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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch
Autoren: Harald Schneider
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auf realen Hintergründen, die sie in irgendwelchen Zeitungsartikeln fand. Nun beginnt demnächst in der Nähe ein großes Festival, an dem sich die bekanntesten Krimiautoren Deutschlands treffen. Wie sie mir sagte, recherchierte sie in diesem Zusammenhang an einer großen Geschichte. Es sollte sich um eine Riesenkorruption im Landkreis handeln. Auf dem Festival wollte sie die Bombe platzen lassen.«
    Reiner Palzki notierte eifrig mit.
    »Aha, da hätten wir ja schon mal einen wichtigen Anhaltspunkt. Wissen Sie noch etwas Genaueres über diesen angeblichen Korruptionsfall?«
    Peter Korbs lachte kurz auf.
    »Nein, da kann ich Ihnen wirklich nicht mehr weiterhelfen. Über ihre Recherchen wusste ich so gut wie nie Bescheid. Doch Sie können gern ihren PC durchforsten, aber ich vermute, dass Sie dort auch nichts Brauchbares finden werden.«
    Er machte eine kurze theatralische Pause.
    »Ich glaube allerdings, dass sie nicht im Zusammenhang mit ihrer Recherche unterwegs war, sondern sich vielmehr auf dem Weg zu einem Schäferstündchen mit ihrem Liebhaber befand!«
    Der Kriminalhauptkommissar ließ beinahe seinen Kugelschreiber fallen.
    »Wie bitte? Sie wollte gerade zu ihrem Liebhaber gehen? Haben Sie dafür Beweise? Wissen Sie, wer dieser Mann ist?«
    »Da muss ich Sie leider enttäuschen, Herr Palzki. Ich habe keine Ahnung. Und ich wollte es ehrlich gesagt auch gar nicht so genau wissen. Wir haben uns sowieso schon ziemlich auseinandergelebt.«
    Reiner Palzki befragte Herrn Korbs bestimmt noch eine halbe Stunde lang, ohne jedoch irgendwelche lohnende Details zu erfahren.
    Kaum war Palzki zurück im Büro, erwartete ihn auch schon die nächste Überraschung. Während seiner Abwesenheit wurde bereits routinemäßig Nadines Mann überprüft. Die Daten, die der Polizeicomputer ausdruckte, waren sehr aufschlussreich. Peter Korbs war aktiver Sportschütze in der Schützengesellschaft Schifferstadt und hatte bereits zwei Strafbefehle wegen unerlaubten Waffenbesitzes erhalten.

    Der Kriminalhauptkommissar war gerade dabei, den Obduktionsbericht zu lesen, als es an der Tür klopfte. Zwei ihm unbekannte Männer traten ein.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass wir ohne Voranmeldung zu Ihnen kommen. Doch am Eingang wurde uns gesagt, dass wir gleich direkt zu Ihnen durchgehen sollen. Sie sind doch für den Mordfall Korbs zuständig, oder?«
    Reiner Palzki stand auf und begrüßte die beiden Personen, die sich mit Ben Morgentau und Alexander Gerstel vorstellten.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen. In welchem Verhältnis standen Sie zu der Toten?«
    »Wir kannten sie nicht persönlich«, antwortete Ben Morgentau. »Wir kommen vom Syndikat.«
    Palzki stutzte.
    »Keine Angst, wir sind nicht kriminell und unser Syndikat ist absolut legal. Das Syndikat ist die Vereinigung der deutschsprachigen Krimiautoren. Wir beide sind für die Organisation des Festivals zuständig, das in ein paar Wochen stattfindet. Frau Korbs war Mitglied in unserer Vereinigung.«
    »Ja, ich habe bereits gehört, dass das Opfer für Ihre Veranstaltung recherchiert hat. Können Sie mir vielleicht sagen, worum es dabei genau ging?«
    Alexander Gerstel schüttelte seinen Kopf.
    »Tut uns leid, über die einzelnen Pläne der Autoren wissen wir auch nichts Ausführlicheres. Über ihren Verlag ließ sie jedenfalls eine große Veranstaltung planen. Vielleicht können Sie über ihren Verlag mehr in Erfahrung bringen?«
    Bevor Reiner Palzki darauf etwas erwidern konnte, übernahm Ben Morgentau das Wort.
    »Wir müssen zugeben, dass uns der Mord an Frau Korbs zwar sehr erschüttert, wir aber aus einem anderen Grund gekommen sind.«
    Palzki stutzte erneut.
    »Einen anderen Grund? Na, dann schießen Sie mal los. Aber nehmen Sie meine Aufforderung bitte nicht allzu wörtlich.«
    Gerstel lächelte gequält über dieses Wortspiel.
    »Herr Palzki, Sie können sich bestimmt denken, dass der Mord an Frau Korbs einen riesigen Medienrummel ausgelöst hat. Die Fernsehteams und die Reporter stehen bei uns Schlange. Einerseits könnte man sich über so viel Publicity für die Criminale freuen. Doch um welchen Preis?«
    »Diese Geschichte schadet dem Image der deutschen Kriminalliteratur sehr«, fiel Morgentau seinem Kollegen ins Wort. »Wir haben es sowieso schon schwer genug, gegen die englischsprachige und skandinavische Konkurrenz anzutreten, deshalb möchten wir Sie bitten, alles Menschenmögliche zu unternehmen, damit der Mörder möglichst schnell gefasst wird.«
    »Meine Herren,
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