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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
Autoren: Christian Montillon
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zuerst in die Halle. Ich hatte nie zuvor jemanden so kämpfen sehen wie ihn. Mir kam ein ungeheuerlicher Verdacht, um wen es sich bei ihm handelte; Zeit, um darüber nachzudenken, blieb allerdings nicht.
    Wir waren zu viert, unsere Gegner ebenfalls. Salve um Salve jagten wir ihnen entgegen, und ich weiß nicht, wer zuerst starb: Burgha oder Mirani tan Livor, der seit einigen Jahren als Pinfraris rechte Hand diente.
    Der Tod meines Stellvertreters entfachte neue Wut, und ich zog die letzte Bombe, die ich noch bei mir trug – ohnehin ein mörderisches Risiko. Wenn mich ein Strahlerschuss traf, konnte die Energie den Sprengkörper zur Explosion bringen und mich und womöglich einen meiner Begleiter mit mir in den Tod reißen.
    Dem beugte ich vor, indem ich die unscheinbare Kugel demjenigen entgegenschleuderte, dem die Maske an diesem Tag vom Gesicht gerissen worden war: Simul tan Harol befand sich unter den Angreifern. Ebenso Audemo tan Pinfrari.
    Offenbar sah er die Bombe kommen und brachte sich mit einem Sprung aus dem Zentrum der Gewalten. Als die kurzlebigen Feuerlohen erloschen, sah ich ihn flüchten. Ich verfluchte die Tatsache, dass ich keine stärkeren Sprengkörper gewählt hatte, ehe wir aufbrachen. Aber wer hatte schon ahnen können, wie sehr die Situation eskalieren würde.
    Ein anderer der Angreifer – ein Akone, den ich nie zuvor gesehen hatte – war durch die Explosion verletzt worden.
    Seine linke Gesichtshälfte war blutüberströmt; dennoch feuerte er unablässig. Wer den Schuss abgab, der ihn tötete, sah ich nicht.
    Als sich das Chaos endlich beruhigte, standen wir inmitten eines Trümmerfeldes: der Terraner, Vulin tan Girol und ich. Vulin blutete aus einer Wunde am Bein.
    Harol und Pinfrari hingegen waren geflohen.
    Der Terraner verlor keine Sekunde und hetzte ihnen hinterher. Vulin und ich folgten, doch ich sah im Augenwinkel, wie er zusammenbrach. Ich wandte mich zu ihm um, doch er schien nicht schwer verletzt.
    »Geh!«, rief er mir entgegen.
    Ich sah den Terraner gerade noch am Ende des Korridors; Sekunden später war ich ebenfalls dort. Bald erkannte ich, wohin die Hetzjagd führte: Simul tan Harol und Audemo tan Pinfrari eilten stetig nach oben, zu den Gärten, wo die Präsentation des Kokon-Transmitters lief.
    *
    Als ich aus dem Antigrav-Schacht sprang, brach Panik aus. Es war fast, als würde die Masse der Zuschauer auf meine Ankunft so reagieren.
    Tatsächlich lösten die unablässigen Schüsse das Chaos aus. Ich glaubte meinen Augen kaum trauen zu können. Harol und Pinfrari feuerten, während sie zur Bühne rannten. Meist in die Luft, aber auch ziellos einfach in die Menge.
    Irgendjemand schrie anders als der vielstimmige Chor. Ich sah, wie eine Cheborparnerin von ihrem Platz aufstand, als Einzige in ihrer Umgebung. Ihre Brust war voller Blut, und in der nächsten Sekunde zerstob ihr rechtes Stirnhorn in einer Wolke aus Splittern.
    Dann sprangen Dutzende auf, Hunderte vielleicht. Sie rannten kreuz und quer, trampelten einander nieder; ein einziges, unübersichtliches Chaos. Nur um Simul tan Harol und seinen Begleiter, die noch immer wild um sich schossen, bildete sich eine breite Gasse. Jeder wich ängstlich vor ihnen zurück.
    Die Achati-Uma-Hymne, mit der laut Plan vor wenigen Minuten der Kokon-Transmitter auf der Bühne enthüllt worden war, schwebte wie eine makabre Todesmelodie durch die Luft.
    Der USO-Agent versuchte zu den beiden Attentätern aufzuschließen, doch ihm stürmte eine panische, ängstliche Masse entgegen und riss ihn einfach mit sich. Ich verlor ihn aus den Augen.
    Die Methode der beiden Flüchtlinge war radikal, aber effektiv. Womit sie allerdings nicht rechneten, war, dass ich noch weit genug entfernt war, um diesem Chaos zu entgehen. Mein Vorteil bestand darin, dass ich tan Harols Ziel kannte – die Bühne. Zweifellos wollte er zu dem Kokon-Transmitter vordringen.
    Obwohl schon völlig außer Atem, rannte ich los. Ich umging die Besucherriege und damit die schreiende Menge, sprang zwischen Bäumen hindurch, hetzte über die Gartenanlage. Drorah-Rosen knirschten unter meinen Füßen.
    Ich erreichte die Bühne von hinten und hetzte die wenigen Stufen nach oben.
    Gurramo tan Zitahr, der den Ablauf der Präsentation als Werbe-Hauptverantwortlicher der AU geplant hatte, ging gerade vom Rednerpult mit wankenden Schritten auf Simul tan Harol zu, der soeben auf die Bühne sprang, den Strahler noch immer im Anschlag. Offenbar konnte Zitahr nicht begreifen, was sich
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