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Para-Traeume

Para-Traeume

Titel: Para-Traeume
Autoren: Vampira VA
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als Hüter des Kelches über die Erde. Der letzte legitime Kelchhüter war Landru, bevor die Ur-Lilith ein weiteres ihrer Kinder, Felidae, vorzeitig erweckte, um ihre Versöhnung mit Gott vorzubereiten.
    Metamorphose - Von »Geburt« an können Vampire die Gestalt einer Fiedermaus annehmen; die Verwandlung in einen Wolf gelingt nach einer gewissen Reife und wird lediglich von alten Vampiren beherrscht. Auch Lilith gelingt dies (noch) nicht. Bei der Umwandlung wird die Kleidung der Vampire auf magischem Wege zu Pelz. Das trifft nicht auf Liliths Symbionten zu; er muß sich auf ein Minimum reduzieren und sich an ihren Fledermauskörper schmiegen.
    Die Metamorphose der Werwölfe weist Unterschiede auf: Sie können sich nur in den Tagen um den vollen Mond verwandeln und ihre Kleidung bleibt bestehen.
    Opferschlange - Ein Artefakt der sumerischen Vampire, mit dem sie auf der Dunklen Arche (>) rituell Nahrung zu sich nahmen. Es hat die Form einer leicht gewundenen Schlange mit aufgerissenem Maul. Dringen ihre Zähne ins Fleisch ein, bilden sie feine Drähte aus, die sich tief in den Körper bohren und einen Blutrausch erwecken, zusammen mit dem Verlangen, dem Opfer das Herz aus der Brust zu reißen. Mit der Opferschlange tötete Landru die Ur-Lilith.

Vampire
    von Dietrich Haubold 4. Teil
    Vampir-Legenden gibt es in aller Welt. Was die Vorstellungen von den nächtlichen Blutsaugern zunächst geprägt hat, war der europäische Vampir, der Untote aus den Volkserzählungen Süd- und Südosteuropas: Menschen aus dem bäuerlichen Umfeld, die als Wiedergänger ihre Familien und die Bewohner ihrer Dörfer in den Tod zogen. Traditionell sind auch die Mittel gegen diese Plage: Knoblauch, Weihwasser, Kruzifixe, der Pfahl durchs Herz, das reinigende Feuer. Die verschiedenen Erscheinungsformen der Vampire sind gut dokumentiert, ebenso die auf die Untoten zurückgeführten Epidemien. Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren sie zwar meist nicht erklärbar -das gelang erst nach Entdeckung der Krankheitserreger zum Beispiel von Tuberkulose oder Milzbrand -, aber die Symptome wurden akribisch festgehalten, ebenso wie die Mittel, die verängstigte Dorfbewohner, weltliche und geistliche Autoritäten gegen das unerklärliche Sterben einsetzten.
    Beim Übergang von der Folklore in die Literatur erfuhr das Bild des Vampirs Ausschmückungen, Erweiterungen. Die seelenlose Kreatur, getrieben vom immerwährenden Blutdurst, schlüpfte aus der bäuerlichen Arbeitskleidung in vornehme Gewänder, sie bekam Titel, Bildung, bewohnte alte, verfallende Schlösser und Burgen. Der Vampir war zwar immer noch eine Figur des Schreckens - Murnaus kahlköpfiger »Nosferatu« mit seinen spitzen Ohren, den großen Hauern und den überlangen Krallen ist ein gutes Beispiel dafür -, doch stammte er nicht mehr aus der Unterschicht. Die Untoten wurden geadelt - vielleicht lebte in diesen neuen Vampirgestalten ja auch die Erinnerung an Figuren wie Blaubart fort, denen Reichtum und Adelstitel Deckmantel waren für ihre unvorstellbaren Grausamkeiten. Gleichzeitig wurden den Untoten neue Fähigkeiten zugeschrieben - der hypnotische Blick zum Beispiel, die Macht über das Wetter. Daneben begann im Verhältnis von Mensch und Vampir die Sexualität eine Rolle zu spielen. Die Lebenden waren für die Untoten nicht mehr nur Nahrungsmittel, Lieferanten von frischem Blut, sondern Frauen unterlagen den Verführungskünsten der geheimnisvollen Nachtgestalten und Männer ließen sich freudig von weiblichen Vampiren zerfleischen. Ging es vorher nur um, salopp gesagt, Fressen und Gefressen werden, so entwickelten sich jetzt die Begegnungen zwischen den Vampiren und ihren Opfern zur Tragödie. Klaus Kinski als Nosferatu - er ist der europäische Vampir letzter Verfeinerung, sowohl vom Aussehen als auch von seiner Handlungsweise her.
    Bela Lugosi dagegen ist das Urbild des amerikanischen, des Hollywood-Vampirs: Gutaussehend, mit dem Charme der alten Welt, ein Herzensbrecher, die Synthese europäischer Mythen und amerikanischer Träume von Schönheit, Unwiderstehlichkeit und Unsterblichkeit. Keiner dieser Vampire ist völlig böse, völlig häßlich - mag er auch unter dem Einfluß von Weihwasser oder des Pfahls durchs Herz zur Karikatur seiner selbst schrumpfen. Der amerikanische Vampir ist - bei aller Gefährlichkeit, bei all dem in ihm verkörperten subtilen Horror - ein begehrenswertes, schönes Nachtgeschöpf, ein echtes Kind des »Lands der unbegrenzten Möglichkeiten«.
    Gleichzeitig
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