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Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)

Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)

Titel: Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)
Autoren: Harald Schneider
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Kollegen und ich mit Routineaufgaben und sonstigen
Schreibtischarbeiten befassen, die wir ständig vor uns herschoben. Während sich
Gerhard in der Datenbank des Schifferstadter Einwohnermeldeamtes Passbilder weiblicher
Personen geeigneten Alters anschaute und dabei eifrig Daten notierte, gestaltete
Jutta in KPDs Auftrag am Computer die Einladungskarten für sein in Bälde stattfindendes
einjähriges Schifferstadter Dienstjubiläum. Da es in unserer Gemeinde keine geeigneten
Räumlichkeiten gab, hatte er den repräsentativen Spiegelsaal des Frankenthaler Congressforums
gebucht. Den Etat für die geplante Mammutveranstaltung kratzte er aus diversen Schwarzgeldtöpfen
der Inspektion zusammen. Seit er eine Bearbeitungsgebühr von zehn Prozent bei der
Bargeldzahlung von Verwarnungsgeldern eingeführt hatte, waren die Töpfe sehr gut
gefüllt.
    Während
Jutta sich künstlerisch betätigte, untersuchte ich, nachdem ich die Staubschicht
vorsichtig entfernt hatte, meinen Posteingangsstapel. Umlaufakten, die vermutlich
bereits mehrere Quartale auf meinem Schreibtisch lagen, unterzeichnete ich ungelesen
und schob sie in den Ausgangskorb. Durch diese effiziente Arbeitsweise kam ich recht
schnell voran. Diverse Dienstanweisungen von KPD, die hin und wieder im Stapel auftauchten,
ignorierte ich. Meine Kollegen würden mir schon sagen, wenn mal etwas Wichtiges
dabei war. Ein Notizzettel mit dem Rückrufwunsch meiner Frau, vom Empfang vor etwa
zwei Monaten datiert, brachte mich ins Grübeln. Gleich heute Abend würde ich Stefanie
fragen, ob es etwas Wichtiges gewesen war.
    Nicht alles
lief so glatt an diesem Tag. Unser Chef Klaus Pierre Diefenbach war kurz davor,
in der Vorderpfalz das Verbrechen für ausgestorben zu erklären. Was bei den Pocken
weltweit funktionierte, sollte bei Mördern regional auch möglich sein, meinte er
voller Stolz mit dem Hinweis auf unsere 100-prozentige Aufklärungsquote bei Kapitalverbrechen
in den letzten Monaten. Wir konnten ihn gerade noch vor diesem Schritt bewahren.
Was wäre, wenn die Kollegen im Polizeipräsidium das mitkriegen würden? Eine Versetzung
in den Streifendienst käme uns wirklich nicht sehr gelegen. Mit einem Kniff überzeugten
wir KPD, dass es sich bei den aufgeklärten Verbrechen nur um die tatsächlich entdeckten
handelte. Wie in Polizeikreisen allgemein bekannt, hatte aber jeder Bürger eine
mehr oder weniger große Anzahl an Leichen im Keller liegen. Und diese galt es zu
finden. Dennoch, eine gewisse Skepsis blieb bei KPD.
    So waren
Gerhard Steinbeißer und ich sehr froh, als endlich das Telefon läutete und ein neuer
Fall aufzuklären war. Dieses Mal schien es sogar gefährlich zu werden.
    Gemeinsam
machten wir uns auf den Weg nach Birkenheide in den Birkenweg. Hier standen eine
Menge alter Siedlerhäuschen, die im Laufe der Zeit mit Anbauten erweitert worden
waren. Wie man uns telefonisch mitgeteilt hatte, war Herr Steffen Ostermayr, ein
passionierter und bekannter Golfspieler mit Handicap vier, in seinem Haus überfallen
worden. Ein Streifenbeamter, der sich vor dem Siedlerhäuschen aufhielt, wies uns
ein. »Das Anwesen ist weiträumig umstellt. Wir warten auf das Spezialeinsatzkommando,
denn unter Umständen befindet sich der Täter noch im Haus.«
    »Und das
dauert wieder«, schnaufte ich verärgert mit einem Blick auf die Uhr. »Was ist denn
eigentlich genau passiert?«
    Der Beamte,
den wir nur vom Sehen kannten, berichtete: »Als es an der Tür läutete, öffnete Herr
Ostermayr, ohne vorher durch den Türspion zu schauen. Er wurde sofort in die Wohnung
gedrückt und kurz darauf in der Toilette eingeschlossen. Ostermayr konnte durch
die Tür hören, wie seine Wohnung durchsucht wurde. Es gelang ihm, sich durch das
enge Toilettenfenster zu zwängen und zu fliehen. Auf der Straße standen gerade ein
paar Nachbarn, die dann sofort die Polizei gerufen haben. Ihren Beobachtungen nach
zu urteilen, hat seitdem keine Menschenseele das Grundstück verlassen.«
    »Und was
ist mit dem Garten auf der Rückseite des Hauses?«, meinte ich mit einem weiteren
nervösen Blick auf die Uhr.
    »Unwahrscheinlich,
dort ist alles total zugewuchert und dazu recht hoch eingezäunt. Wir gehen daher
davon aus, dass sich der Täter noch im Haus befindet.«
    Zwei Stunden
würde das SEK bestimmt benötigen, überlegte ich. Auf der Dienststelle war mein Schreibtisch
erst halb aufgeräumt, außerdem hätte ich unter normalen Bedingungen in einer Stunde
meinen wohlverdienten Feierabend.
    »Komm
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