Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies

Titel: Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Einladung.«
    »Sonderbar?« Whistler ignorierte die ihm in menschlicher Manier entgegengestreckte Hand. »Dafür erwarte ich eine besonders gute Erklärung, Sharud. Was ist mit den Geiseln?«
    »Sie werden in einem Nebenraum festgehalten. Aber es geht ihnen gut.«
    Whistler kannte Thurbund gut genug, um jede Regung in dem verwitterten Gesicht deuten zu können. Der Rok wirkte nicht nur aufgewühlt, sondern geradezu entsetzt. Er reagierte fahrig, und es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren.
    »Was ist los?«, drängte Whistler. »Heraus mit der Sprache, mein Freund!«
    »Du kennst die Geschichte des Volks von Thuinn-Sternbergen und weißt, was uns stets wichtig war.«
    Whistler schwieg.
    »Etwas hat sich geändert«, sagte der Rok. »Oder es steht im Begriff, sich zu ändern. Wir Rokinger haben uns immer verborgen, wir waren die Unsichtbaren. Aber nun spüren wir, dass wir entdeckt wurden.«
    Legrange atmete hörbar aus. Trotzdem mischte er sich nicht ein und beschränkte sich aufs Beobachten.
    Whistler lag es fern, die Behauptung des Rok als Einbildung abzutun. Über hundert Jahre lebten Rokinger und Stardust-Terraner friedlich nebeneinander. Er hatte Thurbund die Geiselnahme eigentlich schon verziehen.
    »Von wem entdeckt?«, wollte er wissen.
    Sharud blickte ihn ratlos an. »Ich weiß es nicht. Keiner von uns weiß, wer die Unsichtbarkeit überwinden konnte. Wir wissen nur, dass es geschehen ist. Die Gefahr ist da.«
    Es gab Momente, da verwünschte Whistler seine stete Erreichbarkeit. Dies war ein solcher. Er konnte das Summen seines Minikoms nicht ignorieren. Die Folge wäre möglicherweise gewesen, dass ein kleines Flottenkontingent wie ein Schwarm Raubvögel auf Velai’n Thuinn herabstieß. Und das war bestimmt nicht, was der Rok beabsichtigt hatte.
    Das Holoabbild eines Sekretärs aus Ares-Alpha stabilisierte sich über Whistlers Handrücken.
    »Eine dringende Nachricht von Vizeadmiral Lexa aus NEO-OLYMP!«, meldete der Mann. »Die Anlagen des Polyport-Hofs fahren offenbar weiter hoch. Die energetischen Röhren zeigen ein langsames Pulsieren.«
    In einer bedauernden Geste hob der Administrator beide Hände. »Ich werde gebraucht, und das ist ebenfalls wichtig«, sagte er zu Thurbund. »Es tut mir leid, aber die Ereignisse erfordern meine Anwesenheit offenbar überall. Gib die Geiseln frei, Sharud ...«
    »Das geschieht bereits.«
    Whistler nickte knapp. »Niemand wird die Unsichtbarkeit der Rokinger antasten«, sagte er. »Ich verspreche, dass ich alles tun werde, um dein Volk zu schützen. Sean lässt in Kürze Truppen nach Oramon versetzen. Diese Männer und Frauen und ihre Roboter werden ausschließlich für eure Sicherheit da sein.«
    Minuten später betraten Whistler und Legrange wieder den Transmitterkäfig. Das war der schnellste Weg nach NEO-OLYMP.«

8.
    Far Away, 10. Januar 1463 NGZ
    Planetoid P-17-25-1463

    »Nicht übel, der Kleine«, stellte Kom Agonis lachend fest und klatschte in die Hände. Der dröhnende Schlag machte auch den Letzten in der Zentrale der PROSPERO auf das ziemlich gleichmäßig geformte Objekt aufmerksam, das vor wenigen Minuten in die optische Erfassung eingewandert war.
    »Sieht so aus, als könnte uns der Brocken gefallen. Vacucha, mein Täubchen, was sagst du dazu?«
    Das »Täubchen«, wie Agonis sich ausdrückte, brachte immerhin gute 15 Zentner auf die Waage. Mit ihrer Größe von 2,40 Meter überragte Vacucha Sabo den Eigner der PROSPERO um knapp einen Meter. Und das Einzige an ihr, was wirklich zumindest entfernt an eine Taube erinnerte, war die Farbe des schlohweiß gebleichten, eine ganze Handspanne hohen Sichelhaarkamms, der sich von der Stirn bis tief in den Nacken hinzog und in einer offen wallenden Strähne endete, die bis tief unter die Schulterblätter fiel.
    Vacucha, Agonis’ engste Vertraute – manche munkelten, sie sei seine Geliebte –, war Ertruserin und an eine Schwerkraft von 3,4 Gravos gewöhnt.
    Agonis selbst, nicht einmal 1,60 Meter groß, dafür jedoch ebenso breit – ein wandernder Würfel, wie lebensmüde Besatzungsmitglieder behaupteten –, stammte von Epsal. Das heißt, seine Vorfahren hatten den Planeten noch gekannt. Er selbst bezeichnete sich stolz als Stardust-Immigrant.
    Fünf weitere Besatzungsmitglieder stellten die restliche Besatzung der PROSPERO. Als Prospektoren der Insel genossen sie die Freiheiten von Far Away und ignorierten, dass ihr kugelförmiger Kosmos nur wenig mehr als sechzig Parsec durchmaß. Das war immer noch weit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher