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Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer

Titel: Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer
Autoren: Christian Montillon
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der Kampf vorüber und Ruhe eingekehrt ist. Er lauert und wartet ab. Genau wie wir. Nur dass er nicht ahnt, dass wir von seiner Existenz wissen.
    Rhodan wartete, bis die beiden Freunde zu ihm kamen.
    »Du willst es wirklich tun?«, fragte der Haluter.
    »Ich muss«, antwortete Rhodan. »Ohne intakten SERUN werde ich nicht in MIKRU-JON steigen und diesen Planeten verlassen können. Der Schutzanzug wird sich allerdings nur selbstständig reparieren können, wenn ich sämtliche Funktionen desaktiviere. Ich glaube nicht, dass es noch weitere Angreifer gibt. Und wenn, werdet ihr mich schützen.«
    Er hoffte, dass diese Lüge überzeugend klang; ihr Feind durfte keinen Verdacht schöpfen. Ein großer Vorteil war, dass sie für den Frequenzfolger einem völlig fremden Volk angehörten – er konnte ihre Mimik, Gestik und den Tonfall nicht deuten, sondern musste sich auf die Bedeutung der Worte verlassen.
    Nun kam der heikelste Moment. Der Terraner schaltete den SERUN ab.
    Ein Schauspiel mit vollem Risiko. Nur der maximale Köder ermöglicht den maximalen Gewinn.
    Er lauschte seinem Herzschlag. Alles war bereit. Seine Linke ruhte auf dem Sensorfeld der schwarzen Kugel, die die Rahmenbedingungen des Museums regelte. Die Erinnerung daran, was Ariel Motrifis getan hatte, hatte Rhodan erst auf die Idee gebracht, seinem Feind eine Falle zu stellen.
    Eine Bewegung, ganz nah bei ihnen, mitten im Raum, ohne Schatten, ohne Deckung. Rhodan dachte nicht nach, wie dies möglich sein konnte. Sein Finger führte die notwendige winzige Bewegung aus.
    Und von einer Sekunde auf die andere wurde die gesamte Umgebung in grell strahlendes Licht getaucht. Zugleich herrschte eine Schwerkraft von vier Gravos.
    *
    Rhodan sackte zu Boden und glaubte, zerquetscht zu werden.
    Mondra stürzte ebenfalls; ihr SERUN würde Sekunden benötigen, um den plötzlichen Schwerkraftschub auszugleichen.
    Genau wie der Schutzanzug des Frequenzfolgers.
    Zumindest hoffte Rhodan das – auf dieser Annahme basierte sein Plan. Er kniff die Augen zu, um der gleißenden Lichtfülle zu entgehen, die ihren Feind zusätzlich blenden und irritieren sollte.
    Der Einzige, der unter diesen extremen Bedingungen handlungsfähig blieb, war Icho Tolot. Als Haluter war er an eine Schwerkraft von 3,6 Gravos gewöhnt. Für ihn war der mörderische Wert von 4 Gravos nur minimal zu hoch. Zudem hatte sich die Sichtscheibe seines Helms binnen einer Mikrosekunde extrem verdunkelt – zumindest wenn die Programmierung funktioniert hatte.
    Das Blut rauschte überlaut in Rhodans Ohren. Sein ohnehin geschwächter Körper rebellierte. Feuchte Wärme rann über seine Oberlippe. Die Nase blutete.
    Er glaubte, etwas zu hören. Ein Krachen und Bersten.
    Der Lichtblitz musste längst vergangen sein. Trotz der geschlossenen Lider waren Rhodans Sehzellen überreizt worden; Lichtfunken, die nicht existierten, sondern die sein Körper ihm vorgaukelte, tanzten vor seinem Gesicht.
    Ein schwarzer Schatten zog an ihm vorüber. Im nächsten Moment fühlte er sich unglaublich leicht, als der mörderische Druck von seinem Körper verschwand. Seine verhärteten Muskeln entspannten sich.
    »Ich habe den alten Wert wieder eingestellt«, sagte Icho Tolot. Er klang zufrieden.
    Rhodans Hände zitterten, als er sich die Tränen aus den Augen wischte. Vor ihm auf dem Boden lag eine dürre Gestalt, deren Kopf in einem bizarren Winkel zum Rücken stand.
    Die rot glühenden Augen des Haluters sahen auf die Leiche. »Er hat sich bei seinem Sturz das Genick gebrochen, während die vier Gravos Schwerkraft ihn zu Boden drückten. Wahrscheinlich wusste er noch nicht einmal, was ihm geschah, ehe er starb. Das Letzte, was er in seinem Leben wahrnahm, muss der gleißende Lichtblitz gewesen sein, eine Helligkeit, die alles andere überstrahlte.«

Epilog 1
    Der Okrivar-Techniker hatte den Tod der Klonsoldaten, der Kriegsordonnanz und schließlich des Frequenzfolgers aus sicherer Entfernung von der Brüstung aus beobachtet. In die Kämpfe einmischen würde er sich keinesfalls – zum einen lautete sein Auftrag anders, zum anderen konnte er gegen die Feinde ohnehin nicht siegen. Er war kein Soldat, sondern nur ein kleiner Spezialist, ein Techniker der Frequenz-Monarchie.
    Die Funktionsweise des Transmitters konnte und würde er entschlüsseln und die Ergebnisse weiterleiten; was kümmerte es ihn darüber hinaus, ob Kharonis lebte oder starb? Der Frequenzfolger würde ohnehin wiedergeboren werden und trotz seines Versagens über eine
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