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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises
Autoren: Paul Williams
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ihr im Schutz der Rinder mit Leitern und Krummstäben die Mauern an, um sie niederzureißen. Es ist eine miserable Mauer. Sie sollten sich schämen.«
    »Gut, daß sie das nicht tun. Wir müssen jetzt alles vorbereiten. Stel, du solltest dabei sein, wenn wir mit ihnen sprechen, aber das Reden übernehmen wir. Es ist unser Problem. Dich kennen sie nicht.«
    Bei Sonnenuntergang hatten sich die Familienoberhäupter versammelt und besprachen sich. Sie waren mit Stels Plan einverstanden, denn selbst hatten sie keinen. Er zeichnete ihn in Umrissen in den Staub.
    »Wir sollten ein paar Leute auf dem Fluß hinschik-ken«, meinte ein Mann.
    »Shay sagt, daß da auch Mauern sind. Mit so wenigen Leuten«, entgegnete Stel, »braucht ihr einen Mas-senansturm, um die Mauern zu durchbrechen. Die einzig reelle Chance ist, daß sie davonlaufen, wie sie es in der Vergangenheit getan haben, und euch das Feld überlassen. Sobald ihr einmal in der Stadt seid, werden sie nicht schlechter kämpfen als ihr, nehme ich an. Schließlich ist es ihre Heimat. Ich weiß, daß ich kämpfen würde. Vielleicht werdet ihr viel Vieh verlieren, aber das Vieh könnte sie auch in Verwirrung stürzen.
    Sie haben einen sehr großen Fehler gemacht, als sie diese alberne Mauer im schmalen Teil vom höchsten Punkt nach unten bauten. Hier haben wir den Vorteil der höheren Position, und sie müssen zu uns hinauf-schauen. Besonders bei Wurfgeschossen ist das von Bedeutung. Wenn ihr eure Streitkräfte aufteilt und einige zum Fluß hinunterschickt, dann haben die Steinstapler den gleichen Höhenvorteil. Wir dürfen auch nichts überstürzen. Wenigstens einen Tag brauchen wir noch.«
    »Den Tag haben sie auch.«
    »Ja, aber diese Zeit ist erforderlich, um mit ihnen zu sprechen, Vorräte zu beschaffen, alles zu koordi-nieren und vor allem anderen, um die Fallensysteme zu studieren, so daß man sie bei Nacht außer Betrieb setzen kann. Wenn das lautlos geschieht, so, daß sie es nicht merken, sind sie verblüfft, wenn die ganze Streitmacht über ihre Verteidigungsanlagen hinweg zur Mauer zieht.«
    »Ist das zu machen?«
    »Ja, mit vielen Leuten und größter Vorsicht. Grabenfallen zerlegt man und füllt sie auf, dann deckt man sie wieder zu. Springfallen montiert man ab. Bei Stolperfallen löst man die Schnur, so daß sie unberührt aussehen. Und wir brauchen einige Stämme als Rammböcke. Seid ihr gewöhnt, euch leise zu bewegen?«
    »Ich kann Kaninchen mit bloßen Händen fangen«, sagte eine Frau.
    »Ist das eine allgemein verbreitete Fähigkeit?«
    fragte Stel.
    »Wir können uns ziemlich gut anschleichen, wie du dich vielleicht erinnerst«, sagte Shay.
    Stel lachte, und als er aufblickte, sah er Elseth.
    »Und du auch, Elseth. Hallo. Was machst du hier?«
    »Ich wußte, daß es soweit kommen würde. Die Klippe kann warten, und wenn ich nicht zurückkomme, macht es auch nichts.«
    Daraufhin schwiegen alle unbehaglich. »Redet unbedingt zuerst mit ihnen«, sagte Stel nach einer Pause. »An Elseths Klippe gibt es noch so viel zu mei-
    ßeln.«
    Zur selben Zeit gab auch Ahroe dem Kreis der Priester den Rat, Gespräche zu führen.
    Teleg, der Oberpriester, ein beleibter, alter Mann, der sich für weise hielt, sagte mit aneinanderge-drückten Fingerspitzen: »Du hast uns erzählt, daß du aus einer ummauerten Stadt kommst. Angenommen, diese Leute kämen zu eurer Mauer, verlangten mehr Hilfe, als ihr geben könntet und bedrohten euch, wenn ihr sie ihnen nicht gäbt?«
    »Das ist schon oft geschehen.«
    »Und habt ihr dann mit ihnen gesprochen?«
    »Immer. Jede Stadt hat einen Mitteilungsstein, an dem gefahrlos Gespräche geführt werden können.
    Wir gaben, soviel wir konnten, und wenn weiteres Geben uns in Gefahr gebracht hätte, verteidigten wir uns.«
    Teleg schürzte die Lippen. »Und wieviel müßten wir da geben?«
    »Das könnte mehr als die Hälfte eurer Vorräte sein, wenn sie benötigt würden. Ihr habt genug. Wasser ist unbeschränkt vorhanden. Vergiß nicht, bei einem Kampf würden Menschen sterben.«
    »Nicht bei unseren Mauern.«
    »Diese Mauern? Die würden keinem wütenden Truthahn standhalten, geschweige denn einer Herde durstiger Rinder. Sie sind immer noch nicht richtig versteift, untereinander verbunden oder in irgendeiner Weise verzahnt.«
    Teleg überlegte. »Wir haben die Mauern gemäß den Vorschriften der Gottheit gebaut, haben ausschließlich natürliche Materialien und natürliche Verfahren benutzt, genau wie bei diesen massiven Klippen. Wir
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