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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da
Autoren: James Patterson
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getan. Kate fuhr herum und traf ihn wieder. Ein blitzschneller Schlag gegen seine linke Gesichtshälfte. Ich hätte ihr am liebsten zugejubelt. Doch der Schlag setzte ihn nicht außer Gefecht. Ruskin war unnachgiebig, aber das war Kate auch.
    Er stürzte sich auf sie, und Kate schlug noch einmal zu. Seine linke Wange schien sich aufzulösen. Es war ein ungleicher Kampf. Sie schlug ihm mit einer harten Faust auf die Nase, und er ging zu Boden. Er schrie laut; er würde nicht wieder hochkommen. Kate hatte gewonnen.
    Mein Herz donnerte in meiner Brust. Ich sah, wie Ruskin nach der Halfter am Fußknöchel griff. Casanova würde nicht gegen eine Frau verlieren, gegen niemanden.
    Die Waffe tauchte auf wie bei einem Zaubertrick. Es war eine Halbautomatik Smith and Wesson. Er änderte die Kampfregeln.
    »Nein!« schrie Kate ihn an.
    »Hey, Arschloch«, sagte ich in einem heiseren Flüstern. Ich änderte die Regeln ebenfalls. Casanova drehte sich um. Er sah mich und schwenkte die Halbautomatik in meine Richtung. Ich hielt die Glock mit beiden Händen. Meine Arme zitterten, aber ich konnte mich aufsetzen. Ich schoß fast ein ganzes Magazin auf ihn ab. Treib einen Pfahl durch sein Herz. Genau das tat ich.
    Casanova prallte gegen die Hauswand. Sein Körper bäumte sich auf. Seine Beine funktionierten nicht. Sein Körper wurde schon taub. In seinem Gesicht stand der Schock. Er begriff, daß er auch nur ein Mensch war.
    Seine Augäpfel schienen nach oben zu treiben und in seinem Kopf zu verschwinden. Nur das Weiße in seinen Augen war sichtbar. Er strampelte mit den Beinen, einmal, zweimal, dann war Schluß. Casanova starb fast sofort auf dem Boden des Strandhauses. Ich stand auf Beinen wie Gummi auf. Ich merkte, daß mich ein Schweißfilm überzog. Eiskalt. Höllisch unangenehm. Ich ging mühsam zu Kate hinüber, und wir hielten uns lange in den Armen. Wir zitterten beide vor Angst, aber auch vor Triumph. Wir hatten gewonnen.
    »Ich habe ihn so gehaßt«, flüsterte Kate. »Ich habe vorher nicht einmal gewußt, was das Wort Haß bedeutet.«
    Ich telefonierte mit der Polizei von Cape Hatteras. Dann rief ich das FBI an und meine Kinder und Nana in Washington. Es war endlich vorbei.
123. Kapitel
    Ich saß auf der vertrauten Veranda meines trauten Heims in Washington. Ich trank mit Sampson ein kaltes Bier. Es war Herbst, und der frische, kühle Biß des Winters lag schon in der Luft. Unsere geliebten und verachteten Redskins waren schon im FootballTrainingslager; die Orioles waren schon wieder aus dem Rennen. »Das ist der Lauf der Welt«, hatte Kurt Vonnegut vor einer Ewigkeit geschrieben, als ich an der JohnsHopkins-Universität studierte und für solche Dinge empfänglich war. Ich konnte meine Kinder im Wohnzimmer sehen. Sie saßen auf der Couch und schauten sich zum xtenmal Die Schöne und das Biest an. Es störte mich nicht. Es war eine gute, starke Geschichte, die einer Wiederholung standhielt. Morgen würde es wieder Aladdin sein, mein persönlicher Lieblingsfilm.
    »Ich habe heute gelesen, daß D. C. dreimal soviel Polizisten beschäftigt wie der nationale Durchschnitt«, sagte Sampson zu mir.
    »Ja, aber wir haben zwanzigmal soviel Verbrechen. Wir sind nicht umsonst die Hauptstadt Amerikas geworden«, sagte ich. »Mit den Worten eines ehemaligen Bürgermeisters:›Von den Morden abgesehen, hat Washington eine der niedrigsten Verbrechensquoten im Land‹.«
    Sampson lachte. Wir lachten beide. Das Leben kehrte endlich zur Normalität zurück.
    »Ist mit dir alles in Ordnung?« fragte Sampson nach einer Weile. Er hatte das nicht mehr gefragt, seit ich aus dem Süden zurückgekommen war, von den Outer Banks, meinen »Sommerferien«, wie ich das nannte.
    »Bestens. Ich bin ein brutaler Macho von einem Kriminalpolizisten, genau wie du.«
    »Du bist ein Lügenbeutel voller Scheiße, Alex. Zehn Pfund Scheiße in einem Einpfundbeutel.«
    »Das auch. Versteht sich von selbst«, gab ich ihm gegenüber meine Fehler zu.
    »Ich hab’ dir eine verdammt ernste Frage gestellt«, sagte er. Er bedachte mich mit einem direkten, kalten Blick hinter der Sonnenbrille. Erinnerte mich irgendwie an Hurricane Carter, als er noch Boxer war. »Fehlt sie dir, Mann?«
    »Natürlich fehlt sie mir. Zum Teufel, ja. Aber ich habe dir doch gesagt, daß alles mit mir in Ordnung ist. Ich hatte noch nie so eine Freundin. Du?«
    »Nein. Keine solche. Ist dir klar, daß ihr beide sehr merkwürdig seid?« Er schüttelte den Kopf und wußte nicht, was er von mir
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