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Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Titel: Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie
Autoren: C. C. Slaterman
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diese Zeit aus dem Bett geholt habe. Die dortige Bezirkspolizei hat mich um Unterstützung gebeten und ich habe Ihnen zugesichert, meinen besten Mann zu schicken. Sie sollten sich deshalb so schnell wie möglich dieser Sache annehmen. Wann wären Sie reisefertig?«
    »Wenn Sie wollen, fahre ich sofort.«
    Fringer nickte erneut.
    »Darum wollte ich Sie bitten. Meiner Meinung nach wäre es ein großer Vorteil, wenn Sie den Ermittlungen am Tatort beiwohnen könnten. Die Kollegen werden mindestens noch zwei oder drei Stunden brauchen, um alle Spuren sicherzustellen. Bei den Verkehrsverhältnissen, die sonntags um diese Zeit auf den Straßen herrschen, sollte es kein Problem sein, so einzutreffen, dass Sie dabei noch mitwirken können. Bis Sie dort sind, habe ich der Reuttener Dienststelle auch alle notwendigen Unterlagen zugefaxt.«
    »Sonst noch etwas?«
    Der Polizeidirektor schüttelte den Kopf, erhob sich aus dem Sessel und verabschiedete seinen Oberinspektor mit Handschlag.
    »Warten Sie, eine Bitte hätte ich doch noch.«
    Die Stimme seines Vorgesetzten holte Salcher ein, als er bereits die Türklinke in der Hand hatte. Langsam drehte er sich wieder um.
    »Und die wäre?«
    »Schnappen Sie diesen Saukerl!«
    Fringers Gesicht wirkte dabei ernst und verkniffen.
    Nachdenklich verließ der Oberinspektor das Büro.
    Kaum hatte er jedoch die Tür hinter sich ins Schloss gezogen, öffnete sich neben dem Schreibtisch seines Vorgesetzten ein Spalt in der holzvertäfelten Wand.
    »Und, was halten Sie von ihm?«, fragte Fringer, ohne den Kopf zur Seite zu drehen.
    Der Mann, der im Türrahmen der unsichtbaren, in der Holzverkleidung eingelassenen Öffnung stand, war groß, hager und ähnelte in der Haltung einem ehemaligen Offizier. Der Schnitt seiner grauen Haare wirkte militärisch und trotz seiner offensichtlich mehr als sechzig Lebensjahre stand er aufrecht wie ein Ladestock. Sein mageres, scharf geschnittenes Gesicht zeigte keinerlei Emotionen, als er antwortete, selbst die Augen wirkten kalt und leblos, als ob sie aus Glas wären.
    »Es passt alles zusammen. Er ist jung, dynamisch und wirkt sehr sportlich.«
    »Sie haben es erfasst«, stimmte der Polizeipräsident seinem Besucher zu. »Dazu kommt noch, dass er ein ziemlich intelligenter Bursche ist. Wussten Sie, dass er die Ausbildung als Jahrgangsbester abgeschlossen hat?«
    Der Hagere verzog die Lippen zu etwas, das wahrscheinlich ein Lächeln andeuten sollte.
    »Natürlich, ich habe schließlich meine Hausaufgaben gemacht, bevor ich mich ins Flugzeug setzte. Ich weiß in der Zwischenzeit vermutlich sogar mehr über ihn als er selber. Tobias Salcher wuchs in Innsbruck bei seiner Tante auf, nachdem seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren, dessen Umstände übrigens bis heute noch nicht aufgeklärt sind. Er ist Junggeselle und mit seinen dreiunddreißig Jahren einer der jüngsten Oberinspektoren Ihrer Bundespolizei. Er ist ein ausgezeichneter Freistilringer und war bereits in seiner Jugend mehrfacher österreichischer Meister in dieser Disziplin. Hinzu kommt noch, dass er mehrere Sprachen spricht, ein ausgezeichneter Schütze ist und derart flexibel, dass man ihn praktisch in alle polizeilichen Aufgaben mit einbeziehen kann. Alles in allem wäre er der perfekte Mann für unsere Behörde. Ich kenne nur wenige, die bereits im Vorfeld schon die meisten unserer Auswahlkriterien erfüllen.«
    »So etwas Ähnliches habe ich mir beinahe schon gedacht. Schade, ich hätte ihn gerne im Laufe der Jahre zu meinem Stellvertreter aufgebaut«, seufzte Fringer und dachte wehmütig an seinen besten Mann, der inzwischen wahrscheinlich bereits hinter dem Lenkrad seines Dienstwagens saß und gen Nordwesten ins Lechtal fuhr.
    *
    Tatsächlich steuerte Tobias Salcher dieses Fahrzeug bereits zwei Stunden später am rot-weißen Absperrband der Tiroler Landespolizei entlang direkt auf den Tatort zu.
    Mit einem Stirnrunzeln manövrierte der Oberinspektor den Golf so nahe wie möglich an den Ort des Geschehens und bremste schließlich neben einem blausilbernen Kombi der Bezirksbehörde.
    Er schob den Schalthebel der Automatik auf Parken, zog den Zündschlüssel ab und stürzte sich mit einem nachdenklichen Gesicht ins Geschehen.
    Als er auf den Tatort zuging, war dort immer noch die Hölle los.
    Die ganze Umgebung war ein einziges Gewirr aus Polizisten, Schaulustigen, den Männern der Spurensicherung und Gerichtsmedizin und der allgegenwärtigen Regenbogenpresse.
    Jeder schrie jedem
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