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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen
Autoren: Annabel Rose
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wieder an die Oberfläche. Und plötzlich wusste er, was er ihr sagen sollte. Er hätte es ihr schon neulich sagen sollen. Wieso war er nicht darauf gekommen? Wie hatte er nur die letzten beiden Monate leben können, atmen können – ohne sie?
    Aus ihren Augen flossen Tränen. Er hielt ihr sein Taschentuch entgegen. „Doch, mein Liebling“, sagte er. „Ich verstehe es. Ich verstehe es sogar sehr gut.“
    Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schnäuzte sich die Nase.
    „Und wenn ich nun nicht mehr als Begleiter arbeiten würde, sondern mir einen anderen Job suche. Was würdest du sagen?“
    Sie sah ihn verstört an. „Aber du hast doch gesagt, es ist unmöglich. Du hast doch gesagt, dass …“
    „Ja, ich weiß schon, was ich gesagt habe. Aber für dich will ich es versuchen.“
    Sie starrte ihn ungläubig an. Dann ging ein Lächeln über ihr Gesicht und sie begann zu strahlen. „Ist das wirklich wahr?“
    Anstatt ihr zu antworten, zog er sie in seine Arme und blickte in ihre Augen, die ihn anstrahlten, in ihre Augen, die so groß und schön waren, dass er vor Freude darin versinken wollte. Dann küsste er sie. Ihm war, als hätte es nie einen anderen Kuss zuvor gegeben. Dies war die Erfüllung und die Erlösung in einem.
    Als sich ihre Lippen getrennt hatten, nahm Sven im Augenwinkel von der gegenüberliegenden Straßenseite ein Flackern wahr. Dort stand Sandra in der Küche, in der das Licht mehrmals an und aus ging. Schließlich blieb das Licht an, und er machte Nina darauf aufmerksam.
    „Sieh mal da drüben! Ich glaube, die haben uns zugesehen.“
    Nina blickte auf die andere Straßenseite. Sandra stand mit Giancarlo am Fenster und machte freudestrahlend das Victory-Zeichen.
    „Weißt du, was sie meint?“, fragte Nina.
    „Ich kann leider kein Italienisch, aber ich glaube es soll heißen l’amore supera tutto.“
    „Das heißt, die Liebe überwindet alles“, übersetzte Nina.
    „Da hat er wohl recht“, sagte Sven und küsste Nina gleich noch einmal. „Siehst du, jetzt brauchst du nicht mehr nach Hamburg zu fahren.“
    Sie senkte ihren Blick und druckste herum. „Na ja, nicht ganz … Ich habe schon eine Wohnung dort und …“
    „Das macht nichts. Wir kündigen die Wohnung wieder und du ziehst zu mir.“
    „Aber ich kann nicht.“
    „Wieso nicht?“
    Sie erzählte ihm von der Ausbildung, die sie anfangen wollte, dass sie es jetzt tun musste, oder ihr Traum würde sich nie erfüllen.
    „Und wie lange dauert diese Ausbildung?“
    „Sechs Monate“, gestand sie kleinlaut.
    „Sechs Monate? Das ist ja eine Ewigkeit.“ Er lächelte sie an. „Nein, im Ernst. Du sollst deine Ausbildung machen, auch wenn es mir wie eine Ewigkeit vorkommen wird. Wann ist es denn so weit?“
    „In vier Wochen.“
    „Schon so bald?“ Er drückte sie fest an sich. „Gerade erst habe ich dich wieder, da gehst du schon wieder fort. Nun, dann sollten wir ab sofort jedenfalls keine Zeit mehr verlieren.“
    „Wie meinst du das?“
    Er grinste sie spitzbübisch an. „Ich meine es genauso, wie du es verstanden hast, mein Engel. Oder soll ich besser Teufelchen sagen?“
    Er hatte sie nur ein bisschen necken wollen, aber Nina war rot angelaufen. Es amüsierte ihn. Sie war die einzige Frau, die er kannte, die in ihrem Alter wegen solch einer Bemerkung noch erröten konnte. Es hatte etwas Unschuldiges, Natürliches, das ihm zu Herzen ging.
    „Komm“, sagte er zärtlich. „Es ist schon spät. Lass uns schlafen gehen.“

    An Schlafen war allerdings nicht zu denken. Sobald Sven neben Nina im Bett lag, sie im Arm hielt, und sie sich an ihn kuschelte, machten sich ihre Gelüste bemerkbar. Trotzdem gab es da noch etwas, das ihr auf der Seele lag, und das sie loswerden musste. Sie wusste nur nicht, wie sie es anfangen sollte, und seufzte leise.
    „Sprich es aus“, sagte Sven. „Dich quält noch etwas.“
    Sie war verblüfft. Hatte er schon wieder ihre Gedanken gelesen? Wie machte er das nur immer?
    „Du willst wissen, wie es war. Richtig?“
    „Ja“, gab sie unumwunden zu. „Wenn man Sandra glauben darf, ist sie die schärfste Sexbombe unter der Sonne und die Männer sind ihr alle verfallen.“
    „Nun ja“, gab Sven zu. „Sandra ist ein heißer Feger, das steht außer Frage. Ich glaube, sie kann einen Mann schon verrückt machen.“
    „Ja, ich weiß“, antwortete Nina, und dachte daran, wie Sandra sie selbst zur Weißglut getrieben hatte in jener Nacht.
    „Du weißt? Ihr erzählt euch wohl immer
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