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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind
Autoren: Ginna Gray
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“Das Abendessen ist gleich fertig. Wenn Mr. Quinton bis dahin nicht von seinem Spaziergang zurück ist, soll ich mit dem Essen warten?”
    “Wo treibt sich der Junge denn herum?” Talitha legte die Glaskugel beiseite, die sie gerade aufhängen wollte, und ging zum Fenster “Ah, da kommt er ja. Du liebe Güte, warum rennt er denn so? Ach herrje! Der Stall brennt! Da kommt Rauch aus den Türen!”
    “Was?”
    “Oh nein!”
    Alle redeten gleichzeitig los und rannten zu den Fenstern.
    Elizabeth griff nach der Hand ihres Mannes, als er aufsprang. “Max, geh und hilf beim Löschen. Truman und die Arbeiter schaffen das nicht allein.”
    “Das würde ich gern, Liebling, aber ich kann dich hier nicht allein lassen.”
    “Bitte, Max. Du hast doch gesagt, ich bin hier sicher. Geh. Bitte.” Sie wies mit dem Kinn auf Troy. “Und nimm ihn mit.”
    Er schaute zum Fenster hinaus hinüber zum Stall. Der Rauch wurde zusehends dichter. “Na gut. Aber du bleibst hier, in Ordnung? Rühr dich nicht vom Sofa weg.”
    “Ich komm schon klar. Geh.”
    “Komm mit, Troy.”
    “Ich? Was kann ich denn tun? Ich habe keine Ahnung, wie man Feuer bekämpft.”
    “Ich auch nicht, aber wir werden’s lernen. Komm!”
    Die Männer rannten aus dem Salon und griffen sich im Vorbeigehen Mäntel von der Garderobe. Max überwand die Stufen der hinteren Veranda mit einem einzigen Sprung, dann rannte er, so schnell er konnte, auf den Stall zu. Troy folgte ihm im Trab.
    “Feuer! Der Stall brennt!”, hörte Elizabeth Quinton ihnen zurufen. “Ich war grad auf dem Weg, um euch zu holen! Kommt schon! Ich glaube, wir können den Stall retten, wenn wir uns beeilen!”
    Die Frauen drängten auf die hintere Veranda hinaus. Sie ließen die Tür offen, sodass Elizabeth alles hören konnte. Einer der vielen Geländewagen stand neben der Treppe. “Springt rein”, hörte sie Mimi vorschlagen. “Wir können auch helfen.”
    “Wir sollten Elizabeth nicht allein lassen”, wandte Talitha ein, aber Elizabeth hörte der Stimme der alten Frau den Wunsch an, dabei zu sein. Ihre Tante, die gute Seele, liebte nichts mehr, als im Mittelpunkt des Geschehens zu sein.
    “Wartet mal.” Mimi sprang ins Haus zurück und steckte den Kopf ins Familienzimmer. “Hältst du es ein paar Minuten mit Martha hier aus?”
    “Natürlich.” Sie machte scheuchende Bewegungen mit den Händen. “Geht. Geht schon. Die brauchen alle Hilfe, die sie kriegen können.”
    Nur zur Sicherheit schaute Mimi auch noch schnell in der Küche vorbei. “Martha, Süße, bleiben Sie bei unserem Mädchen, in Ordnung?”
    “Natürlich.”
    Der Geländewagen fuhr los. Als das Motorengeräusch sich entfernte, erhob sich Elizabeth entgegen Max’ Anweisung vom Sofa, um hinüber zum Fenster zu gehen. Sie zog die Vorhänge zurück und hielt den Atem an. “Du meine Güte.”
    Es war nicht der Stall selbst, der in Flammen stand, sondern der Heuschober daneben. Wahrscheinlich hat jemand ein Streichholz oder einen Zigarettenstummel achtlos weggeworfen, dachte sie. Aber auch der Stall war in Gefahr. Schon züngelten Flammen an einer der Türen, und Rauch stieg auf – vor einem atemberaubenden Sonnenuntergang.
    Der Stall war eines der ältesten Gebäude der Farm. Der bloße Gedanke daran, ihn womöglich zu verlieren, bereitete Elizabeth Übelkeit.
    “Schau nur gut hin, Lady. Denn das ist das Letzte, was du jemals sehen wirst.”
    Die ordinäre Stimme mit dem New Yorker Akzent schien Elizabeth wie ein Pfeil zu durchbohren. Als sie herumfuhr, musste sie sich am Fenstersims festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Für einen Augenblick drehte sich der Raum langsam um sie. Dann kam er wieder zur Ruhe, und ihr Blick fiel auf den massigen Mann im schwarzen Ledertrenchcoat.
    Unwillkürlich musste Elizabeth denken, dass Mimi den Mann, der da im Türbogen stand, aufs i-Tüpfelchen genau beschrieben hatte.
    Widerliches Monster – wie eine schleimige Nacktschnecke in einem schicken Anzug.
    “Sie. Wie sind Sie hier reingekommen?”
    “Du meinst, an den dummen Dorfpolizisten vorbei? Einfach. Hat natürlich geholfen, dass ich eine Kopie von den Schlüsseln deiner Tante hatte. War aber ein bisschen eng im Kofferraum.”
    “Sie haben sich in Tante Talithas Kofferraum versteckt? Woher … woher haben Sie gewusst, dass man ihr Auto nicht durchsuchen würde?”
    “Ich habe so meine Quellen. Tatsache ist, dass du mich mit deinem verdammten Glück in Schwulitäten gebracht hast. Aber jetzt ist es vorbei
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