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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind
Autoren: Ginna Gray
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mit deiner Glückssträhne. Ich habe genug von Texas und verrückten Frauen, die mit Waffen rumfuchteln.”
    “Warum? Warum tun Sie mir das an?”
    “Weil das mein Job ist. Leute bezahlen mich dafür, dass ich andere Leute umbringe.”
    “Wer bezahlt Sie? Ich gebe Ihnen mehr. Bitte, tun Sie das nicht! Um Himmels willen, ich erwarte ein Baby.”
    “Wirklich? Zu schade. Aber das ist jetzt eine persönliche Angelegenheit. Ich mag es nicht, wenn ich schlecht wegkomme.” Er hob die Pistole hoch. Elizabeth erkannte, dass er einen Schalldämpfer auf den Lauf gesteckt hatte. “Dann sprich mal schnell deine Gebete.”
    Pfft!
    Elizabeth schrie auf und warf sich auf den Fußboden, als eine Lampe ungefähr dreißig Zentimeter von ihrer Hüfte entfernt zersprang.
    Pfft! Pfft!
    Diesmal hatte er den Stuhl getroffen, hinter dem Elizabeth lag. Wattefetzen und Polsterung regneten über sie, und sie schrie auf.
    “Um Himmels willen, was soll denn der Lärm hier drin …”, rief Martha aus der Küche und erschien in der Tür, eine Kaffeetasse und ein Geschirrtuch in der Hand.
    Der Mann fuhr herum, legte an und drückte erneut ab.
    Pfft!
    “Martha, in Deckung! In Deckung!”
    Die Haushälterin warf die Tasse von sich und begann auf und ab zu tanzen, wild mit den Armen zu wedeln und bei jedem Atemzug zu schreien: “Aaah! Aaah!”
    “Martha! In Deckung!”
    “Halt dein Maul, verdammt noch mal!”, schrie der Killer und unterstrich seinen Befehl mit einem weiteren Schuss. Pfft!
    Marthas Schreie nahmen weiter an Lautstärke zu.
    Entweder aus reinem Glück oder durch die Kraft ihrer Gebete führte ihr aufgeregter Tanz sie zur Tür hinaus, durch die Garderobe auf die Veranda.
    “Verdammte Närrin”, knurrte der Schütze.
    Elizabeth lag auf dem Fußboden, eine Wange fest gegen das Parkett gepresst. In ihrem Kopf pochte der Schmerz, ihr Herz raste, und ihre Lunge arbeitete wie ein Blasebalg. Während ihr Marthas schwächer werdende Schreie in den Ohren gellten, suchte sie krampfhaft nach einem Ausweg.
Denk nach. Denk nach, um Himmels willen. Du musst etwas unternehmen. Du kannst hier nicht einfach liegen bleiben wie ein Lamm auf der Schlachtbank. Denk nach!
    Sie warf einen Blick auf den Schützen. Unter dem Stuhl hindurch konnte sie beobachten, wie seine blank polierten Schuhe auf sie zukamen.
Oh Gott.
    Dann sah sie es. Genau vor ihrer Nase: Mimis geräumige Umhängetasche, die neben dem Stuhl auf dem Boden lag. Ein weiterer Blick auf die sich nähernden Schuhe zeigte ihr, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte. Keuchend zog sie ihren rechten Arm aus der Schlinge, griff nach der Tasche und zerrte sie heran.
    Pfft.
    “Was treibst du denn da? Willste mich mit deiner Tasche hauen?”, fragte der Mann mit einem hämischen Lachen, das Elizabeth einen eisigen Schauer über den Rücken jagte.
    Sie ignorierte den Schmerz in ihrer Schulter, griff mit beiden Händen in die Tasche und schloss die Finger mit einem erleichterten Wimmern um den Griff der Magnum. Ihr Zeigefinger fand den Auslöser. In einer einzigen verzweifelten Bewegung rollte sie sich auf den Rücken und hob die Arme, die noch in dem Beutel steckten. Als die schwarz gekleidete Gestalt um den Stuhl herumging und direkt vor ihr erschien, drückte sie ab.
    Der Rückschlag schleuderte Elizabeths Hände hoch. Nur die Tasche verhinderte, dass ihr die Waffe aus den Händen gerissen wurde.
    Der schwergewichtige Mann gab ein Ächzen von sich und taumelte ein paar Schritte rückwärts. Mit überraschter Miene hielt er sich den Bauch. Als er mit den Kniekehlen an eines der Sofas stieß, stolperte er und fiel rückwärts um.
    Pfft! Pfft!
    Noch im Fallen feuerte er blindlings zwei Schüsse ab. Auf diese Weise zerstörte er eine zweihundert Jahre alte Vase auf dem Kaminsims und durchlöcherte die antike Täfelung der Zimmerdecke.
    Schluchzend, mit tränenüberströmtem Gesicht, kniete Elizabeth sich hin und hielt die Waffe auf Armeslänge von sich.
    Krach!
    “Aaah! Nicht schießen! Nicht schießen! Ich ergebe mich. Um Himmels willen, Lady, nicht noch mal schießen!”
    Draußen erklangen Rufe und Schreie. Max brüllte ihren Namen, wieder und wieder. Der Lärm kam näher, aber Elizabeth achtete nicht darauf. Sie klammerte sich an die Armlehne des zerschossenen Queen-Anne-Stuhls und zog sich auf die Füße. Unsicher, aber entschlossen, wankte sie quer durch den Raum auf den Mann zu. Ihre Hände steckten immer noch in den Überresten von Mimis Tasche, aus der unten der Lauf der Magnum
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