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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
Autoren: Christian Montillon
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diffuser Schmerz bis in den Hinterkopf ausstrahlte. »Ein erstaunlich realistisches Holo.«
    »Ich glaube, wenn man schon den größten Teil des Tages unter der Erde verbringen muss, sollte man wenigstens dafür sorgen, dass ...«
    »Dein Glaube interessiert mich nicht«, unterbrach der Ermittler barsch. »Um dein Seelenheil mögen sich andere kümmern. Mich interessieren Fakten.«
    »Du hast mich falsch verstanden, ich ...«
    »Ich verstehe sehr wohl!« Es konnte nichts schaden, ein wenig den harten, unnachgiebigen Schnüffler zu spielen, der für den Humor in etwa so wichtig war wie Wüstensand für einen fliegenden Fisch. Paarte man dieses Verhalten mit einer knochentrockenen Ironie, erzielte es oft eine erstaunliche Wirkung. »Ich werde dir nun einige Fragen stellen. Fangen wir mit der wichtigsten an.«
    Eylia wirkte erleichtert. Sie betraten das Terrain, auf das er sich zweifellos bestens vorbereitet hatte. »Bitte.«
    »Warum trägst du diese Brille?«
    Die Worte genügten, die Erleichterung in tausend Stücke zu schlagen. Eylia schnappte nach Luft. Sein feistes Dreifachkinn geriet in Wallung. »Meine ... Brille?«
    So ist’s recht. Je verwirrter du bist, umso besser gefällst du mir. Aerga Egrega ließ sich ungefragt auf einem der offenbar sündhaft teuren Luxussessel nieder.
    »Deine Brille«, wiederholte er langsam, als spreche er mit einem begriffsstutzigen Kind. »Mich interessieren solche Details. Warum lässt du deine Augen nicht richten und quälst dich stattdessen tagein, tagaus mit diesem Gestell aus Metall und Kunststoff? In 99 Prozent aller bei Tefrodern diagnostizierten Sehschwierigkeiten hilft eine simple Linsenkorrektur.«
    »Was hat das mit dem Mord zu tun?«
    Der Ermittler grinste. »Nichts. Aber es könnte mich und damit auch die Regierung unseres schönen Planeten Neann Ocis misstrauisch machen, wenn du die Auskunft auf eine solch einfache Frage verweigerst.«
    Zwischen den wulstigen Lippen tauchte für einen Augenblick, kaum sichtbar, die Zungenspitze auf. »Familienerbstück. Mein Vater trug die Brille, und dessen Vater ebenso, seit dem Tag, an dem er die Firma gründete.« Hurgac Eylia schlurfte zu seinem Schreibtisch und stützte sich dort mit der Linken ab. In der Rechten hielt er nach wie vor die Brille und schlenkerte sie nervös hin und her. »Und was meine Augen angeht, mach dir keine Sorgen. Sie funktionieren bestens. Die Brille erfüllt keine optische Funktion. Fensterglas, du verstehst?«
    »Also ein Markenzeichen.« Egrega winkte einem Servorobot, der bislang reglos in einer Ecke des Raumes gestanden hatte. Zu seiner Überraschung setzte sich die Maschine tatsächlich in Bewegung. »Durchaus nachvollziehbar. Jeder Chef sollte eine Marotte haben, über die seine Untergebenen Sprüche reißen können. Dann müssen sie nicht nach echtem Dreck suchen.«
    Der Robot blieb vor dem Ermittler stehen.
    »Den würden sie bei mir auch nicht finden«, sagte Eylia. Mit einem Blick auf den Robot ergänzte er: »Kann ich dir etwas anbieten?«
    Egrega lehnte sich im Sessel zurück. »Nichts, was der Robot erledigen könnte. Ich möchte den Toten sehen.«
    Die Frage stand überdeutlich in den Augen des Geschäftsführers: Warum hast du dann die Maschine zu dir gerufen?
    Eine Antwort darauf würde Eylia nicht erhalten. Es sollte ihn getrost zusätzlich verunsichern.
    »Nun?«, fragte der Ermittler.
    »Folge mir. Ich bringe dich in die Lagerhalle.«
    *
    Die Haare waren noch vorhanden, aber das Gesicht konnte man kaum mehr als solches erkennen. Nichts wies darauf hin, dass sich der Tote in seinen letzten Minuten gegen einen Angreifer zur Wehr gesetzt hatte.
    »Er hat das Transmitterfeld durchschritten, ohne dass es einen Hinweis auf eine Fehlfunktion gegeben hätte«, sagte Hurgac Eylia. »Als er im Empfangsfeld materialisierte, sah er ... so aus.«
    Wucherungen drückten die Fingernägel nach oben. Kleidung und Fleisch waren miteinander verschmolzen.
    Auf Eylias Stirn perlte Schweiß. »Er fiel sofort in sich zusammen. Wir haben ihn seitdem nicht angerührt.«
    »Ein Transmitterunfall?« Aerga Egrega schaffte es, die offensichtliche Schlussfolgerung wie eine Frage klingen zu lassen. »Wahrscheinlichkeit bei all den hochkomplexen Sicherungsmaßnahmen geradezu mikroskopisch gering.«
    Eylia stimmte eifrig zu. »Eine Vermischung auf molekularer Ebene bei der Rematerialisierung ist so unwahrscheinlich, dass ...«
    »Dass man geradezu an eine bewusste Manipulation denken muss .« Egrega bückte sich
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