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Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Titel: Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie
Autoren: C. C. Slaterman
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Blick über den Fluss hinweg zum nahen Wald wanderte und auf den Weg, der hinter ihm lag.
    Aber nirgends war eine Bewegung zu erkennen, sogar das Röcheln war inzwischen wieder verstummt. Dennoch ahnte er, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Sein Bauchgefühl sagte ihm das und er wusste, dass er diesem Gefühl vertrauen konnte.
    »Franz!«
    Seine Stimme hallte durch die Nacht, wurde von den Bäumen des Waldrands, die sich palisadenartig am Ufer des Lech entlang reihten, zurückgeworfen und zerfaserte schließlich über dem Fluss.
    »Hubert, Toni, seid ihr das?«, fragte Markus in das Dunkel ringsum. Dabei bemühte er sich, die aufkommende Nervosität aus seiner Stimme herauszuhalten. Verdammt, durchzuckte es ihn, wenn das ein Spaß sein sollte, den sich seine Stammtischkumpane mit ihm erlaubten, dann war es aber ein schlechter. Es war allgemein bekannt, dass er sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen ließ, deshalb drängte sich in ihm die Frage auf, warum man es trotzdem versuchte.
    Obwohl er darauf im Moment keine Antwort finden konnte, begann ihn die gegenwärtige Situation allmählich zu ärgern.
    In diesem Moment bemerkte er wieder etwas.
    Kein Röcheln oder Schritte, sondern eine Bewegung.
    Eine Sekunde später stürzte sich ein riesiger Schatten von hinten auf ihn. Der Aufprall war so heftig, dass er mit dem Gesicht voraus auf den Flusspfad stürzte und für einen Herzschlag wie benommen liegen blieb. Das Gewicht des unbekannten Angreifers nagelte ihn am Boden fest und presste ihm die Luft aus den Lungen. Trotzdem gelang es Markus, seinen Kopf so weit herumzudrehen, dass er einen Blick auf das werfen konnte, was ihn soeben mit brachialer Gewalt von den Beinen geholt hatte.
    Danach begann er zu schreien, erst vor Entsetzen, dann vor Schmerzen …
     
     
     

II
    Doktor Wolfgang Fringer saß hinter seinem Schreibtisch im obersten Stockwerk der Tiroler Landespolizeidirektion, einem weitläufigen Gebäudekomplex mitten in der Innsbrucker Innenstadt, und starrte wie gebannt auf den Computerbildschirm.
    Ein Anblick, der an und für sich ganz normal war.
    Der etwa fünfzigjährige, distinguiert wirkende Mann mit dem dunklen Anzug und den grau melierten Schläfen war schließlich der Direktor dieser Behörde und der Ort, an dem er sich befand, sein Büro.
    Nicht normal hingegen waren die Uhrzeit und die Bilder, die er sich am PC betrachtete. Es war Sonntagmorgen kurz vor 5 Uhr und auf dem Schirm waren die Tatortfotos einer Leiche zu sehen, die man im wahrsten Sinn des Wortes ausgehöhlt hatte.
    Beim Anblick der Bilder verzog Fringer das Gesicht, als hätte er den Mund voller Würmer.
    Als es unvermittelt klopfte, zuckte er kurz zusammen.
    »Ja bitte?«
    »Oberinspektor Salcher, Sie haben mich angerufen«, meldete sich eine markante Stimme. »Ich …«
    »Kommen Sie rein«, unterbrach Doktor Fringer den Mann knapp.
    Der Polizeipräsident lehnte sich in seinem Ledersessel zurück, während von außen der Türgriff betätigt wurde. Mit einer beinahe väterlich anmutenden Geste nickte er dem Eintretenden zu und deutete mit einer Kopfbewegung auf den freien Platz vor seinem Tisch.
    Oberinspektor Tobias Salcher war groß, breitschultrig und augenscheinlich durchtrainiert. Er hatte kurz geschnittenes, dunkles Haar und ein offenes, sympathisch wirkendes Gesicht, das im Moment allerdings etwas zerknittert wirkte.
    Fringer lächelte nachsichtig. Welcher Mensch war schon ausgeschlafen und sprühte vor Energie, wenn man ihn an seinem freien Tag um 4 Uhr morgens aus dem Bett holte?
    »Normalerweise würde ich jetzt ›Guten Morgen‹ sagen, aber ich denke mal, um diese Zeit, noch dazu an einem Sonntag, würde das etwas zynisch klingen. Also nehmen Sie einfach Platz.«
    Der Oberinspektor nickte, setzte sich auf den freien Besucherstuhl und starrte erwartungsvoll auf seinen Vorgesetzten.
    Fringer kam ohne Umschweife zur Sache.
    »Wie ich Ihnen bereits am Telefon erklärte, haben wir es in diesem Fall mit einem Mörder zu tun, der sein Opfer in einer bis dahin noch nie da gewesenen Art und Weise getötet hat. Vor einer Viertelstunde hat man mir die ersten Bilder übersendet. Ich habe in meiner Dienstzeit ja schon so einiges erlebt, doch das hier übertrifft alles. Aber sehen Sie selbst.«
    Mit den letzten Worten drehte er den PC so zur Seite, das Salcher einen Blick auf das werfen konnte, was im Moment auf dem Bildschirm zu sehen war.
    »Mein Gott!«, entfuhr es ihm.
    Sein Vorgesetzter nickte.
    »Jetzt wissen Sie, warum ich Sie um
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