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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da
Autoren: James Patterson
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zusammenbrach und weinte.
    Wenn er ihr nur den Knebel abgenommen hätte. Ihr Mund war trocken, sie war unglaublich durstig. Vielleicht konnte sie ihm ausreden, was auch immer er mit ihr vorhaben mochte. Sie blieb stehen und wandte sich ihm zu. Es war an der Zeit, einen Trennstrich im Sand zu ziehen.
    »Du willst hier stehenbleiben? Von mir aus geht das in Ordnung. Keine letzten Worte, liebes Herzchen. Keine Begnadigung durch den Gouverneur. Du hast ein Riesenschlamassel angerichtet. Wenn wir hier stehenbleiben, wird es dir vielleicht gar nicht gefallen. Wenn du noch ein bißchen weiter gehen möchtest, ist mir das genauso recht. Ich bin einfach verliebt in diesen Wald, du nicht?«
    Sie mußte mit ihm reden, irgendwie zu ihm durchkommen. Ihn nach dem Warum fragen. Vielleicht an seine Intelligenz appellieren. Sie versuchte, seinen Namen zu sagen, aber durch den feuchten Knebel kamen nur erstickte Laute heraus. Er war so selbstsicher und sogar noch ruhiger als üblich. Sein Gang war ein großspuriges Stolzieren. »Ich verstehe kein Wort von dem, was du sagst. Es ist auch egal, selbst wenn ich dich verstehen würde, könnte das nichts ändern.«
    Er trug wie immer eine unheimliche Maske. Die hier werde tatsächlich eine Totenmaske genannt, hatte er ihr erzählt; sie werde dazu benützt, in Krankenhäusern und Leichenhallen Gesichter wiederherzustellen.
    Die Hautfarbe der Totenmaske war fast perfekt, die Einzelheiten waren furchterregend realistisch. Das Gesicht, das er sich ausgesucht hatte, war jung und gutaussehend, das eines Durchschnittsamerikaners. Sie fragte sich, wie er in Wirklichkeit aussah. Wer zum Teufel war er? Warum trug er Masken? Sie würde irgendwie entkommen, sagte sie sich. Dann würde sie dafür sorgen, daß er tausend Jahre lang eingesperrt würde. Keine Todesstrafe – er sollte leiden.
    »Wenn du es so willst, bestens«, sagte er und trat plötzlich die Füße unter ihr weg. Sie fiel hart auf den Rücken. »Dann stirbst du hier.«
    Er holte eine Spritze aus der ramponierten Arzttasche, die er mitgebracht hatte. Er schwenkte sie wie ein winziges Schwert. Sie sollte sie sehen.
    »Diese Spritze wird eine Tubex genannt«, sagte er. »Sie ist gefüllt mit Trichloräthylen, einem Narkosemittel. Wirkt wie ein Barbiturat.« Er drückte einen dünnen Strahl der braunen Flüssigkeit heraus. Es sah aus wie Eistee, nicht nach etwas, das sie sich in die Venen injizieren lassen wollte.
    »Was bewirkt das? Was willst du mir antun?« schrie sie in den engen Knebel. »Nimm mir bitte den Knebel aus dem Mund.« Sie war schweißüberströmt und atmete mühsam. Ihr ganzer Körper fühlte sich steif, anästhesiert und taub an. Warum wollte er ihr ein Barbiturat geben?
    »Wenn ich etwas falsch mache, stirbst du sofort«, sagte er. »Also rühr dich nicht.«
    Sie schüttelte bestätigend den Kopf. Sie gab sich so große Mühe, ihm zu vermitteln, daß sie gehorsam sein konnte; sie konnte so unglaublich gehorsam sein. Bitte, bring mich nicht um, flehte sie schweigend. Tu mir das nicht an.
    Er stieß in eine Vene in ihrer Armbeuge, und sie spürte den Einstichschmerz.
    »Ich will keine sichtbaren blauen Flecken hinterlassen«, flüsterte er. »Es wird nicht lange dauern. Zehn, neun, acht, sieben, sechs, du bist so schön, null. Alles erledigt.«
    Jetzt weinte sie. Sie konnte nichts dagegen tun. Die Tränen strömten ihr über die Wangen. Er war wahnsinnig. Sie preßte die Augen zusammen, konnte ihn nicht mehr anschauen. Bitte, Gott, laß mich nicht so sterben, betete sie. Nicht hier draußen, ganz allein. Das Mittel wirkte schnell, fast sofort. Der jungen Frau wurde am ganzen Körper warm. Warm und schläfrig. Sie wurde schlaff. Er zog ihr das Tanktop aus und spielte mit ihren Brüsten wie ein Jongleur mit mehreren Bällen. Sie konnte nichts tun, um ihn daran zu hindern.
    Er arrangierte ihre Beine, als wäre sie sein Kunstwerk, seine menschliche Skulptur, streckte das Lederband so weit, wie es reichte. Er tastete zwischen ihren Beinen. Der jähe Ruck zwang sie, die Augen zu öffnen, und sie sah auf zu der grausigen Maske. Seine Augen erwiderten ihren Blick. Sie waren ausdruckslos und gefühllos, aber seltsam durchdringend.
    Er drang in sie ein, und sie spürte ein Rucken, das wie ein starker Elektroschock durch ihren Körper lief. Er war ganz hart, schon völlig erregt. Er stocherte in ihr herum, während sie an einem Barbiturat starb. Er beobachtete sie beim Sterben. Darum ging es ihm.
    Ihr Körper zuckte, bäumte sich auf,
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