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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da
Autoren: James Patterson
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zusammenschlagen. Der Abrundung halber boxte ich ihn in die Nase. Bis jetzt mein bester Treffer. Sampson wäre stolz auf den Schlag, gewesen. Ich war es auch.
    »Das ist für Sampson«, sagte ich ihm zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Er hat mich gebeten, dir das zu geben. Es persönlich abzuliefern.«
    Ich traf ihn in der Kehle, und er würgte. Ich tänzelte weiter. Ich sah nicht nur ein bißchen wie Ali aus, ich konnte auch kämpfen wie er, wenn ich es mußte. Ich konnte verteidigen, was verteidigt werden mußte. Ich konnte ein knallharter Straßenkämpfer sein, wenn es nötig war.
    »Das ist für Kate.« Ich traf Sikes wieder an der Nase, direkt an der Spitze. Dann mit einer weiteren Rechten voll ins linke Auge. Sein verschwollenes Gesicht war ein hübscher Anblick. Treib einen Pfahl durch sein Herz, Alex.
    Er war stark, gut durchtrainiert und immer noch gefährlich, das wußte ich. Er ging wieder auf mich los. Griff an wie ein wütender Stier auf der plaza de toros. Ich wich aus, und seine Führhand krachte in die Hauswand, als wollte er sie einschlagen. Das kleine Haus wankte und bebte.
    Ich boxte Sikes hart in die Schläfe. Sein Kopf schlug so heftig gegen die Aluminiumverkleidung des Hauses, daß er eine Delle hinterließ. Er wankte jetzt, atmete schwer. Plötzlich heulten in der Ferne Sirenen. Die Frau im Haus mußte die Polizei gerufen haben. Ich war die Polizei, oder?
    Jemand schlug von hinten auf mich ein, traf mich hart. »Oh, Mann, nein«, stöhnte ich und versuchte, den Schmerz abzuschütteln. Das war nicht möglich! Das durfte nicht wahr sein! Wer hatte mich geschlagen? Warum? Ich begriff es nicht, verstand nichts, bekam den Kopf nicht schnell genug klar. Mir war schwindlig, ich hatte Schmerzen, aber ich drehte mich trotzdem um. Ich sah eine kraushaarige blonde Frau, die ein übergroßes FarmAid-T-Shirt trug. Sie hatte die Gartenschaufel, mit der sie mich eben geschlagen hatte, noch in der Hand.
    »Weg von meinem Freund!« schrie sie mich an. Ihr Gesicht und ihr Hals hatten die Farbe Roter Bete. »Weg von ihm, sonst schlage ich dich wieder. Pfoten weg von meinem Davey!« Mein Davey?… Heiland! Mir drehte sich der Kopf, aber ich kapierte die Botschaft.
    Jedenfalls glaubte ich das. Davey Sikes war hierhergekommen, um seine Freundin zu besuchen. Er war nicht auf Jagd. Er hatte nicht vor hier jemanden zu ermorden. Er war der Freund von Farm Aid.
    Vielleicht war ich durchgedreht, dachte ich, als ich von Sikes zurückwich. Vielleicht war ich inzwischen durchgeknallt, nicht wiederzuerkennen und nicht mehr zu retten. Oder vielleicht war ich wie fast jeder andere Polizist bei der Mordkommission, den ich kannte, überarbeitet und höllisch anfällig für Fehler. Ich hatte einen Fehler gemacht.
    Ich hatte mich in Davey Sikes geirrt – ich begriff bloß
    nicht, wie es dazu gekommen war.
    Innerhalb einer Stunde war Kyle Craig in dem Haus in McCullers. Er war so ruhig wie eh und je, völlig unerschütterlich. Er sprach gelassen mit mir.
    »Detective Sikes hat seit über einem Jahr ein Verhältnis mit der Frau in diesem Haus. Wir wußten Bescheid.
    Detective Sikes ist kein Verdächtiger. Er ist nicht Casanova. Fahr nach Hause, Alex. Fahr jetzt nach Hause.
    Hier gibt es nichts mehr für dich zu tun.«
119. Kapitel
    Ich fuhr nicht nach Hause. Ich besuchte Kate im Medical Center der Duke University. Sie sah nicht gut aus; sie war bleich und eingefallen; sie war klapperdürr. Sie klang auch nicht gut. Aber es ging Kate viel, viel besser. Sie war aus dem Koma heraus.
    »Sieh mal, wer endlich aufgewacht ist«, sagte ich auf der Schwelle ihres Zimmers. »Du hast einen der Bösen erwischt, Alex«, flüsterte Kate, als sie mich sah. Sie lächelte schwach und sprach langsam und unsicher. Es war Kate und doch nicht ganz Kate.
    »Hast du das im Traum gesehen?« fragte ich.
    »Ja.« Sie lächelte wieder ihr bezauberndes Lächeln. Sie sprach sehr langsam. »Ehrlich gesagt, ich habe es geträumt.«
    »Ich habe dir ein kleines Geschenk mitgebracht«, sagte ich. Ich hob einen Teddybären hoch, der wie ein Arzt angezogen war. Kate nahm den Bären und grinste weiter. Durch das magische Lächeln sah sie fast wie früher aus. Ich beugte mich über Kate. Ich küßte ihren verschwollenen Kopf, als wäre er die zarteste Blume, die je auf der Erde gewachsen ist. Funken flogen, seltsame Funken, aber vielleicht die stärksten bisher.
    »Du hast mir mehr gefehlt, als ich sagen kann«, flüsterte ich in ihr Haar.
    »Sag’s«, flüsterte
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