Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof

Titel: Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Verfügung stellte, auf der ich mit Karra ein neues Leben beginnen konnte. Die Mor’Daer haben keine Anklage gegen mich erhoben, sondern im Gegenteil darum gebeten, dass ich straffrei bleiben solle. Damit setzten sie ein Zeichen, das auf dem ganzen Planeten die Runde machte.
    So führe ich auf meine alten Tage ein neues Leben auf einer fremden Welt. Fast blind bin ich, doch ihr bringt noch einmal Licht in meine Existenz, genau wie eure Mutter es jeden Tag vermag. Und die Cadaju-Pflanze, die tatsächlich eine erstaunliche Wirkung hat, auch auf uns Dron.
    Wer hätte gedacht, dass von den Haspronern etwas Gutes kommen könnte?
    Vielleicht hat Karra recht und ich erreiche tatsächlich das 300. Lebensjahr. Freuen würde es mich – es gibt so viel an euch, das ich beobachten möchte. Vielleicht sehe ich eines Tages sogar eure eigenen Kinder.
    Aber lasst mich ein letztes Mal nach Mawego zurückkehren, zu jenem Augenblick, an dem die Wirklichkeit geboren wurde.
    Eine einzige Entscheidung kann das Schicksal eines ganzen Planeten verändern. So sagte ich es euch. Genau das geschah, als ich mich entschied, den Mor’Daer zu erschießen. Es geschah impulsiv, ohne nachzudenken, doch das änderte nichts an den Konsequenzen.
    Nur fielen diese ganz anders aus, als ich es ursprünglich beabsichtigte.
    Aus den Aufzeichnungen eines Dron

11.
    (Miss)verständnis

    Der Mor’Daer schrie. Er stürzte in den Sand, der sich unter seinem Rücken schnell blutig färbte.
    Tek riss dem Alten die Waffe aus der Hand und warf einen kurzen Blick darauf. Es war ein Modell, das Projektile verschoss. Wahrscheinlich hatte eine Kugel die Schulter des Mor’Daer glatt durchschlagen.
    Es galt, keine Zeit zu verlieren. Der Smiler schwang die Waffe und schmetterte den Griff gegen Rigutt Salms Schläfe. Der Dron taumelte zur Seite, Tek schlug ihm die Handkante gegen den schuppigen Hals. Das dürfte genügen, den Alten in eine Ohnmacht zu schicken.
    Im Augenwinkel beobachtete er, wie der Attentäter reglos zusammensackte.
    »Besorgt mir einen medizinischen Notfallkoffer!«, herrschte er die anderen an und stürzte zu dem Mor’Daer.
    Dieser hatte bereits das Bewusstsein verloren. Die Blutlache um seine Schulter im Sand vergrößerte sich bedenklich schnell. Offenbar war eine wichtige Ader verletzt worden.
    Der zweite Mor’Daer zerriss bereits die Kutte und die Unterkleidung über der Wunde. Gemeinsam drehten sie den Verletzten auf die Seite, damit Tek die Wunde genauer in Augenschein nehmen konnte.
    Wie erwartet, hatte das Projektil den Körper komplett durchschlagen. Wenigstens notdürftig säuberte Tek die sandverschmierte Verletzung. Er presste Fetzen des Kuttenstoffs auf die Ein- und Austrittswunde, um den Blutverlust zu verringern. Rasch saugte sich dieser notdürftige Verband voll.
    Zu Teks Erleichterung brachte Alemc Frofoc tatsächlich einen Notfallkoffer aus dem Gleiter. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging der Dron an die Arbeit – er konnte die medizinischen Hilfsmittel seines Volkes am besten anwenden.
    Ein Gel stillte die Blutung, ein aufgesprühter Verband verschloss die Wundränder. Nach der Injektion eines Schmerzmittels entspannte sich der in der Ohnmacht verkrampfte Mor’Daer sichtlich.
    »Du wirst ihn zur PETRALONA bringen!«, befahl Tek dem Dron-Sekretär. »Dort übergibst du ihn dem Bord-Mediker.«
    Alemc Frofoc bestätigte. Gemeinsam trugen sie den Verletzten zum Gleiter.
    Zurück blieben Tek, der zweite Mor’Daer, Kommissar Qan und der haspronische Handelsbeauftragte – sowie der ohnmächtige Attentäter Rigutt Salm.
    Gemeinsam standen sie in einem namenlosen Abschnitt der Wüste. Am Horizont zeichneten sich die gewaltigen Umrisse der Maschinen ab, die zur Umformung der Landschaft dienten.
    »Ihr werdet mir nun genau zuhören«, sagte der Mor’Daer. »Die Reaktion des Dron auf unseren Anblick hat genau gezeigt, was ein Missverständnis bewirken kann. Wir sind nicht eure Feinde. Der Krieg gegen TRAITOR ist lange vorüber. Euer Verständnis von meinem Volk ist völlig falsch. Seht euch an, was möglich ist – Mor’Daer arbeiten mit der USO zusammen.«
    Es ist in der Tat unfassbar , dachte Tek. Wenn es sich auch um einen absoluten Ausnahmefall handelt. Dennoch gibt es wohl Hoffnung.
    Er erinnerte sich an die Worte des Koda Aretiers, der ihm als Sicherheitsbeamtin auf Adeksion erschienen war. Der Überläufer der TRAITOR-Marodeure hatte eine düstere Vision der Verbohrtheit und Befangenheit der Völker dieser Galaxis
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher