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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2
Autoren: Don Winslow
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enger an ihn. Wenige Minuten später hört Boone ihre Atemzüge tiefer werden und er sieht herunter und merkt, dass sie eingeschlafen ist. Er liebt ihren Duft, wie sie sich anfühlt, ihre Haare auf seiner Brust.
    Aber er schläft nicht.
    Er liegt da und denkt nach.

166
    Boone steht vor dem Morgengrauen auf.
    Vorsichtig macht er sich von Petra los, damit er sie nicht weckt, zieht ihr die Decke wieder über die Schultern hoch bis zum Hals, schlüpft in Sweatshirt, Jeans und Sandalen, geht in die Küche und schreibt ihr einen Zettel.
    Er tritt hinaus in den noch immer dunklen Morgen, steigt in den Deuce und fährt vom Pier herunter auf den Pacific Coast Highway. Er kommt an der Stelle vorbei, an der die Dawn Patrol startet und im schwachen Licht erkennt er ihre Umrisse am Strand, wo sie dem morgendlichen Ritual entsprechend ihre Bretter wachsen, Dehnübungen machen und sich leise unterhalten.

167
    Petra wacht von der plötzlichen Leichtigkeit im Bett auf. Sie vermisst sein Gewicht und seine Wärme, aber sie ist froh, dass er wieder mit der Dawn Patrol rauspaddeln will, und dann denkt sie, wie schön es wäre, einen Kaffee mit ihm zu trinken, bevor er losfährt, vielleicht aus dem Fenster zu gucken und ihn surfen zu sehen, bevor sie zur Arbeit geht.
    Sie steht auf und geht in die Küche, aber er ist schon weg.
    Auf dem Tisch lehnt ein Zettel an einer Tasse.

    »Pete …
    Es tut mir leid, ich liebe dich, aber ich kann das nicht. Das mit dem Jurastudium, meine ich. Es liegt nicht nur daran, wie ich bin. Ich bin nun mal einfach kein Gentleman. Es gibt etwas, um das ich mich kümmern muss – um meinen Teil der Welt – jetzt gleich, wenn ich wieder da bin, reden wir drüber. Im dritten Schrank rechts ist Tee.
    – Boone.«

    Natürlich kannst du das nicht, denkt sie. Das mit dem Jurastudium. Natürlich kannst du das nicht und natürlich bist du nicht so. Dann wärst du nicht der Mann, den ich liebe, und auch nicht … der Mann, der mich liebt, so wie’s den Anschein hat. Mein Gott, denkt sie – eine schlichte, unkomplizierte Liebeserklärung. Subjekt Prädikat Objekt. Ich liebe dich. So was hast du in deinem ganzen Leben noch nicht gehabt.
    Na gut, ich liebe dich auch, Boone.
    Und bitte, das muss dir nicht leid tun, bitte nicht. Ich möchte dich nicht ändern, es war ein Fehler, das zu versuchen, und von wegen, du bist kein Gentleman, da irrst du dich gewaltig und wenn du wiederkommst …
    Sie betrachtet den Zettel noch einmal.
    Es gibt etwas, um das ich mich kümmern muss – um meinen Teil der Welt – jetzt gleich.
    Urplötzlich zu Tode erschrocken, zieht sich Petra in Windeseile an und rast nach draußen. Sie erwischt die Dawn Patrol gerade noch, als sie loslegen wollen.
    Sie paddeln im flachen Wasser.
    Petra steht im Sand, winkt mit den Armen über dem Kopf und brüllt: »Hilfe! Ich brauche euch! Kommt zurück! Hilfe!«
    Dave the Love God ist es eigentlich gewohnt, Hilferufe aus der entgegengesetzten Richtung zu hören, aber Rettungsschwimmer bleibt Rettungsschwimmer, also macht er kehrt und paddelt an Land. Er ist nicht wirklich begeistert, als er merkt, dass es die Britenbetty ist.
    »Es geht um Boone«, sagt sie.
    »Was ist mit ihm?«
    »Ich glaube, er hat sich was Dummes in den Kopf gesetzt«, sagt Petra.
    »Davon ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszugehen«, erwidert Dave.
    Sie zeigt ihm den Zettel.

168
    Boone fährt den Pacific Coast Highway, die Straße, die er so sehr liebt, bis nach Oceanside hoch. Durch Pacific Beach und La Jolla, an Shores entlang, über Torrey Pines und hinten wieder runter an dem unglaublich schönen offenen Strand, dann die steile Anhöhe von Del Mar hinauf. Er kommt an Jake’s vorbei und an dem alten Bahnhof, fährt durch Solana Beach, Leucadia und an dem langen offenen Küstenabschnitt bei Cardiff und Carlsbad vorbei.
    Als er an dem Kraftwerk am südlichen Rand von O’Side angekommen ist, kehrt er um und fährt den ganzen Weg wieder zurück.
    Die Straße der Erinnerungen und Träume.

169
    Boone biegt auf den kleinen Parkplatz ein.
    Nicht leicht, einen Platz zu finden, weil die Jungs alle draußen sind.
    Beziehungsweise noch nicht ganz – die meisten sind noch am Strand, machen sich startklar. Zehn oder zwölf Kerle, schätzt Boone, alle weiß.
    Einer von ihnen ist Mike Boyd.
    Boone steigt aus dem Deuce, geht auf Boyd zu und sagt: »Du bist raus.«
    »Was?«
    »Du hast diesen bescheuerten Jungs deinen Dreck eingetrichtert«, sagt Boone, »sie mit Scheiße
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