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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind
Autoren: Ginna Gray
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verärgern.”
    “Aber natürlich wolltest du”, verbesserte ihn Mimi, ehe sie Elizabeth einen besorgten Blick zuwarf. “Alles in Ordnung, Süße. Mach dir doch keine Gedanken.” Sie warf Troy einen herablassenden Blick zu und zuckte mit der Schulter. “Vertrau mir. Einen Pinscher wie Mr. Ellerbee habe ich problemlos im Griff.”
    “Pinscher? Jetzt machen Sie aber mal halblang …”
    “Was ist hiermit?” Auf der anderen Seite des Raumes hielt Camille einen Weihnachtsbaumanhänger hoch, der etwas ramponiert und angelaufen aussah.
    “Sieht aus, als hätte es seine besten Zeiten hinter sich”, sagte Max. “Warum werft ihr das nicht weg?”
    “Oh nein! Das könnten wir niemals tun”, rief Elizabeth. “Das hängt jetzt schon seit über hundert Jahren an dem Baum der Stantons. Vielleicht solltet ihr es weit nach oben hängen, wo man nicht daranstoßen und es zerbrechen kann.”
    “Du hast absolut recht”, stimmte Max zu.
    “Na also. Was sitzt du da rum? Schau, dass du rüberkommst und dich nützlich machst.”
    Max kniff die Augen zusammen. “Wie schon gesagt. Eine herrschsüchtige alte Xanthippe.” Nichtsdestoweniger folgte er Talithas Aufforderung.
    Vielleicht wirkt er auf die anderen so grob und einschüchternd wie eh und je, überlegte Elizabeth. Aber sie selbst war dabei zu lernen, wie sie Max zu nehmen hatte. Und das Funkeln in seinen Augen sagte ihr, wie sehr er es genoss, als Familienmitglied behandelt zu werden.
    Im Laufe des letzten Monats hatte er sich gründlich gewandelt. Er war nicht mehr so barsch, seine Konzentration aufs Geschäftliche war einer großzügigeren Einstellung gewichen. Allmählich lernte er, sich zu entspannen und die Gaben zu genießen, die ihm das Leben geschenkt hatte – Familie und Freunde. Inzwischen genoss er die Freude und Sicherheit, die etwas so Dauerhaftes wie Mimosa Landing verlieh.
    Dieses Land war schon da gewesen, lange bevor die Stantons kamen und davon Besitz ergriffen. Und es würde sie und Max überdauern. Hoffentlich würden ihre Kinder und Enkelkinder und viele weitere Generationen dieses Erbe weiterhin in Ehren halten. Dieses Land zu bearbeiten, erfüllte mit Stolz. Und es vermittelte das glückliche Gefühl, einen Platz in der Welt gefunden zu haben.
    Und noch etwas hatte Max gelernt: sein Herz zu öffnen und Liebe hereinzulassen. Und diese Liebe in vollem Umfang zurückzugeben.
    Sicherlich hatte er damit nicht gerechnet, als er mit seinem merkwürdigen Vorschlag zu ihr gekommen war. Falls doch, hätte er sie bestimmt niemals geheiratet. Aber nun war es geschehen und ließ sich nicht mehr rückgängig machen.
    Nicht, dass er das jetzt noch wollte. Er war glücklich, das sah man. Genau wie sie.
    “Also, was ich eigentlich sagen wollte”, murmelte Max, als er sich wieder neben Elizabeth niederließ und ihre Füße auf seinen Schoß zog. “Ich habe den Eindruck, dass du außerordentlich viel lächelst für eine Frau, die erst vor wenigen Stunden aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Woran denkst du, Mrs. Riordan?”
    “Ich dachte nur daran, dass das hier das glücklichste Weihnachtsfest meines Lebens sein könnte, wenn dieser Mann da draußen nicht wäre. Ich habe meine Lieben um mich, bin bis über beide Ohren in meinen Mann verliebt und außerdem mit unserem ersten Kind schwanger.”
    “Dem ersten?”
    “Ja. Ich weiß, dass ich mehr als eines will. Du nicht?”
    “Darauf kannst du dich verlassen.” Der durchdringende Blick, den er ihr zuwarf, hätte sie noch vor sechs Wochen zu Tode erschreckt. Aber jetzt jagte er ihr nur einen erregten Schauer über den Rücken. “Aber zurück zu den anderen Dingen, die du gesagt hast. Ich mag den Teil mit ‘über beide Ohren’ besonders gern.”
    “Dachte ich mir.” Zur Strafe streifte sie mit dem Fuß einen besonders empfindlichen Körperteil. Sein scharfes Atemholen belohnte sie.
    Er legte ihr die Hand um den Nacken, zog sie an sich und flüsterte, während er zärtlich an ihrem Ohr knabberte: “Mein Liebling, dafür wirst du später bezahlen.”
    “Wie viel später?”
    Max lehnte sich zurück, um ihr in die Augen zu sehen, und las darin Übermut – und Verlangen. “Ich habe ein Monster erschaffen”, sagte er und schüttelte den Kopf. “Und du weißt, was der Arzt gesagt hat. Keinerlei Anstrengung in den nächsten paar Wochen.”
    Jetzt war Elizabeth an der Reihe aufzustöhnen. “Aber Max!”
    “Erspar dir deine Überredungskünste. Ich werde …”
    Martha erschien auf der Türschwelle.
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