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Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies

Titel: Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies
Autoren: Hubert Haensel
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selten.
    »Was für Daten?«
    »Positionsangaben der letzten gestarteten Sonde.«
    Skali reagierte wie elektrisiert. »Möglicherweise eine der verirrten Sonden, die von den Ausläufern des letzten Hypersturms vom Kurs abgebracht wurden.«
    »Die Kennung ist eindeutig.«
    Das war schlicht unmöglich. Wiederholt hatte Skali Kurs und Beschleunigung geprüft und zudem eine mögliche Abdrift kalkuliert. Das Ergebnis war stets eindeutig gewesen: Die Sonde steckte schon zu tief in der Barriere. Sie hatte keine Rückkehrmöglichkeit, und kein noch so starker Funkimpuls würde die Sperrschicht durchdringen.
    »Ich will die Datenumsetzung sehen!«
    Das von der Positronik generierte Schaubild war eindeutig. Abgesehen von der Frage, wieso die Sonde überhaupt senden konnte, flog sie offenbar störungsfrei weiter. Ihr Kursvektor wich lediglich um eine halbe Bogenminute von den Vorgabewerten ab. Das ließ sich mit einer Ablenkung an der Schirminnenseite erklären.
    »Die Messwerte zeigen ungewöhnliche Strukturen in Flugrichtung«, erläuterte die Positronik.
    »Welche Erklärung gibt es dafür?«
    »Eine unerwartete leichte Durchlässigkeit der Barriere.«
    Das war ein Novum. Nach allem, was Skali über den Sextadim-Schleier herausgefunden hatte, schlicht unerklärlich.
    Wie oft hatte sie genau diesen Moment herbeigesehnt? Und nun? Sie brach weder in Jubel aus, noch rannte sie zum Hyperkom, um den Erfolg zu melden. Sie stand einfach nur da, das Gesicht in den Handflächen vergraben, und fragte sich, wie es weitergehen würde.
    Was wartete jenseits der Barriere? Die Sehnsucht, das Unerreichbare zu erreichen, und die Furcht genau davor, sie lagen so verdammt nahe beieinander.
    Der Ortungsalarm schreckte Skali vollends auf. Die Ortungsgeräte arbeiteten mit einem Mal unter Überlast. War außerhalb des Schleiers bislang nicht das Geringste anzumessen gewesen, wimmelte es da draußen mit einem Mal von Masse und Energie.
    Noch blieb die optische Erfassung blind. Doch die Ortungsbilder zeigten schon Millionen Reflexe, die Sonnen einer bis eben unsichtbaren Galaxis, und mit jeder Sekunde wurden es mehr.
    Die Schleier-Barriere brach endgültig zusammen.
    Zitternd vor Erregung versuchte die Grenzgängerin, eine Hyperfunkverbindung nach Stardust City aufzubauen.
    *
    11 Uhr 20 Standardzeit Terrania

    Timber F. Whistler war sich nicht sicher, was er von dem eigenartigen Anruf zu halten hatte. Traden Cointme, der Handelsbeauftragte für Rokinger-Kontakte, hatte von Geiseln in der Gewalt der Rokinger gesprochen, aber auch davon, dass ihnen nichts geschehen würde, wenn der Administrator sofort nach Velai’n Thuinn kam.
    Der Sender war tatsächlich im Triffork-Massiv lokalisiert worden. Und Cointme hatte einen absolut untadligen Lebenswandel.
    »Eine eigentümliche Einladung zum Gespräch«, bemerkte Sean Legrange rau, während er hinter Whistler den Transmitterkäfig betrat. »Bist du wirklich sicher, dass wir auf den Einsatz von Kampfrobotern verzichten sollen?«
    Whistler bedachte den Verteidigungsminister mit einem verweisenden Blick.
    »Sharud Thurbund mag ein Greis sein, aber er ist keineswegs senil. Vor allem hält er sämtliche Fäden in der Hand. Vielleicht weiß er sich nicht anders zu helfen und glaubt tatsächlich, Druck ausüben zu müssen. Die Mentalität der Rokinger sorgt stets für Überraschungen.«
    »Zugegeben, ein schneller Gesprächstermin kann oft hilfreich sein. Aber wenn diese Methode Schule macht ...« Legrange klopfte demonstrativ auf den Kombistrahler an seiner Hüfte. Cointme hatte nichts davon gesagt, dass der Administrator allein und unbewaffnet kommen müsse.
    Augenblicke später verließen die beiden Männer den Transmitter im Handelsposten der Rokinger.
    Thurbund erwartete sie. Der Mann an der Seite des Rok war Cointme, wie ein schneller positronischer Datenbankabgleich ergab; manchmal war der Robotleib sehr hilfreich.
    Cointme stand mit verschränkten Armen da und erweckte nicht gerade den Eindruck eines Gefangenen. Als er merkte, dass Whistler ihn musterte, machte er eine knappe Kopfbewegung hin zum Eingangsschott. Dort stand ein übergroßer, kräftiger Rokinger Wache.
    Thurbund kam auf Whistler zu und bedachte Legrange mit einem scheuen Seitenblick. »Ich hatte erwartet, dich allein zu sehen, Timber«, sagte er leise.
    »Sean ist mein Freund, ich habe keine Geheimnisse vor ihm.«
    »Dann soll das auch für mich gelten.« Der Rok hustete gequält. »Ich bitte dich, entschuldige die etwas … sonderbare
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