Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies

Titel: Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
ich an.«
    »Jeder hier in der Verbotenen Zone auf Aumark kennt mich.« Der Unither blickte verwirrt um sich.
    Das war seine Beobachtungsschicht in der Wachstation. Er hatte diese Aufgabe übernommen und die anderen Propheten der Städte erwarteten, dass er sie gewissenhaft erfüllte.
    Es geschieht sowieso nichts. Er versuchte, sein aufkeimendes schlechtes Gewissen zu vertreiben. Es war nie anders.
    Falsch. Prymtuor, die Herrliche, war lange vor seiner Geburt zum ersten und bislang einzigen Mal materialisiert. Die Stadt hatte dem Terraner Reginald Bull erlaubt, sie zu betreten. Es hieß sogar, sie habe ihn ein Stück weit mitgenommen.
    Vielleicht, weil Bull Aktivatorträger war? Makron fragte sich, ob nur potenziell Unsterbliche die Immateriellen Städte betreten durften. Hatte ES deshalb das Zweite Galaktische Rätsel installiert und als Belohnung zwei Zellaktivatoren versprochen?
    Einer für mich und einer für meine Frau Miklant. Wenigstens davon träumen durfte er.
    »Du hast eine schlecht verheilte Verletzung. Meine Empfehlung lautet, das Narbengewebe sauber abzufräsen und den Heilungsprozess durch unterstützende Medikamente ...«
    Makron war nach dem ersten Satz aufgesprungen. Aber da war niemand; keiner der anderen Propheten hatte den mit Überwachungsequipment vollgestopften Raum betreten. Er krümmte den Rüssel und schob sich den schmalen Greiflappen zwischen die Lippen. Mit dieser Geste der Verlegenheit widmete er sich wieder den Anzeigen.
    Für die Ortungsgeräte war keine der fünf immateriellen Städte vorhanden. Die Wiedergabe zeigte gähnende Leere. Keine energetische Streustrahlung, kein Hinweis auf künstliche Materialstrukturen, nicht einmal die Massetaster lieferten Anzeigen, dass da überhaupt etwas sein könnte.
    Und doch: Wenn Makron die Station verließ, sah er Amethyst-Stadt vor sich. Ein gigantisches Konglomerat wie die anderen nichtmateriellen Städte ebenfalls. Sie befanden sich alle auf dem Kontinent Aumark, scheinbar wahllos verstreut. Amethyst-Stadt lag südöstlich des inneren Meeres und dessen Küste am nächsten.
    »Du hörst mir nicht zu.« Da war die Stimme wieder. »Ist dir die Körperhygiene wirklich unwichtig? Wenn ich Narbengewebe erkenne, muss ich darauf hinweisen. Körperliches Wohlbefinden setzt eine perfekte Rüsselreinigung voraus.«
    Makrons Blick heftete sich auf den kleinen ovalen Behälter, der unverändert vor ihm schwebte. »Du redest mit mir? Ein Rüsselreiniger? Früher hat mein Volk dafür eine besonders langstielige Pflanzenart ausgewählt und ...«
    »Wie unappetitlich. Findest du nicht?«
    »Ich stecke dich jetzt in meine Tasche und erwarte, dass du schweigst.«
    »Aber ...«
    »Kein Wort!« Makron hatte den Eindruck, von einem Dutzend Augenpaaren beobachtet zu werden. Mitunter neigten einzelne Propheten zu üblen Scherzen. Nicht jeder ertrug es auf Dauer, tagein, tagaus die immateriellen Städte zu beobachten und Informationen zusammenzutragen, die helfen sollten, irgendwie diese Erscheinungen zu erforschen. Die Bewegung der Propheten hatte in den letzten Jahrzehnten permanent Anhänger verloren und war auf etwa hunderttausend Unermüdliche zusammengeschrumpft. Aber auch ihr Enthusiasmus wurde überstrapaziert, Makron merkte das an sich selbst. Es frustrierte, erfolglos zu sein.
    »Woher stammst du eigentlich?«, herrschte er den Rüsselreiniger an. Dabei sollte er froh sein über diese Abwechslung.
    »Prototyp«, erklärte das ovale Ding. »Erzeugnis der Whistler-Stardust & Co, Kategorie Gebrauchsgegenstände. Produktionsnummer RR69b/3; freigegeben für die praktische Erprobung ...«
    »Whistler gibt sich mit Kleinserien ab? Was kann er an ein paar Tausend Exemplaren verdienen?«
    »Die Reinigungsfunktion wurde testweise angebracht. Im Grundkonzept bin ich ein Medomodul für variablen Einsatz. Diagnose und Behandlung als eigenständig operierender Bestandteil künftiger Medoroboter und ...«
    »Ich will das gar nicht hören!« Makron kräuselte den Rüssel. Seine wohlige Stimmung war schlagartig verflogen. Dass Miklant ihm nichts davon gesagt hatte, verstand er nicht. Sein bestes Stück überließ sie einem Reiniger, der eigentlich gar keiner war.
    Jemand kam. Makron hörte die Schritte und widmete sich in plötzlicher Geschäftigkeit der optischen Wiedergabe.
    Und wenn er den Schatten der Amethyst-Stadt tausendmal und mehr anstarrte und vergeblich darauf hoffte, es möge sich endlich etwas tun, der Anblick blieb fantastisch. Alle fünf Städte, von denen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher