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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende
Autoren: Hubert Haensel
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später, am 10. Februar 1389 NGZ, vor mehr als fünf Jahren, hatte Duncan ihm sein Rücktrittsgesuch als Geschäftsleiter der Whistler-Stardust & Co. übermittelt und war seitdem unauffindbar.
    Vielleicht jagte Legrange seitdem der Unsterblichkeit nach, den beiden Zellaktivatoren, die ES angeblich zurückgelassen hatte. Es gab viele Spuren, falsche und viel versprechende, die sich eines Tages ebenfalls als falsch erweisen würden. Seit beinahe fünfzig Jahren träumten Abenteurer und Glücksritter vom Ewigen Leben. Fündig geworden war bislang niemand. Offiziell. Falls doch, schwieg derjenige.
    Etwas Besseres , dachte Whistler, kann der oder die glückliche Finderin eines Aktivatorchips nicht tun.
    Er versuchte, wieder zu schlafen, war allerdings zu aufgewühlt. Außerdem konnte er die Bilder des brennenden Gleiterwracks nicht aus seinen Gedanken verdrängen. Siebzehn Jahre lang waren sie verschüttet gewesen, nun bedrängten sie ihn hartnäckig.
    Whistler fand keine Ruhe. Deshalb schaltete er die Außenwand seines Schlafraums auf Teiltransparenz. Das Leben in Stardust City pulsierte rund um die Uhr. Die Metropole der Auswanderer erschien ihm schöner als Terrania. Nicht so gigantisch, doch authentischer mit der Natur des Planeten verbunden. Andererseits grübelte er darüber nach, ob die Zeit vielleicht schon an seiner Erinnerung nagte. Möglich, dass er Stardust verklärter sah als die in endlos scheinenden kriegerischen Auseinandersetzungen gefangene Heimat.
    Im Osten hatte sich der Horizont bereits hell gefärbt. Die ersten Pastelltöne würden bald der aufgehenden Sonne weichen.
    Es ist schade um jeden Tag, an dem ich Stardust nicht mit allen Sinnen genießen kann ...
    Urplötzlich hatte Whistler den Eindruck, dass er nicht mehr allein war. Er wandte sich um.
    Belyona stand in der Türöffnung. Sie musterte ihn forschend, mit dem stets aufmerksamen Blick der Medikerin. »Hast du Probleme?«
    Die Stardust-Akonin entwickelte mitunter ein feines Gespür dafür, wann es ihm gut ging und wann ihm sein Zustand Schwierigkeiten bereitete. Momentan war alles in Ordnung, von den Albträumen abgesehen. Whistler verschwieg sie seiner Gefährtin. Erst musste er mit seinem Fehler und der Ungewissheit über Duncans Schicksal klarkommen. Das war nichts, was die Medikerin mit einem Laserskalpell und künstlichen Zellmembranen oder Blutfiltern hätte aus der Welt schaffen können.
    Er versuchte ein Lächeln – und erkannte zugleich, dass es ihm gründlich misslang.
    Sein Blick fraß sich an Belyona fest. Sie trug ein verführerisches Nichts aus einer Naturfaser, die seit wenigen Jahren auf der Wasserwelt Zyx gewonnen wurde. Das leichte Gewebe reagierte mit Farbveränderungen auf den Hautwiderstand des Trägers.
    Whistler schmunzelte. Belyona registrierte offenbar sehr genau, dass er sie mit den Augen auszog. Jedenfalls verfärbte sich die Handvoll Stoff zu einem kräftigen Orangeton. Timber atmete schneller. Seit Belyona bei ihm war, fühlte er sich in der Tat jünger. Sie war wie ein Jungbrunnen für ihn. Den Gedanken, all die technischen Elemente seines Robotkörpers könnten weit mehr damit zu tun haben, schob er hastig von sich.
    Er war ein Whistler – zugegeben. Aber er entstammte einer eher unbedeutenden Seitenlinie des Clans. Er hatte nichts mit der langen Ahnenreihe jener Henry F. Whistler gemeinsam, die aus kleinen Anfängen ihr Roboterimperium aufgebaut hatten. Das »F« seines zweiten Vornamens mochte Zufall sein, er wusste das nicht. Sicher war er nur, dass er seit einiger Zeit jeden Roboter kritisch musterte. Weil er fürchtete, ihnen immer ähnlicher zu werden.
    In seine Überlegungen versunken, hatte Whistler nicht darauf geachtet, dass Belyona auf ihn zugekommen war. Er reagierte erst, als sich ihre Hände um seinen Nacken schlossen und ihr leidenschaftlicher Kuss sein Verlangen weiter anheizte ...
    *
    Die Sonne stand schon eine Handbreit über dem Horizont, als Whistler sich aufrichtete. Er hatte die Stunde im Morgengrauen genossen wie lange nicht mehr.
    Die Ruhe in der Villa atmete einen Hauch von Zeitlosigkeit. Niemand rief ihn wegen einer dringenden Lappalie an, die geklärt werden musste. Auch Belyona wurde nicht in die Medostation beordert, seit sie ihren Dienst dort aufgegeben hatte und nur mehr für ihn arbeitete.
    »Wie mag es in der Milchstraße aussehen?« Whistler war selbst überrascht, dass er die Frage laut aussprach.
    Belyona stemmte sich abrupt auf. »Hast du keine anderen Sorgen? Stardust ist
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