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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen
Autoren: Annabel Rose
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passiert. Sven wollte sich gerade verabschieden, als es an der Tür klingelte. Die beiden Männer sahen sich an. Sven zog eine Augenbraue hoch. Noch einer, schienen ihre Blicke zu sagen. Aber Sandra war genauso überrascht wie sie. Wer konnte das jetzt noch sein? Um diese Zeit? Sie ging an den Sprechapparat.
    „Hallo?“
    „Ich bin’s“, kam Ninas Stimme aus dem Hörer. „Mach bitte auf, ich hab gute Neuigkeiten.“
    Nina! Panik machte sich in Sandras Stimme bemerkbar. „Sweetie, es ist gerade ungünstig“, sagte sie. Mit einem Seitenblick registrierte sie, dass Sven kreidebleich wurde.
    „Lass mich bitte rein! Es schüttet wie aus Eimern“, hörte sie Nina antworten.
    Was sollte sie tun? Sollte sie Nina im Regen stehen lassen? Notgedrungen drückte sie den Türöffner.
    „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Sven aufgebracht. „Ist das irgend so ein abgekartetes Spiel?“
    Noch bevor Sandra antworten konnte, stand Nina bereits vor der Tür. „Ist das ein Sauwetter! Aber stell dir vor, ich habe endlich eine Wohnung gefunden. Ist das nicht …“ Nina war eingetreten. Den Satz hatte sie nicht zu Ende gebracht. Sie sah von Sandra zu Sven und wieder zu Sandra. Mit einem Blick hatte sie die Situation erfasst.
    „Wie konntest du nur?“, fragte sie erbittert.
    „Sweetie, hör zu, ich kann alles erklären.“ Sandra war entsetzt, als sie Ninas Blick gesehen hatte. Noch nie hatte sie ihre Freundin so verletzt und wütend gesehen.
    „Steck dir deine Erklärungen sonst wo hin!“ Nina rannte die Treppen hinunter. Sandra wollte ihr hinterherlaufen, aber Sven hielt sie zurück.
    „Was ist hier eigentlich los?“, wollte er wissen.
    Giancarlo hatte nichts gesagt und sich die Szene angeschaut. Jetzt legte er Sandra einen Arm um die Schultern. „Beruhigt euch. Setzen wir uns.“ Er führte Sven und Sandra ins Wohnzimmer. „Das war deine Freundin?“
    „Ja“, gab Sandra zerknirscht zu. „
War
ist vermutlich das richtige Wort. Sie spricht bestimmt nie wieder mit mir.“
    „Und Sven kannte sie auch?“, fragte Giancarlo ruhig weiter.
    „Ja“, schaltete sich Sven nun ein. „Ich kenne sie auch. Und ich würde jetzt ganz gerne wissen, was diese Szene sollte.“ Er sah Sandra herausfordernd an. „Wieso wolltest du dich unbedingt mit mir treffen? War es deswegen? Was soll das? Bist du pervers oder was?“
    Giancarlo versuchte Sven zu beruhigen. „Langsam. Jetzt lass sie erst mal reden.“ Er wandte sich wieder Sandra zu und bat sie, zu erzählen, was passiert sei.
    Sandra wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Sie erzählte von dem Abend, an dem sie Sven im Internet gefunden hatte, wie sie zunächst gezögert hätte, weil sie an Nina gedacht hatte, es aber dann doch getan hatte, weil die Versuchung einfach zu groß gewesen war. Sie hatte Nina bestimmt nicht verletzten wollen, und bei Sven entschuldigte sie sich ebenfalls.
    „Es tut mir leid. Ich wollte wissen, ob es stimmt, was Nina über dich erzählt hat“, gab sie reumütig zu. „Und da du sie ja sowieso nicht mehr wolltest, dachte ich, wenn sie nichts erfährt, dann …“
    „Ich wollte sie nicht mehr?“ Sven sprang auf. „Ich höre wohl nicht recht! Sie hat mich doch rausgeworfen, als sie erfahren hat, wer ich wirklich bin, und sich dann in null Komma nichts einen Neuen angelacht!“
    Sandra sah ihn überrascht an. „Einen Neuen? Davon weiß ich gar nichts. Das glaube ich nicht.“
    „Ist mir ganz egal, ob du es glaubst oder nicht. Vielleicht weißt du ja doch nicht alles über deine Freundin!“ Sven bebte vor Zorn. „Ich höre mir diesen Quatsch nicht länger an. Giancarlo, bitte entschuldige, aber ich gehe jetzt.“
    Sandra hielt ihn am Ärmel fest. „Einen Moment!“ Sie stellte sich Sven in den Weg. „Was soll das heißen, sie hat einen Neuen? Woher willst du das wissen?“
    „Ganz einfach, ich habe sie gesehen. Hand in Hand in der Stadt. Bist du jetzt zufrieden? Darf ich jetzt bitte gehen?“
    Er wollte an ihr vorbei, doch sie rührte sich nicht von der Stelle. „Nein, darfst du nicht!“ Irgendetwas war hier oberfaul, das spürte sie. Sie durfte ihn jetzt nicht gehen lassen. „Wann war das? Wie hat er ausgesehen?“
    „Das weiß ich nicht mehr. Es war in den Arkaden, irgendwann letzten Monat.“
    „Los! Denk nach!“, befahl sie ihm. Ihr Hirn arbeitete bereits auf Hochtouren. Letzten Monat. Hatte Nina ihr nicht irgendetwas erzählt? Mit wem hatte sie sich getroffen? Dann durchzuckte sie die Erkenntnis. Thomas! „Hatte er blonde Haare?
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