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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da
Autoren: James Patterson
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Zähne so fest aufeinander, daß sie weh taten. Ich ließ die Sicherung aufschnappen. Ich war bereit, Davey Sikes auszuschalten. Ich musterte die unheilverkündenden Umrisse tiefhängender Kiefernzweige, als ich weiterging. Vor mir stand ein Aförmiges Haus, zeichnete sich gegen das Licht des vollen, blaßgelben Mondes ab. Ich ging schnell über den weichen Teppich aus Kiefernnadein. Ich machte kein Geräusch. Ich hatte mich jetzt seinem Tempo und seinem Rhythmus angepaßt.
    Ich sah, daß sich Casanova schnell dem Aförmigen Haus näherte, an Tempo gewann. Er kannte den Weg. Er war schon öfter hiergewesen, nicht wahr? Er war hiergewesen, um zu spionieren, das nächste Opfer zu beobachten, damit er alles richtig machte. Ich lief näher an das Haus heran. Dann konnte ich ihn nicht mehr sehen. Ich hatte ihn kurz aus den Augen verloren. Vielleicht war er hineingeschlüpft.
    Im Haus brannte ein einziges, schimmerndes Licht. Mein Herz würde explodieren, wenn ich ihn nicht vorher ausschaltete. Mein Finger lag auf dem Abzug der Halbautomatik. Treib einen Pfahl durch sein Herz, Alex.
118. Kapitel
    Bring Sikes zur Strecke.
    Ich kämpfte darum, meine Emotionen in den Griff zu bekommen, die Ruhe in mir zu finden, als ich auf eine Hinterveranda zulief, die in wechselnden Schatten und Dunkelheit lag. Plötzlich hörte ich im Haus das stotternde Brummen eines Ventilators. Mir fiel ein abblätternder Aufkleber an der weiß getünchten Verandatür auf. Darauf stand: Ich esse für mein Leben gern Pfadfinderinnenplätzchen.
    Er hatte hier wieder eine nette Frau gefunden, nicht wahr? Er würde sie heute nacht entführen. Die Bestie konnte nicht aufhören.
    »Hallo, Cross. Jetzt leg die Waffe weg. Ganz langsam, du As«, sagte die tiefe Stimme hinter mir in der Dunkelheit. Einen Herzschlag lang schloß ich beide Augen. Ich senkte die Pistole, warf sie dann auf den Rasen voller Kiefernnadeln. Mein Körper fühlte sich an wie eine Aufzugkabine in freiem Fall.
    »Dreh dich um, du Scheißkerl. Du Arsch von einem Spanner.« Ich drehte mich um und sah in Casanovas Gesicht. Endlich war er da, so nah, daß ich ihn berühren konnte. Er zielte mit einer Browning-Halbautomatik auf meine Brust. Jetzt gab es kein Durchdenken mehr, nur noch Instinkte aus dem Bauch. Ich ließ mein rechtes Bein einknicken, als hätte ich den Halt verloren. Dann boxte ich Sikes in die Schläfe. Es war ein harter Schlag, ein niederschmetternder Schwergewichtshieb. Sikes fiel auf ein Knie, aber er war blitzschnell wieder da. Ich packte ihn an der Jacke und schleuderte ihn gegen die Haus wand. Sein Arm krachte gegen die Schindeln, und die Pistole fiel ihm aus der Hand. Ich hatte festen Boden unter den Füßen und ging wieder auf Sikes los. Ich fühlte mich wie bei einem altmodischen Straßenkampf. Ich wollte es so. Mein Körper sehnte sich nach einem Schlagabtausch, nach Erlösung.
    »Komm schon, Arschloch«, forderte er mich heraus. Er war auch heiß auf mich.

    »Oh, keine Bange«, sagte ich. »Ich komme.«
    Im Haus ging ein weiteres Licht an. »Wer ist da draußen?« Die Stimme einer Frau traf mich unvorbereitet. »Bitte, wer ist da draußen?«
    Er holte zu einem Schwinger aus. Ganz schön schnell, gut gezielt. Er war ein guter Kämpfer, nicht nur ein Liebhaber. Ich dachte daran, daß Kate gesagt hatte, er sei furchterregend stark. Ich hatte jedoch nicht vor, viel Zeit in seinem Killergriff zu verbringen. Sein Hieb traf mich am Oberarm, der sofort taub wurde. Er war kräftig, das stimmte. Bleib weg von seiner Kraft, warnte ich mich. Aber tu ihm weh. Tu ihm sehr weh.
    Ich schlug einen harten rechten Aufwärtshaken in seinen Unterleib. Ich dachte an Kate, an die Schläge, die sie bekommen hatte, weil sie ungehorsam gewesen war. Ich erinnerte mich lebhaft daran, wie sie zusammengeschlagen worden war. Ich schlug eine weitere Rechte in seinen Bauch. Ich spürte, daß der Bauch weich wurde. Ich muß ihn unter der Gürtellinie getroffen haben. Sikes keuchte und sackte zusammen wie ein übel getroffener Hobbyboxer. Es war ein Trick, ein schlaues Täuschungsmanöver.
    Er schlug zu und traf mich an der Schläfe. Ich hörte die Glocken läuten. Aber ich schnaubte, tänzelte, zeigte ihm, daß er mich nicht verletzt hatte. Das war Straßenkampf im Stil von D. C. Komm schon, weißer Junge. Komm, du Ungeheuer. Ich brauchte diesen Kampf mit ihm so dringend. Ich schlug ihm wieder hart mit der Faust in den Unterleib. Bring den Körper um, dann stirbt der Kopf. Ich wollte auch den Kopf
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