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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
Autoren: Christian Montillon
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den Lippen.
    *
    Das Geländer der Brüstung direkt vor uns barst in einer Explosion. Glühende Bruchstücke sausten um uns, Tropfen aus geschmolzenem Plastik klatschten gegen Boden und Wände.
    Nahezu synchron warfen wir uns zur Seite – in getrennte Richtungen. Wir duckten uns hinter das Geländer.
    Eine ganze Salve jagte über uns in die Wand.
    Belar zog einen Strahler, legte ihn auf den Boden und stieß ihn mir zu. Die Waffe schlitterte am geborstenen Geländerstück vorüber; ich nahm sie an mich. Ein zweiter Strahler lag keine Sekunde später in der Hand des Sicherheitschefs.
    »Wir sind unterwegs«, hörte ich eine plärrende Stimme aus Belars Funkempfänger.
    »Bringt schwere Waffen mit!«
    Ich nutzte eine Feuerpause und kroch auf allen vieren zu dem Akonen. Weil wir saßen, konnten unsere Feinde uns hinter dem geschlossenen Geländer nicht sehen. Wenn sie jedoch Orter besaßen, bildete unsere Körperwärme ein leuchtendes Fanal.
    »Wie viele?«
    Statt einer Antwort hielt er mir die Anzeige seines Mini-Orters hin. Sechs Punkte näherten sich vom Boden der Halle. Sechs Gegner, die sich auf winzigen Schwebeplattformen unserer Position näherten.
    Uns blieben höchstens ein paar Sekunden. »Wir müssen fliehen.« Ich deutete auf das Tor hinter uns, das sich automatisch wieder geschlossen hatte. »Kannst du es öffnen?«
    »Nicht ohne mich hinzustellen.«
    Was gleichbedeutend mit seinem Tod wäre.
    »Dann flüchten wir über die Brüstung nach unten«, entschied ich. »Wann wird dein Stellvertreter ...«
    »Bleib ruhig!« Mein Begleiter zog aus einer Tasche seiner Uniform etwas, das wie eine Kugel in seiner Hand lag. »Ich habe mich vor unserem Aufbruch besser ausgerüstet, als du weißt.« Er aktivierte die Bombe und ließ sie in Richtung des Tors rollen. »Deckung!«
    Noch ehe es zur Explosion kam, zog er einen zweiten Sprengkörper und schleuderte ihn über das Geländer, grob in die Richtung, aus der sich laut der Orteranzeige unsere Gegner näherten – sie waren nur noch etwa zwanzig Meter entfernt.
    Beide Explosionen vermischten sich zu einem einzigen infernalischen Lärm.
    Feuerflammen loderten über die Wand; die zweite Bombe detonierte in freiem Fall. Die Druckwellen wummerten in meinen Ohren, dass ich glaubte, mein Trommelfell müsse zerreißen. Gleichzeitig war ich erleichtert darüber, dass es sich um Bomben mit geringer Sprengkraft handelte, sonst wären wir in diesen Augenblicken zerfetzt worden.
    Als die plötzliche gleißende Helligkeit verpuffte, hörte ich wütende Schreie. Ohne zu zögern, sprang ich auf und blickte in die Tiefe.
    Die vier Gestalten trudelten haltlos auf ihren Schwebeplattformen, getrieben vom Druck der Explosion. Niemand sah aus, als hätte er echte Verletzungen davongetragen, aber Belars überraschender Einsatz hatte uns genau das gebracht, was wir dringender als alles andere benötigten: Zeit.
    »Raus hier!«, rief er.
    Wir rannten durch die noch schwelenden Trümmer des Tors, und kaum waren wir durch, kamen uns zwei Gestalten entgegen.
    »Burgha«, rief der Sicherheitschef erleichtert.
    Bei dem zweiten Neuankömmling musste es sich um jenen Vulin handeln, den Belar per Funk erwähnt hatte; offenbar der erste Name, der ihm eingefallen war und dem er trotz der letzten Ereignisse noch vertraute.
    Die beiden Akonen trugen schwere Handstrahler; Vulin reichte uns außerdem zwei klobige Schusswaffen, mit denen wir einiges mehr ausrichten konnten als mit unseren Handstrahlern.
    »Gegenangriff?«, fragte Belar.
    Ich nickte. Wahrscheinlich befanden sich mit Belar tan Picas und Audemo tan Pinfrari zwei der Anführer der TRAITOR-Jäger nur wenige Meter von uns entfernt. Wenn sie entkamen, würden wir ihrer vielleicht nie wieder habhaft werden; nun, da sie enttarnt waren, würden sie andere Geschütze auffahren als zuvor.
    »Ruf jeden Einzelnen her, dem du vertrauen kannst«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass viele deiner Männer ...«
    »Sie sind schon unterwegs«, kündigte Burgha an.
    »Du hättest niemanden einweihen sollen«, begehrte Belar auf.
    »Keine Zeit zu streiten!«
    Die Würfel waren ohnehin gefallen. Wir mussten nun die Situation nehmen, wie sie kam. In besserer Position als zuvor stürmten wir in die Halle zurück.
    *
    Die Kugel liegt still.
    Die Spieler um Macht, Geld, Rache und Ehre stehen sich gegenüber.
    Niemand trägt mehr Masken.
    Und das tödliche Roulette endet:

8.
    Bericht Belar tan Picas

    Der angebliche Aerga Egrega, Terraner im Dienste der USO, stürmte
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