Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)
Autoren: Jana Voosen
Vom Netzwerk:
mich heute schon früher mit den Jungs, wir wollen ins Kino gehen«, unterbricht Fabian meine Gedanken und macht damit meine Sexpläne zunichte. Richtig, heute ist ja Freitag, also trifft er sich mit seinen Freunden und ich mache mit meinen beiden besten Freundinnen Lydia und Kim unseren Frauenabend. »Dann sehen wir uns also erst im Bett.«
    »Okay. Viel Spaß!«
    »Euch auch.« Nachdem ich Fabian noch einen Kuss durch die Leitung geschickt habe, lege ich auf und mache mich auf den Weg zu meinem Termin mit Herrn Löffelstiel.
    »Für unsere Kontaktbörse bekommen Sie natürlich ebenfalls Mitarbeiterrabatt«, erklärt er, ohne mit der Wimper zu zucken, nachdem ich ihm mein katastrophales Testergebnis offengelegt habe. Wozu ich, wie mir im Nachhinein klar wird, wahrscheinlich gar nicht verpflichtet gewesen wäre. Schließlich gibt es so etwas wie Datenschutz. Ich ärgere mich ein wenig über mich selbst, dass ich nicht einfach dreist etwas von 87 Prozentpunkten erzählt habe.
    »Danke, das wird nicht nötig sein«, erkläre ich so würdevoll wie möglich.
    »Nicht? Wie darf ich das verstehen?«
    »Dass ich selbstverständlich nicht vorhabe, mich nur aufgrund dieses Tests von meinem langjährigen Freund zu trennen!«
    »Sie müssen sich ja nicht gleich trennen. Nur die Marktlage checken. Schauen, was es da draußen noch so gibt. Sie verstehen?« Zwinker, zwinker.
    »Ich verstehe durchaus. Aber ich bin nicht interessiert.«
    Ratlos sieht er mich an. »Aber es ist doch eindeutig, dass Sie nicht den besten Fang gemacht haben.«
    »Sie scheinen ja wirklich sehr überzeugt von Ihrem Produkt zu sein.«
    »Sie etwa nicht?« Er mustert mich mit strengem Blick und ich beiße mir auf die Zunge, damit mir nicht irgendetwas herausrutscht, was ich später bereuen könnte. Tatsächlich halte ich den Test nämlich mittlerweile für ausgemachten Käse. Auch wenn das Konzept in der Theorie durchaus reizvoll klingt und ja auch durch wissenschaftliche Studien belegt ist: Ganz offensichtlich eignet es sich nicht für alle Menschen. Ich beschließe, dass Fabian und ich nun einmal die Ausnahme von der Regel sind und gebe mich diplomatisch.
    »Selbstverständlich. Und ich werde Ihr großzügiges Angebot vielleicht später noch in Erwägung ziehen!« Nie im Leben! »Aber jetzt sollten wir uns auf unser vorrangiges Ziel konzentrieren: Menschen zusammenzubringen. Und nicht auseinander.«
    »Fabian und ich haben eine miserable Quote und hatten seit vier Wochen keinen Sex mehr«, platze ich am Abend heraus, kaum dass ich Lydia und Kim die Tür geöffnet habe.
    »Dir auch einen schönen guten Abend«, grinst Lydia und schält sich aus ihrem Jeansmantel.
    »Leider ist es kein schöner Abend. Wir haben für DreamTeam diesen Test gemacht und der behauptet, dass wir überhaupt nicht zusammenpassen.«
    »Das ist doch totaler Blödsinn. Ihr seid ein Traumpaar.«
    »Das dachte ich ja auch immer.«
    »Lass dich doch von so einem blöden Test nicht verunsichern«, meint Kim schulterzuckend. »Könnten wir vielleicht ins Wohnzimmer gehen? Ich schlafe im Stehen ein.«
    »Wie geht’s denn Elias?«, erkundige ich mich nach ihrem elf Monate alten Sohn und sie zieht eine Grimasse.
    » Ihm geht es super. Er ist quicklebendig und schläft eigentlich nie. Entsprechend geht es mir. Kann ich mich ein bisschen hinlegen?«
    »Na klar.« Ich mache eine einladende Handbewegung und sie wankt ins Wohnzimmer, wo sie wie ein sterbender Schwan aufs Sofa sinkt und die Wolldecke über sich zieht.
    »Oh, tut das gut.« Sie schließt die Augen und ist innerhalb von Sekunden eingeschlafen.
    »Ist Fabian schon weg?«, erkundigt sich Lydia, nur um die Frage gleich darauf selbst zu beantworten. »Blöde Frage, natürlich ist er, sonst würdest du eure Sexprobleme wohl kaum so herausposaunen.«
    »Wir haben keine Sexprobleme«, protestiere ich, »wir haben nur seit vier Wochen keinen Sex gehabt. Das ist ein Unterschied. Aber wenn wir Sex haben, ist er ganz unproblematisch.«
    »Unproblematisch, hm.« Meine Freundin macht es sich auf dem noch nicht besetzten Flügel unseres Ecksofas bequem und greift in die mit Sour-Cream-and-Onion-Chips gefüllte Salatschüssel. »Das klingt wirklich aufregend.«
    »Ist es auch. Soweit ich mich erinnern kann.« Ich lasse mich neben sie plumpsen und tröste mich wider besseres Wissen ebenfalls mit ein paar Chips, obwohl ich eigentlich dringend ein paar Pfunde abspecken möchte. Aber ich will mich gar nicht erst der Illusion hingeben, dass ich es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher