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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen
Autoren: Annabel Rose
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besten so schnell wie möglich. Haben Sie heute Zeit?“
    Sven lachte wieder. „Das scheint ja ein echter Notfall zu sein. Aber leider habe ich heute schon einen anderen Termin. Ich kann Ihnen höchstens noch einmal anbieten, es mit einem Kollegen zu versuchen.“
    „Nein, ist schon gut. Wann haben Sie Zeit?“
    Sven gefiel die entscheidungsfreudige Art von Sandra. Er wusste nicht, was sie beruflich machte, aber es würde ihn wundern, wenn sie nicht in einer Position arbeitete, wo sie etwas zu sagen hätte. Alles andere wäre Verschwendung. Er schaute in seinen Terminkalender.
    „Also, Sandra, da wir uns jetzt kennenlernen, sollten wir das Sie besser weglassen. Ich heiße Sven.“
    „Ist gut.“
    „Ich nehme an, es soll ein Wochenende sein, oder geht es auch in der Woche?“
    „Nein, Wochenende ist besser“, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen.
    Wieder musste Sven schmunzeln. Ganz klar, diese Frau wusste genau, was sie wollte und wie sie es bekommen konnte. Schade, dass er sie nun nicht mehr näher kennenlernen würde. „Da habe ich leider erst wieder in zwei Wochen etwas frei. Am Neunzehnten. Hast du da Zeit?“
    „Erst in zwei Wochen?“ Sandra klang wieder enttäuscht. „Na gut. Heute in zwei Wochen. Ich habe noch nichts vor.“
    „Gut. Wann?“
    „Um acht?“
    „Zwanzig Uhr. Geht in Ordnung.“
    Sven trug den Termin auf seinem Kalender ein. „Noch eine Frage. Ist es dir recht, wenn ich meinen Nachfolger mitbringe? So könnt ihr euch gleich kennenlernen – für alle Fälle, du verstehst?“
    „Hm … ich glaube dafür reicht mein Portemonnaie nicht. Schade. Ich …“
    „Du bekommst uns ausnahmsweise im Doppelpack für das gleiche Geld.“
    „Wirklich?“ Sven spürte die Begeisterung in Sandras Stimme. „Wahnsinn! Ja, bring deinen Nachfolger unbedingt mit! Ich habe überhaupt nichts dagegen.“
    „In Ordnung. Dann brauche ich nur noch deine Adresse. Sagst du sie mir bitte?“
    Sven nahm seinen Kugelschreiber und begann die Adressdaten von Sandra zu notieren. Dann stutzte er. Das war die gleiche Straße, in der Nina wohnte. Für einen kurzen Moment wollte er Sandra wieder absagen. Er wollte Nina auf keinen Fall über den Weg laufen. Doch dann erinnerte er sich, dass es ja keine Rolle spielte. Sie hatte schon längst einen Neuen gefunden und verschwendete wahrscheinlich keinen Gedanken mehr an ihn. Warum also nicht? Kurz darauf verabschiedete er sich von Sandra.
    Merkwürdig, dachte er. Sandra hatte gesagt, eine Freundin hätte ihn empfohlen. Ob Sandra und Nina sich kannten? Aber er konnte sich nicht vorstellen, dass Nina ihn weiterempfohlen haben könnte. Das passte nicht zu ihr. Vielleicht war es tatsächlich nur ein Zufall, dass die zwei in der gleichen Straße wohnten. Er sah auf die Uhr. Das Telefonat hatte länger gedauert, als er gedacht hatte. Wenn er nicht zu spät zu dem Dinner mit Margot kommen wollte, musste er sich beeilen.

    Die letzten zwei Wochen waren Sandra endlos erschienen. Das Schlimmste war, dass sie mit niemandem darüber reden konnte. Die Einzige, der sie sich hätte anvertrauen können, war Nina, und ausgerechnet sie durfte am allerwenigsten davon erfahren.
    Ihr Jagdausflug vor zwei Wochen war erfolgreich gewesen, aber sie hatte sich nicht befriedigt gefühlt und wusste nicht, ob es an ihrem Liebhaber gelegen hatte oder daran, dass sie in Gedanken schon bei dem Rendezvous mit den beiden Callboys war. Wie auch immer, sie hatte beschlossen, sich darüber nicht weiter den Kopf zu zerbrechen, und war froh, dass die Wartezeit vorüber war.
    Nina hatte vor zwei Wochen wieder keine Wohnung gefunden. Sie war daher an diesem Wochenende noch einmal nach Hamburg gefahren, mit dem festen Vorsatz, etwas zu finden, koste es, was es wolle. So gesehen lag der Termin optimal.
    Sie stand in Stay-Ups und ihren Lieblingsdessous aus schwarzer Spitze vor ihrem Kleiderschrank und überlegte, was sie anziehen sollte. Sie wollte sexy aussehen und sich auch so fühlen. Nina hatte ein rotes One-Shoulder-Stretchkleid, um das Sandra sie beneidete. Sie hätte es sich ausleihen können, aber rot war nicht ihre Farbe. Sie entschied sich für das rückenfreie kleine Schwarze. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel. Jetzt konnten die beiden Miet-Stecher kommen. Endlich klingelte es.
    Sie drückte den Türöffner, hörte, wie die Haustür sich öffnete und Schritte die Stufen heraufkamen. Dann standen Sven und Giancarlo vor ihr. Sandra war beeindruckt. In natura sah Sven sogar noch besser
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