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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises
Autoren: Paul Williams
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verwüsten müssen. Wir tun das nicht gerne, aber niemand wird hier einfach aus dem Leben scheiden, nur weil sie den einzigen Zugang zum Wasser ver-sperrt haben.«
    Howarths Einstellung gab Stel Stoff zum Nachdenken. Der Alte war normalerweise ruhig und nicht kampflustig. Die Steinstapler hatten sich, wie es schien, eine funktionsfähige Lebensweise geschaffen und verweigerten sie anderen, während die weniger vorausschauenden, aber interessanteren Pendler das nicht getan hatten. Es lag eine gewisse Gerechtigkeit in dem, was Howarth sagte. Aber Stel hatte als Pelbar lange Zeit zu den Verteidigern gehört und wußte, was die anderen empfanden. Er berichtete Howarth kurz von seinen eigenen Erfahrungen mit den Au-
    ßenstämmen vor dem Frieden.
    »Der Unterschied«, sagte Howarth nachdenklich, »ist, daß sie euch brauchen und ihr sie. Die Steinstapler brauchen uns aber nicht. Wir haben ihnen Bildung angeboten, wovon wir weit mehr haben, aber sie halten wenig davon. Einige von ihnen glauben allen Ernstes daran, daß die Sonne nicht aufgehen würde, wenn sie sie nicht mit ihrem Gesang in den Himmel schöben. Komm! Reite mit mir nach Cull und schau es dir an. Mal sehen, was du davon hältst.«
    Die beiden ritten im Schritt mit Shay zum Kamm des Hügels über der Trichteröffnung, die zum Tal der Steinstapler hinunterführte. Stel zügelte plötzlich sein Tier und hielt auch Howarths Zügel fest. Der Alte runzelte die Stirn.
    »Schau«, sagte Stel, »eine Bodenfalle. Noch drei Schritte, und du wärst dringelegen.«
    »Ich sehe nichts.«
    »Hier«, sagte Stel und reichte dem Alten seine Zü-
    gel. Er stieg ab, duckte sich unter den Köpfen der Pferde hindurch und scharrte mit den Händen Staub weg. Dann hob er ein Gitter aus leichten Zweigen hoch. Darunter war eine Grube, vielleicht eine Armlänge tief, mit spitzen Pfählen, die man in den Boden getrieben hatte. Stel stand auf, dann baute er alles wieder zusammen, bis es aussah wie vorher. »Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen, daß das Pelbararbeit ist«, meinte er.
    »Das haben sie noch nie gemacht«, sagte Shay irri-tiert. »Und sieh dir diese Mauern an! Sie haben in letzter Zeit eine Menge daran getan.«
    »Siehst du die Wachtposten? Ich glaube, ich sehe Männer darin. Nun. Schau hinunter! Ich glaube, sie haben auch Grabenfallen, nicht nur diese Gruben.
    Das wird nicht einfach werden. Aber die Mauern sind nicht sehr solide. Es wird nicht viel Mühe kosten, sie zu durchbrechen, wenn es soweit kommt. Leitern wä-
    ren das einfachste, hinter einer Deckung aus Rindern.
    Ihr werdet Schleudern und Stöcke brauchen. Wenigstens kann ich euch allen Unterricht im Umgang mit dem Kurzstock erteilen. Was wird passieren, wenn eine Bresche in der Mauer ist, durch die die Rinder zum Fluß strömen? Das könnte lebensgefährlich werden.«
    »Sie werden davonlaufen.«
    »Seid ihr sicher? Zahlenmäßig sind sie euch überlegen. Keine Seite scheint schwere Waffen zu haben.
    Es könnte sein, daß viel geschlagen und getötet wird.«
    »Stel, dir gefällt das alles nicht. Mir auch nicht. Was habe ich für eine andere Wahl? Sie sind immer da-vongelaufen. Ich habe in den Aufzeichnungen nach-gesehen. So etwas ist bisher, soweit wir es festgehalten haben, viermal geschehen. Jedesmal kam es zu einem Kampf, dann liefen sie davon und versteckten sich. Wir tränkten die Tiere ausgiebig, fütterten sie, luden ihnen Wasser auf und zogen in die Berge. Jedesmal war es schwer. Es gab immer ein paar Tote, und einmal war es ganz schrecklich. Aber über diese Verteidigungsanlagen gibt es keinerlei Aufzeichnungen.«
    »Mir sind sie alle vertraut. Vergeßt eines nie! Wenn ihr eine Falle umgangen habt, werdet ihr versucht sein zu glauben, ihr hättet es geschafft. Für die Un-achtsamen wird immer noch eine Falle da sein. Mir gefällt das nicht. Sie sind von irgendeiner Seite beraten worden. Schaut – sind das Speere, was ich da unten sehe? Da, bei der Mauer?«
    »Speere? Meine alten Augen sehen nicht mehr so gut.«
    »Ja«, sagte Shay. »Es sind Speere.«
    »Wie sieht es beim Fluß aus? Könnten wir über die Klippe hinunterklettern und uns ihnen von hinten her nähern?«
    »Da haben sie auch Mauern«, sagte Shay. »Das hat Dres gesagt. Sie haben flußaufwärts von Cull Gras gemäht.«
    »Offenbar sind sie auf uns vorbereitet, Howarth.«
    »Was empfiehlst du?«
    »Sprecht mit ihnen! Wenn das nichts bringt, setzt die Fallen bei Nacht außer Betrieb, aber so, daß sie es nicht merken. Dann greift
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