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Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies

Titel: Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies
Autoren: Hubert Haensel
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mehr, als sie sogar in einer ganzen Reihe entbehrungsreicher Leben nach Rohstoffen hätten absuchen können.
    »Ein netter Planetoid«, bestätigte Vacucha nach längerem Schweigen. Sie hatte sich in der Zwischenzeit alle relevanten Daten besorgt. »Durchmesser im Maximum 1750 Kilometer; bemerkenswert regelmäßig gerundet, vergleichsweise wenige Krater. So sehen Kiesel aus, die von der Strömung glatt geschliffen wurden.«
    Agonis gestattete sich ein pflichtschuldiges Schmunzeln.
    »Distanz zum Stardust-System 54,8 Lichtjahre, extrem stabile Bahn im Leerraum, tangiert kaum nennenswerte Schwerkraftfelder«, fuhr die Ertruserin fort. »Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfen wir davon ausgehen, dass unser Schätzchen hier in den nächsten 1,2 Millionen Jahren keiner Kollision zum Opfer fallen wird.«
    »Perfekt«, bestätigte der Epsaler dröhnend und schaute zu Vacucha auf. »Das heißt, wir schauen in rund hunderttausend Jahren wieder vorbei. Bis dahin dürften wir zeitlich wieder einigermaßen auf der Höhe sein. Einwände?«
    »Wir könnten uns sogar gleich um den Burschen kümmern«, erklang eine zweite Frauenstimme aus dem Hintergrund. »Die Erstanalyse lässt sehr große Titan-Vorkommen in nahezu rein metallischer Form erwarten. Ich denke ...«
    »Verdammt!«, schimpfte Agonis. »Wer aus dem PROSPERO-Team denkt denn noch, wenn es einen solchen Fund zu bestaunen gibt? He, das Ding ist bares Geld wert, und das nicht wenig. Helma, Fund eintragen und für uns sichern! Bezeichnung? Mach schon, sonst schnappt ihn uns noch jemand vor der Nase weg.«
    »Planetoid P-17-25-1463, eingetragen auf die PROSPERO. 10. Januar 1463 NGZ, 23 Uhr 58 Standardzeit.«
    »Okay!« Der Epsaler grinste breit. »Der Tag hört auf jeden Fall besser auf, als er begonnen hat. Und jetzt: landen und unsere Marken einschlagen!«
    Alles Weitere war Routine oder hätte es sein sollen.
    Sicherung und Vermessung des Planetoiden und natürlich vorrangig der aufgespürten Rohstoffe. Dann die Markierung als Fixpunkt für die robotgesteuert aus dem Stardust-System anfliegenden Triebwerksmodule. Natürlich war es sinnvoller, einen guten Fund wie diesen als Einheit Richtung Stardust zu versetzen, statt in mühsamer Kleinarbeit den Abbau zu betreiben und auch noch die Transportkosten für unzählige Schiffsladungen kalkulieren zu müssen.
    Große Oberflächenstrukturen, die für die Markierungsarbeiten wie geschaffen erschienen, wirkten bei näherer Betrachtung wie in Fels gemeißelte Gebäude. Jeder des PROSPERO-Teams, der diese Formationen in Augenschein nahm, bezeichnete sie als ungewöhnlich.
    Kom Agonis – als Mineraloge, Grabungstechniker und promovierter Kosmo-Historiker ohnehin Mädchen für alles – versuchte sich an einer Altersbestimmung der auffälligsten Strukturen. Die Analyse misslang gründlich. Andererseits stellte er währenddessen rätselhafte energetische Aktivitäten fest. Unter den vermeintlichen Bauwerken verliefen Energieströme, die sich jedoch ebenfalls einer genaueren Betrachtung entzogen.
    Vacuchas Verdacht klang anfangs abstrus, wurde aber innerhalb weniger Tage zur akzeptierten Theorie. Die Ertruserin sprach von einer Phasenverschiebung, die zu verhindern schienen, dass energetische Abläufe, die eigentlich dort stattfinden sollten, wirklich stattfinden konnten.
    Die Prospektoren arbeiteten in zwei Schichten bis zum 17. Januar. An dem Tag, kurz nach zwölf Uhr Standardzeit, wurde festgestellt, dass die Phasenverschiebung rückläufig zu sein schien.
    Tatsächlich näherten sich die beiden verschobenen Phasen des Energieflusses einander wieder an. Der Vorgang beschleunigte sich allmählich, als würde die Ursache der Verschiebung nun rasch schwächer werden.
    *
    17. Januar 1463 NGZ
    12 Uhr 14 Standardzeit Terrania

    Vizeadmiral Lexa hatte Whistler und Legrange persönlich in Empfang genommen und flog mit ihnen in einem der Mini-Schweber durch die bernsteinfarbenen Korridore und Hallen des Polyport-Hofs.
    Inzwischen herrschte überall hektische Betriebsamkeit.
    Lexa versuchte sich in Erklärungen zur Funktionsweise etlicher Aggregate. In groben Zügen gelang ihm das auch einigermaßen verständlich, aber tief greifendere Fragen zeigten ihm schnell seine Grenzen auf.
    Die meiste Technik war ohnehin verkapselt. Weiche, sanfte Formen, Kästen aus blaugrauem und silbernem Material waren die vorherrschende Kategorie. Allerdings wurde nun auch deutlich, dass sehr viel Formenergie eingesetzt wurde. Die meisten dieser Gerätschaften
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