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Perfekte Manner gibt es nicht

Perfekte Manner gibt es nicht

Titel: Perfekte Manner gibt es nicht
Autoren: Cabot Meg
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Ahnung, wie ich Ihnen das jemals vergelten soll … Aber ich würde gern mit einer Einladung in mein Haus in Cape Cod
beginnen. Ich würde mich so freuen, wenn Sie im Sommer eine Zeit lang zu mir kommen würden. Vielleicht mit Ihren Brüdern.«
    »Ich fahre auch hin«, warf Frank ein.
    Erst jetzt bemerkte Lou, dass er Eleanors Hand festhielt, und sie spürte einen seltsamen Stich im Herzen. Eifersucht konnte es nicht sein – Eifersucht auf das Glück ihres Vaters, nachdem er so viele Jahre allein gewesen war? Ganz sicher nicht.
    Aber warum war es für Dad und Jacks Mutter so einfach?
    Sie mochten einander, sie hielten sich an den Händen. Da gab es kein Hinterfragen oder die Sorge, man könnte nächste Woche für Cameron Diaz verlassen werden.
    Nein. Lou musste sich zusammenreißen und lernen, wie eine Heldin zu leben, ihren Instinkten zu vertrauen, Risiken einzugehen … Während sie darüber nachdachte, entdeckte sie eine große Beule in Eleanor Townsends Handtasche. Im nächsten Augenblick war die Beule verschwunden. »Äh … Mrs. Townsend … ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber Ihre Tasche bewegt sich.«
    Lachend schaute Eleanor nach unten. »Oh, das ist nur Alessandro. In dieser Klinik haben Hunde keinen Zutritt. Kaum zu glauben. Also, ich muss schon sagen – was Hunde betrifft, sind die Europäer wesentlich toleranter als die Amerikaner. Wirklich, Alessandro ist weitaus sauberer als einige der Kinder, die hier herumlaufen.«
    Lou schenkte ihr ein schwaches Lächeln. Dann beugte sich Frank zu ihr herab und tätschelte ihr den
Arm. »Das hast du gut gemacht da draußen, Schätzchen. Ich war so stolz auf dich. Ich wünschte nur, deine Mom wäre dabei gewesen.«
    In Lous Augen brannten Tränen. Fabelhaft, dachte sie. Jetzt heule ich auch noch. Wie eine richtige Heldin … »Danke, Dad«, flüsterte sie und wischte mit einem Ärmel über ihr Gesicht.
    »Oh, schau doch, was du getan hast, Frank!«, warf Eleanor ihm besorgt vor. »Alles in Ordnung, meine Liebe? Hat man Ihnen kein Schmerzmittel gegeben? Ich kenne den Chefarzt. Soll ich mit ihm reden? Dass man Sie einfach hier liegen lässt ohne Tylenol – das begreife ich nicht.«
    »Nein danke, ich bin okay.« Die Augen immer noch voller Tränen, schaute Lou zu ihr auf. »Haben Sie vielleicht Jack irgendwo gesehen?«
    »Äh … nein«, antwortete Eleanor und wechselte einen kurzen Blick mit Frank.
    Es war eine offensichtliche Lüge. Also hatten sie Jack gesehen, wollten ihr aber nicht verraten, wo. Oder was er getan hatte. Und das konnte nur eins bedeuten – was immer er trieb, sie vermuteten, Lou würde es missbilligen.
    Nun, was hatte sie erwartet? Jack hatte sie bereits erobert, die Herausforderung existierte nicht mehr, die Rose war verblüht. Deshalb brach er zu neuen Ufern auf.
    O Gott, warum bin ich so ein paranoider Freak?
    »O meine Liebe …« Eleanor schaute wieder auf ihre Tasche hinab, die sich erneut ausbeulte. »Jetzt wird es Alessandro zu heiß da drinnen. Frank, wir sollten gehen.«

    »Okay«, stimmte er zu und streichelte die Wange seiner Tochter. »Wir warten draußen, bis du entlassen wirst, Schätzchen, und bringen dich ins Hotel.«
    Klar. Weil Jack nicht bereit war, diese Aufgabe zu übernehmen.
    Trotzdem brachte Lou noch ein Lächeln zustande, winkte den beiden zu, und sie verließen das Zimmer, in der festen Überzeugung, mit ihr wäre alles in Ordnung.
    Natürlich war alles in Ordnung. Zumindest würde es bald so sein. Sie war ein starkes Mädchen. Immerhin hatte sie zweiundsiebzig Stunden auf dem Mount McKinley und eine Minensprengung überlebt. Und Bruno di Blase. Also würde sie auch Jack Townsend überleben. Kein Problem.
    Und es war pure Ironie, dass, gerade als Lou diesen Gedanken nachhing, Bruno di Blase höchstselbst die Tür öffnete und eintrat, einen rosa Nelkenstrauß in der Hand, den er vermutlich im Souvenirladen des Krankenhauses gekauft hatte. »Klopf, klopf«, sagte er und entblößte grinsend alle seine schneeweißen überkronten Zähne. »Wie geht’s meiner kleinen Heldin? Was du geleistet hast, wird in sämtlichen Nachrichtensendungen gewürdigt.«
    Lou starrte ihn einfach nur an. Mein Gott, genügte es nicht, dass ihr Fuß an zwei Stellen gebrochen war und dass sie einem Mordanschlag entkommen war? Dass sie die Flucht eines Mannes verkraften musste, den sie eine Zeit lang für den Richtigen gehalten hatte? Warum tauchte zu allem Überfluss nun auch noch ihr Ex auf?
    »Für dich.« Er nahm den Deckel vom
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