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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private
Autoren: Don Winslow
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Schlafengehen einen Vorhang um ihr Bett ziehen.
    Boone steht am Grill und wendet vorsichtig Yellowtail-Steaks über dem sachte glühenden Feuer. Mit Yellowtailmuss man aufpassen. Der muss langsam garen, sonst wird er trocken und verliert an Saft.
    Johnny Banzai steht neben ihm und überwacht.
    Johnny hebt ein Corona an die Lippen, nimmt einen Schluck und sagt: »Harrington ist echt sauer, weil er dir nichts anhängen kann.«
    Boone ist ein zu großer Held, als dass sich jetzt jemand mit ihm anlegen wollte. Überall im Radio wird darüber berichtet, dass der Kinderschänderring ausgehoben wurde. Es ist sogar die Rede von Orden und Auszeichnungen. Harrington hat Johnny ins Ohr geknurrt: »Sag dem Drecksack, dass sich dadurch nichts ändert.«
    Tut es nicht, denkt Boone. Nicht wirklich.
    Angela Hart ist tot.
    Und Rain Sweeny, falls sie überhaupt noch lebt, wurde noch immer nicht gefunden.
    »Jedenfalls«, sagt Johnny, »hat ihm der Staatsanwalt die Pistole auf die Brust gesetzt und ihn gezwungen, die Anklage wegen Körperverletzung fallen zu lassen.«
    »Das«, sagt Boone, »gehört auf die Liste der Dinge, die gut sind .«
    »Ja«, sagt Johnny. »Aber auf welchen Platz?«
    »Die ewige Frage«, sagt Boone.
    »Platz fünf«, schlägt Hang Twelve vor.
    »Vor ›alles, was umsonst ist‹?«, fragt High Tide. »Du bist gaga.«
    »Sachen, die umsonst sind, sind sehr sehr gut«, sagt Dave.
    »Du könntest ein paar Sachen umsonst gebrauchen«, sagt Cheerful zu Boone. »Ich bin mit deinen Finanzen durch und ein bisschen was umsonst käme dir sehr gelegen.«
    »Ich hab noch einen Honorarscheck ausstehen«, sagt Boone. Sachte nimmt er den Fisch vom Grill und legt die Stücke auf einen Teller. Dann legt er ein paar Tortillas aufden Grill, gerade lange genug, bis sie warm sind, nicht angebrannt.
    »Wie läuft’s?«, fragt er Petra, die mit einem Schneidbrett auf dem Schoß im Sand sitzt. Sie hat Mango und rote Zwiebeln fertig geschnitten und starrt jetzt zur Sonne hinaus, die gerade den Horizont antippt.
    Sie hatten miteinander geredet, nachdem er Red Eddie einkassiert hatte.
    »Okay, ich mach den Anfang«, hatte Petra gesagt. »Werden wir uns wiedersehen? Ich meine, über unsere berufliche Beziehung hinaus?«
    »Ist es das, was wir miteinander haben? Eine berufliche Beziehung?«
    »Bis jetzt schon.«
    »Ich weiß nicht«, hatte Boone gesagt. »Was meinst du?«
    »Ich weiß es auch nicht«, hatte Petra gesagt. »Ich meine, ich weiß nicht, wohin das führt. Wir wollen so unterschiedliche Dinge vom Leben.«
    »Stimmt.«
    »Aber vielleicht ist das nicht schlecht«, sagt Petra.
    Er wusste genau, was jetzt schlau gewesen wäre. Einfach weggehen. Weil sie wirklich total unterschiedlich sind, weil sie wirklich Unterschiedliches vom Leben erwarten. Aber da ist etwas in ihren Augen, dem man nicht so einfach entkommt. Und sie hat was.
    Sie hat sehr viel.
    Sie ist klug, hart im Nehmen, lustig, sexy, mutig, cool.
    Sie ist ein guter Mensch.
    Sie haben gemeinsam beschlossen, alles so zu nehmen, wie es kommt.
    Und Sunny?
    Sunny ist da draußen, denkt er, während er den Sonnenuntergang beobachtet. Was für eine Zukunft – die ganzen Orte, die sie bereisen wird, die vielen Ozeane, die sie sehenwird, die Wellen, die sie reiten wird. Die Welt gehört jetzt ihr, die ganze Welt, und wer weiß, ob irgendeine dieser Wellen sie jemals wieder zusammenführen wird.
    »Hier«, sagt Petra. Sie steht auf und gibt ihm das Schneidbrett. Boone kippt die geschnittene Mango und die Zwiebeln in eine Schüssel, gibt Limonensaft dazu, ein kleines bisschen Chili und eine Hand voll Koriander und vermischt alles.
    Dann nimmt er die Tortillas vom Grill, legt auf jede ein Stück Fisch und gibt einen großzügig gehäuften Löffel von der frischen Mangosalsa auf den Fisch.
    »Essen ist fertig, Leute!«, sagt er.
    Er gibt Petra einen Taco.
    »Gott, das ist wunderbar«, sagt sie.
    Boone verteilt die Tacos, dann nimmt er sich einen Moment Zeit, um den Ozean zu betrachten, die untergehende Sonne und den langen Strand.
    Das hier ist sein Strand, seine Welt.
    Seine Freunde.
    Seine Familie.
    »Ich sag’s doch …«, verkündet er.
    In einer Tortilla schmeckt alles besser.

Boone Daniels lebt, um zu surfen. Nebenbei übernimmt er als Privatdetektiv ein paar Jobs, doch nie so viel, um nicht rechtzeitig bei Tagesanbruch am Strand zu sein, wo er mit seinen Kumpels die großen Wellen erwartet. Doch gerade, als Riesenbrecher auf Pacific Beach, Kalifornien zurollen, wie sie nur
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