Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Violas Wahnsinnslover

Violas Wahnsinnslover

Titel: Violas Wahnsinnslover
Autoren: Florella Sander
Vom Netzwerk:
 
    Florella Sander
    Violas Wahnsinnslover
    Erotische Liebesgeschichte

    Copyright: ©Florella Sander, 05.März 2012
    Coverfoto: ©Andreea Ardelean | Fotolia.com
    © yellowj | bigstockphoto.de
    Bild innen: ©Thomas Költgen | Fotolia.com
    Bitte beachten: Das Fotomodell auf dem Cover/im Buch steht in keinem
    Zusammenhang mit der Geschichte
    [email protected]
    Alle Rechte vorbehalten
    ~ ◊ ~
    ~Violas Wahnsinnslover ~
     
    »Ist Franzi nicht zu Hause?«, fragte eine tiefe, männliche Stimme.
    Ich blickte nur kurz hoch, sagte: »Keine Ahnung«, und vertiefte mich wieder in mein Buch über Palmen und Farne. Ich hatte Bernd erst wenige Male gesehen, besser gesagt übersehen und weder auf ihn noch auf seine Stimme geachtet. Er studierte mit Franzi Soziologie und traf sich häufig mit ihr in seiner Wohnung oder in der Stadt und seltener in der Wohngemeinschaft. Zwischen ihnen lief nichts, Franzi liebte nur Frauen. Zum Glück war ich nicht ihr Typ, deshalb konnten wir ungezwungen miteinander umgehen.
    Ich war schon immer mit Leib und Seele Frau und sah sehr weiblich aus, wie ich fand. Mit Feuer und Begehren in den Augen maßen Männer die Rundungen meines Körpers nach, fuhren die Kurven entlang und verweilten sehr lange bei den Hüften und in Brusthöhe, wodurch sie mir bescheinigten, dass alles in Ordnung war.
    Wirklich, ich liebte den Schwanz in mir und keinen Plastikersatz. Auch wenn bisher nur ein paar Langweiler und Lustkiller zum Zuge gekommen waren, die mich eher in die Enthaltsamkeit zu führen drohten, so gab ich die Hoffnung nach dem göttlichen Phallus noch nicht auf.
    Franzi hatte erzählt, was Bernd von mir hielt. Für ihn war ich eine pubertierende, trotzige Göre. Das Blondchen aus den Stammtischwitzen. Eine Strafe für jeden Mann.
    »Wo ist sie denn?«, bohrte er.
    »K.P.« Ich machte mir nicht noch einmal die Mühe, vom Buch aufzusehen.
    »Würdest du das mal übersetzen?«
    »Keinen Plan«, muffelte ich. Ich hatte ihn doch nicht gebeten, mir ein Gespräch aufzudrängen. Eine trotzige Göre unterhielt sich doch nicht mit jedem Mann.
    Wie konnte diese sanfte, erotische Stimme zu einem derart ruppigen Typen gehören?, überlegte ich, während ich einen zarten Frauenhaarfarn im Buch betrachtete. Zu einem solch harten Gesicht. Noch keiner war mir von Anfang an so unsympathisch gewesen wie Bernd, und wenn ich einen Menschen nicht mochte, dann ließ ich keine Argumente gelten, die diese Person in ein besseres Licht rückten. Vielleicht lag meine Abneigung tatsächlich nur an seinem Aussehen. Braune, halblange Strähnen wuchsen vor sich hin, und außerdem war er mir zu dünn.
    »Ihr wohnt doch zusammen. Weißt du wirklich nicht, wo sie ist?« Seine sinnliche Stimme bekam plötzlich einen metallischen Unterton.
    »Nee, weiß nix.« Wenn er doch endlich wieder gehen würde. Mein Kopf fiel noch tiefer ins Buch.
    »Kannst du auch in ganzen Sätzen sprechen, V i o l a? Vielleicht auch mal die Leute anschauen, mit denen du redest?« Er zog meinen Namen wie ein stundenlang durchgekautes Kaugummi in die Länge, und ich ballte schon die Hand zur Faust unter dem Tisch.
    Jetzt sah ich auf und schaute ihn finster an.
    »In Cuxhaven, Mann. Besucht ihre Eltern, nehme ich an. Aber wir melden uns nicht beieinander ab.«
    Die blaugrauen Augen mit den hellbraunen Wimpern und Augenbrauen lagen weit auseinander und standen schräg nach oben wie bei einem Mongolen. Diese Stahlaugen verströmten soviel Kälte, dass ich nur Zehntelsekunden hineinsehen konnte. Der Bart, den ich von seinen früheren Besuchen kannte, hatte sein Gesicht viel weicher wirken lassen und günstigerweise die eingefallenen Wangen versteckt. Inzwischen war er dem Rasierer zum Opfer gefallen.
    Bernd stellte eine Klappkiste mit Lebensmitteln auf dem Kieferntisch ab. »Wir hatten abgemacht, heute zu backen. Ich kann nicht leiden, wenn einer unpünktlich ist oder gar nicht kommt. Was mache ich mit dem Hackfleisch? Das muss doch verbraucht werden.« Seine Augen drohten mich in einen Kälteschlaf zu versetzen, und ich fühlte mich miserabel. Am liebsten hätte ich ihn hinausgeworfen.
    »Was wolltet ihr denn backen?« Aus Mitgefühl zeigte ich mich nun doch interessiert.
    »Pizza.«
    »Schade, aber ich esse kein Fleisch mehr. Wenn es ein Kuchen gewesen wäre.«
    »Kein Fleisch? Welchen Zweck soll das haben?«
    »Ich hasse es, Tiere für Nahrung zu töten. Mein Ziel ist, für immer Vegetarierin zu bleiben.«
    Ich überhörte sein zynisches Lachen.
    »Dann musst du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher