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Panik im Park

Panik im Park

Titel: Panik im Park
Autoren: Marco Sonnleitner
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eingefärbter Milch-Shake war.
    »Ja, und dann sind sie weiter in den Tunnel gegangen, weil Cotta vermutete, dass wir irgendwo sein mussten. Schließlich hatte ich ihn ja angerufen«, erzählte Justus weiter. »Aber als er dann irgendwelche Stimmen aus dem Dunkel hörte – unsere Taschenlampen waren ja mittlerweile alle hin –, dachte er zunächst, dass er noch auf andere Mitglieder der Bande gestoßen sei.«
    »Und der Professor?«, fragte Kelly, »Wie geht’s dem?«
    »Wieder besser«, erwiderte Justus. »Er erholt sich im Moment im Krankenhaus von den Strapazen.«
    »Wieso hat eigentlich niemand früher bemerkt, dass der Professor entführt worden ist?«, fiel Kelly in diesem Augenblick ein. »Ich meine, der Professor muss sich doch mindestens vier oder fünf Tage in der Gewalt der Verbrecher befunden haben, damit sie ihr Ding ungestört durchziehen konnten. Und die ganze Zeit soll ihn niemand vermisst haben?«
    »Der Professor ist ein ziemlicher Eigenbrötler«, informierte sie Bob. »Seit seine Frau vor zehn Jahren gestorben ist, ging er kaum noch unter Menschen. Und da er keine Kinder hat und von seinen wenigen Verwandten nichts mehr wissen will, fiel seine Abwesenheit niemandem auf.«
    »Aber an der Uni hätte man doch was merken müssen!«, empörte sich Kelly.
    Peter schüttelte den Kopf. »Professor Clark unterrichtet ja schon lange nicht mehr dort. Und außerdem haben ihn die meisten seiner Kollegen zeit seines Lebens als Spinner abgetan, der jeder abenteuerlichen Theorie hinterherlief und immer und überall irgendetwas Mysteriöses witterte. Deswegen hatte er auch zu ihnen kaum Kontakt.«
    »Dann passte er ja ideal in den Plan der Ganoven«, überlegte Kelly.
    »Ich bin davon überzeugt, dass sie Rocky Beach nur aufgrund der Anwesenheit des Professors für ihren Raubzug ausgewählt haben«, meinte Justus bestimmt. »Alles andere war leicht zu arrangieren, aber einen Wissenschaftler zu finden, der die Panspermie-Hypothese vertritt, und ihn unauffällig für einige Tage aus dem Verkehr zu ziehen, dürfte am schwierigsten gewesen sein. Deshalb haben McIntire, Jenkins und die anderen sicher zuerst nach so einem Wissenschaftler gesucht, den sie für ihre Zwecke missbrauchen konnten, und dann ausgekundschaftet, wo und wie sie ihren Plan hier in der Gegend umsetzen konnten. Denn alles andere – die Hunde, der Meteorit, der falsche Farmer und so weiter – hätten sie an jedem beliebigen Ort einsetzen können, um an ihr Ziel zu gelangen.«
    »Aber nicht überall gibt es einen Park mit einer unterirdischen Verbindung zu einer Bank!«, wandte Kelly ein.
    »Das war nur ein günstiger Zufall«, war Justus überzeugt. »Sie hätten genauso gut die Kanalisation nehmen oder einfach über ein angrenzendes Gebäude in die Bank marschieren können. Wenn weit und breit niemand ist, fällt es auch keinem auf!«
    »Aber überleg doch mal, Justus!«, widersprach Kelly. »Wäre es nicht viel schlauer gewesen, den richtigen Professor zu entführen und dann das Ding an einem völlig anderen Ort ganz weit weg durchzuziehen und sich dort als dieser Professor auszugeben. Dann wäre doch das Risiko, aufzufliegen, wenn doch irgendjemand nach dem Professor gesucht hätte, viel kleiner gewesen.«
    »Das Risiko, als falscher Professor aufzufallen, wäre dafür sehr viel höher gewesen«, entgegnete Bob. »Wissenschaftler, die so exotischen Theorien anhängen, sind rar, und eine einzige Nachfrage bei Kollegen oder Freunden hätte gezeigt, dass dein angeblicher Professor zwar der Panspermie-Theorie anhängt, aber doch eigentlich in Venice und nicht in Boston lebt und an der UCLA unterrichtet und nicht in Harvard! Und damit wäre die Sache sehr schnell suspekt geworden.«
    Kelly grinste: »Und außerdem mussten ja auch die berühmtesten Detektive diesseits des Äquators die Möglichkeit haben, den Mann zu finden und die Stadt in Panik zu versetzen.«
    Peter verdrehte die Augen, Bob schaute böse und Justus leerte wortlos seinen Andromeda-Becher. Die Tatsache, so schamlos ausgenutzt und aufs Glatteis geführt worden zu sein, machte den drei ??? immer noch schwer zu schaffen, und keiner von ihnen hatte auch nur im Mindesten Lust, auf dieses Thema einzugehen.
    Kelly kicherte verhalten, widmete sich aber dann ihrer kosmischen Eis-Kreation. Zu sehr wollte sie die drei dann doch nicht bloßstellen, sie litten schon genug unter der ehrenrührigen Schmach, nützliches Werkzeug von Verbrechern gewesen zu sein.
    »Sagt mal, stimmt das?«, sagte
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