kokon-Transmitters war nur noch ein verschmortes Etwas. Tan Harol hatte vorgesorgt, dass wir das Ziel nie erfahren würden, zu dem er sich abgestrahlt hatte.
    *
    Der Terraner stand wenige Sekunden vor mir bei Audemo tan Pinfrari. Er beugte sich über die reglos daliegende Gestalt, wandte sich dann zu mir: »Er lebt noch!«
    Ich versuchte, das Chaos auszublenden, das unterhalb der Bühne herrschte. Zwar hatten schon viele den Ort des Geschehens verlassen, aber bis endgültig Ruhe einkehrte, würde noch viel Zeit vergehen.
    Per Funk orderte ich einen Medorobot, brauchte aber nur einen Blick auf Pinfraris bleiches Gesicht und die wie unter glühendem Fieber glänzenden, weit aufgerissenen Augen zu werfen, um zu wissen, dass jede Hilfe zu spät kommen würde.
    Als Pinfrari plötzlich einen Schwall Blut aushustete und sich seiner Kehle würgende Geräusche entrangen, beugten wir uns beide zu ihm.
    Zuerst verstand ich nichts. Dann jedoch formten sich Worte aus den Lauten. Worte, die sich in meinem Hinterkopf festsetzten und die ich wohl nie wieder vergessen würde: »Das Akon-Fanal ... könnt ihr trotzdem nicht mehr aufhalten.«

Epilog:
    22. Februar 1463 NGZ

    Monkeys Kameraaugen surrten, als sich mir die Objektive entgegenzurecken schienen. »Das Akon-Fanal«, sagte er, und seine Stimme klang nachdenklicher, als ich den Oxtorner je zuvor gehört hatte.
    Ich nickte. »Mehr habe ich nicht in Erfahrung bringen können.«
    »Auch Belar tan Picas wusste nichts darüber?«
    »Er hörte diese Bezeichnung ebenfalls zum ersten Mal.«
    »Vertraust du ihm?«
    »Nach allem, was geschehen ist – ja.« Er hatte mir versichert, dass er zu jener Allgemeinheit unter den Akonen gehörte, die wussten, dass sie nur als Teil des Galaktikums überleben konnten; gerade nach der Zerstörung ihrer Heimatwelt wurde es Zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und in die einzig mögliche Zukunft zu blicken. Simul tan Harol und die TRAITOR-Jäger hingegen stellten für ihn eine Minderheit aus Unbelehrbaren dar, die bald aussterben würde.
    In dem Moment, als er in dem gewaltigen, verborgenen Hangar das Kugelschiff zum ersten Mal gesehen habe, sei ihm klar geworden, warum ich wirklich auf die LEMCHA OVIR gekommen war. Mit deutlichen Worten hatte er seine Abscheu vor den Machenschaften der TRAITOR-Jäger zum Ausdruck gebracht.
    Der
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