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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch
Autoren: Harald Schneider
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abzustatten.
    Peter schien nicht gerade von Trauer umgeben, als er ihm die Tür öffnete.
    »Guten Morgen, Herr Kriminalhauptkommissar. Was führt Sie denn schon wieder zu mir? Wollen Sie mir etwa mitteilen, dass Nadines Liebhaber tot aufgefunden wurde? Das habe ich bereits in der Zeitung gelesen. Doch mehr kann ich Ihnen darüber auch nicht sagen. Ich kannte ihn ja nicht einmal.«
    »Schon gut, Herr Korbs. Ich bin aus einem ganz anderen Grund gekommen. Mir wurde ein anonymer Brief zugesandt, in dem Nadine beschuldigt wird, in Spanien eine Frau getötet zu haben.«
    Peter schaute Reiner Palzki einen Moment lang überrascht an, bevor er laut herauslachte.
    »Nadine soll jemanden umgebracht haben? Wer erzählt Ihnen denn so etwas?«
    »Wie gesagt, der Absender war anonym.«
    »Herr Palzki. Ich machte mit Nadine vor drei Jahren in Spanien in Lloret de Mar Urlaub. Meine Frau hatte sich dort einen Mietwagen ausgeliehen, doch der wurde eines Nachts vor dem Hotel gestohlen. Der Dieb hatte noch in der gleichen Nacht eine Frau überfahren und anschließend Fahrerflucht begangen. Da mehrere Zeugen Fahrzeugtyp und das Nummernschild erkennen konnten, war meine Frau zuerst verdächtig. Doch da ich bezeugen konnte, dass sie die ganze Nacht bei mir war, hat sich dieser Verdacht nicht bestätigt.«
    »Wir werden das auf jeden Fall überprüfen. Wurde der Dieb eigentlich später ermittelt?«
    »Meines Wissens nicht und auch das Fahrzeug hat man nicht gefunden, vermutlich wurde es im Meer versenkt.«
    Ein paar Minuten später verabschiedete sich Palzki, um zurück ins Büro zu fahren. Dabei fuhr er automatisch am Schillerplatz vorbei, der immer noch mit Neugierigen und Journalisten gefüllt war. Im Vorbeifahren erkannte er plötzlich Ben Morgentau und Alexander Gerstel, die gerade dabei waren, einem Filmteam ein Interview zu geben. Palzki parkte seinen Wagen verbotenerweise halb auf dem Gehweg und ging auf die beiden Festival-Organisatoren zu.
    Er wartete, bis das Interview beendet war und begrüßte anschließend die beiden Herren.
    »Hallo, die Herren. Was treibt Sie so schnell wieder nach Schifferstadt?«
    Die beiden begrüßten den Kriminalhauptkommissar schon fast wie einen alten Freund.
    »Aber Herr Palzki, wir versuchen, uns ein Bild von der momentanen Situation zu machen. Vielleicht wäre es besser, das Festival ganz abzusagen. Doch darüber sind wir uns im Moment noch nicht im Klaren. Der Medienrummel hier ist wirklich gigantisch. Aber um welchen Preis?«
    »Ja, um welchen Preis«, wiederholte Palzki. »Der Fall ist so rätselhaft, dass es wohl noch eine Zeit lang dauern wird, bis wir ihn entschlüsselt haben. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, ich muss zurück ins Büro.«
    »Ja, um welchen Preis«, sagte Ben Morgentau zu seinem Kollegen Alexander Gerstel, als sie wieder allein waren.
    »Und nur wir beide kennen den genauen Preis«, antwortete Alexander. »Er kostet das Leben eines unserer Mitglieder und eines Außenstehenden. Doch dafür sind das Syndikat und das Festival jetzt so bekannt wie nie zuvor. Ben, du hast die Opfer wirklich perfekt gewählt und Palzki wird uns bei den vielen falschen Fährten nie auf die Spur kommen.«

Extra Bonus 3: Was bei Lesungen so alles schiefgehen kann
    Das geplatzte Gummi

    Über geplatzte Gummis sind schon viele Witze gemacht worden. Für einen direkt Betroffenen ist dies eher weniger lustig. Auch bei mir war es eine nicht-lustige Veranstaltung, denn mein Gummi platzte live vor 80 Zuschauern.
    Bevor Sie jetzt auf falsche Gedanken kommen: Es handelte sich um einen fast normalen Krimiabend, zumindest aus Sicht der Zuhörer.
    Es passierte eines Abends in Irgendwo in der voll besetzten Stadtbücherei. Gebucht war eine Duoveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Klang und Mord. Der skurrile Percussionist Pit Vogel bearbeitete seine seltsamen Klanginstrumente und ich las im Stehen aus meinem neusten Palzki-Krimi. Dabei bleibe ich nicht auf einem Fleck stehen, sondern agiere teilweise recht aktiv auf der Bühne. Die Begrüßungsworte der Büchereileiterin waren gerade verhallt und ich im Mittelpunkt der Bühne angekommen, da bemerkte ich ein kurzes und leichtes Ziepen im Beckenbereich. Noch wurde mir die sprichwörtliche Tragweite des Geschehens nicht bewusst. Während ich einleitende Worte vortrug, griff ich wie zufällig mit meiner linken Hand möglichst unauffällig in meine Hosentasche und zog mit Daumen und Zeigefinger meinen Slip wieder in die Horizontale. Doch ohne Gummi war dies
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