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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme
Autoren: Robert Gregory Browne
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zurück. »Diesen Spaß genieße ich so lange, wie ich will.«
    »Was soll das heißen?«
    Fremont nahm ihm die Taschenlampe ab. »Dein Job ist erledigt, alter Mann. Jetzt geh und sag Lisa, die Schlampe hier ist so gut wie tot.« Mit einer Hand schubste er Solomon zurück. Dieser stolperte, beinahe wäre er auf dem nassen Fußboden ausgerutscht.
    Hatte er das gerade richtig verstanden? Wollte Fremont Myra töten? Aber nein – das konnte doch nicht sein! Sie sollten sie doch auf den Parkplatz bringen und sich dort mit der Krankenschwester treffen.
    Als er das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, ging Solomon auf den Jungen zu. Er sah, wie Fremont den Strahl der Taschenlampe auf das Bett richtete.
    Doch das Bett war leer.
    »Was zum Teufel …«
    Fremont leuchtete hektisch die ganze Zelle aus. Die Frau war nirgends zu sehen.
    »Was soll denn das?«, knurrte er. »Lisa hat mir eine erstklassige Pussy versprochen. Wo, verdammt noch mal, steckt sie?«
    Plötzlich, wie eine Antwort auf Fremonts Frage, ertönte ein Geräusch.
    Ein leises Wimmern. Es kam von oben, und es klang eher animalisch als menschlich.
    Fremont richtete die Taschenlampe an die Decke. Und selbst ihm, diesem hartgesottenen Kerl, gefror bei dem Anblick das Blut in den Adern.
    »Scheiße!«, sagte er.
    Einen Augenblick später sagte er nichts mehr. Denn er war vollauf damit beschäftigt, zu schreien.
    54
    Es begann zu regnen. Blackburn schaltete auf dem Weg zur Baycliff-Klinik die Scheibenwischer ein und rauchte die Winston bis zum allerletzten Zug. Wann würde De Mello endlich anrufen und ihm die Lokalisierung durchgeben?
    Er überlegte, ob er noch einmal versuchen sollte, Carmody anzurufen, in der schwachen Hoffnung, dass er sich bei dem abgetrennten Ohr geirrt hatte. Gerade als er anhalten wollte, piepte sein Handy.
    »Ich weiß nicht, was daran so lange gedauert hat«, sagte De Mello, »aber jetzt haben sie es lokalisiert.«
    »Wo ist sie?«
    »Baycliff – jedenfalls irgendwo da.«
    »Irgendwo da? Was soll das denn heißen?«
    »Das Signal kommt von einer Anhöhe. Irgendwo zwischen der neuen Klinik und der Ruine. Dem Satellitenfoto nach mitten aus dem Wald.«
    Die Pfefferbäume. Die wuchsen da oben wie Unkraut.
    Blackburn gefiel die Information überhaupt nicht, doch er tröstete sich damit, dass sie nur Carmodys Telefon geortet hatten, und nicht etwa sie selbst.
    »Ist alles okay, Frank? Du klingst ein wenig nervös.«
    »Alles roger«, antwortete Blackburn.
    »Mach dir keine Sorgen um Carmody. Es geht ihr bestimmt gut.«
    Er hatte De Mello noch nichts von dem Ohr erzählt.
    »Übrigens«, fuhr De Mello fort, »wir haben gerade einen anonymen Hinweis bekommen, bei Tolan sei möglicherweise eingebrochen worden. Hogan und Pendergast gehen der Sache nach.«
    »Noch nichts Neues von Tolan selbst?«
    »Nein, immer noch nichts. Aber früher oder später wird er schon auftauchen.«
    Wahrscheinlich später, dachte Blackburn. Viel später.
    Er bedankte sich bei De Mello, sagte ihm, er solle seinen Hintern nach Hause schieben, und legte auf.
    Dann schaltete er Blaulicht und Sirene ein und trat das Gaspedal durch.
    Fünf Minuten später raste Blackburn die Straße zur Pepper Mountain Mesa hinauf. Kurz vor Baycliff schaltete er die Sirene ab und vernahm sogleich ein anderes Geräusch – das durchdringende Schrillen eines Feueralarms.
    Er bog zum Parkplatz ab. Von dem Wagen, den er Carmody überlassen hatte, fehlte jede Spur, doch zu seiner Überraschung sah er, dass Personal und Patienten sowohl aus der Notfallstation als auch aus den übrigen Bereichen der Klinik herausströmten. Das Hauptgebäude war beleuchtet, doch die EDU war vollkommen dunkel, so als habe jemand die Stromversorgung unterbrochen.
    Das war keine geordnete Evakuierung. Die Patienten wirkten widerspenstig und verwirrt. Das Klinikpersonal und die Sicherheitsleute hatten alle Hände voll damit zu tun, sie in Schach zu halten. Die Hälfte war durchnässt bis auf die Knochen, doch Blackburn hätte nicht sagen können, ob das an dem Regen lag, der sich rasch in ein Gewitter verwandelt hatte, oder ob die Sprinkleranlage zum Einsatz gekommen war.
    Als er einen Officer in OCPD-Uniform mit Schirm entdeckte, parkte Blackburn den Wagen, lief zu ihm und zeigte seine Marke.
    »Was ist hier passiert?«
    »Wonach sieht es denn aus? Ein verfluchtes Durcheinander, das ist hier passiert.«
    Blackburn zeigte auf die Notfallstation. »Ist Detective Carmody da drinnen?«
    Der Uniformierte schüttelte den
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