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Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)
Autoren: Jana Voosen
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magic.«
    Das werte ich mal als gutes Omen.
    Um Punkt acht am nächsten Abend öffne ich Fred die Wohnungstür. Unbekümmert nimmt er mich in die Arme und drückt mich an sich. Der vertraute Duft seines Parfüms lässt mir die Knie weich werden, aber ich reiße mich zusammen. Cool bleiben!
    »Willst du ein Glas Wein?«
    »Gerne!« Er folgt mir ins Wohnzimmer, wo wir uns auf dem Sofa niederlassen. Ein wenig verlegen prosten wir uns zu und trinken. Himmelherrgott, warum ist das so krampfig? Kann der nicht mal was sagen? »Ich hab was für dich.« Aus seiner hinteren Hosentasche zieht er einen zusammengefalteten Briefumschlag hervor.
    »Was ist das?« Ich greife danach und habe für eine Sekunde das Gefühl, als wollte er ihn nicht loslassen. Und richtig, ich ziehe, sein Griff verstärkt sich. »Was denn nun? Willst du ihn mir geben oder nicht? Du musst nicht. Wenn du nicht willst.« Er nickt und lässt los.
    »Das war das Klügste, was du sagen konntest.« Der Mann spricht heute wirklich in Rätseln. Ich sehe auf den leicht knittrigen Umschlag in meiner Hand.
    »Soll ich den jetzt aufmachen?« Wieder wiegt er unschlüssig den Kopf, scheint kurz mit sich zu ringen, bevor er tapfer nickt.
    »Ja. Mach ihn auf.«
    »Okay.« Neugierig reiße ich den Umschlag auf und hole ein bedrucktes Blatt Papier heraus.
    »Darf ich das lesen?«
    Ein weiteres entschlossenes Nicken. »Ja.«
    DREAMTEAM
    Auswertung der Teilnehmer Franziska Martens und Friedhelm Landahl
    Genetisch-biologische Komponente:
    Kompatibilität: 100 %
    Sie sind vollkommen unterschiedliche MHC-Typen. Sie werden miteinander den besten Sex Ihres Lebens haben. Die Zeugung gemeinsamer Kinder wird aufgrund Ihrer extraordinären genetischen Kompatibilität kein Problem. Vergessen Sie also nicht, zu verhüten, solange Sie noch zu zweit bleiben wollen. Und wir würden Ihnen sehr ans Herz legen, Ihre Zweisamkeit noch für ein paar Jahre zu genießen.
    Soziale und psychische Komponente:
    Kompatibilität: 100 %
    Sie haben es sicher schon selbst gemerkt, in der Gegenwart des anderen fühlen Sie sich einfach lebendig. Sie haben sich immer etwas zu sagen, sind beide starke Persönlichkeiten mit eigenen Interessen. Sie führen auch getrennt ein erfüllendes, aufregendes Leben, doch das größte Geschenk sind Sie einander. Lassen Sie sich nicht davon irritieren, dass Sie scheinbar pausenlos miteinander streiten. Das hält die Beziehung frisch, und Sie haben beide genug Humor, um immer wieder zueinander zu finden.
    Gesamtprognose:
    Kompatibilität: 100 %
    Suchen Sie nicht weiter. Besser wird’s nicht!
    Ich lasse den Zettel sinken und sehe zu Fred hinüber, der abwechselnd rot und blass wird und seine Finger auf unnatürliche Weise ineinander verkeilt hat.
    »Ist das echt?«, frage ich mehr pro forma, denn besonders der Absatz mit der sicheren Verhütung klingt für mich sehr viel mehr nach Fred als nach DreamTeam. Außerdem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er mir heimlich eine Genprobe geraubt hat, nachdem er sich nach der Q-Tip-Sache doch so aufgeregt hatte. Und richtig:
    »Spinnst du? Warum soll ich zweihundert Euro für was ausgeben, was ich sowieso schon weiß?«
    »Hm«, ich schaue auf das Blatt Papier und tue so, als ob ich angestrengt nachdenken würde. Dann lächele ich plötzlich strahlend. »Ist das etwa ein Antrag?«
    Fred springt beinahe vom Sofa. »Was? Nein!«
    »Da bin ich aber froh.«
    Er verknotet wieder seine Finger, um die ich mir langsam ernsthaft Sorgen mache, ineinander.
    »Aber es ist … Also, es ist … so eine Art … Liebeserklärung.«
    Ich glaube, auf der ganzen Welt hat noch nie jemand dieses Wort auf diese Weise herausgewürgt.
    »Donnerwetter! Und? Wie fühlst du dich?«
    »Ganz gut.« Er lächelt tapfer.
    Ich stehe auf, nehme seine Hand und ziehe ihn vom Sofa hoch. Verwirrt folgt er mir durch den Flur, wo ich die Wohnungstür für ihn öffne.
    »Bitteschön. Falls du wegrennen musst.« Ich sehe zu ihm hoch und bete, dass er bleibt.
    »Ich gebe zu, dass es einen Teil in mir gibt, der sich geradezu danach sehnt, die Treppe da runterzustürmen. Aber der größere Teil will hier bleiben. Und es mit dir versuchen.« Abwartend sehe ich ihn an. »Ich meine, wenn du auch willst. Willst du?«
    Eine Sekunde lasse ich ihn zappeln, dann nicke ich. »Ja, das will ich. Aber lass es uns langsam angehen.«
    Er grinst, gibt der Wohnungstür einen Stoß, sodass sie zurück ins Schloss fällt und beugt sich zu mir herunter.
    »Ich hätte mir nie
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