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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2
Autoren: Don Winslow
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wurde, das von Paradise Homes ablenkt. Dan und Donna waren so verzweifelt, hatten solche Angst, ihr Geld zu verlieren – oder schlimmer noch, dass Iglesias herausbekam, dass sie ihn in Gefahr gebracht hatten –, dass sie bereit waren, das Risiko einzugehen, Dan als Mordverdächtigen ins Spiel zu bringen.
    »Boone …«
    »Halt den Rand«, sagt Boone. »Du hast deine Frau vorgeschickt, damit sie ihre körperlichen Reize spielen lässt, dann hast du’s mit Bestechung versucht und als auch das nicht zog, hast du Schering von deinen Kartellpartnern umbringen lassen, bevor er den Mund aufmachen konnte.«
    »Das ist ungeheuerlich.«
    »Ja, das ist es«, sagt Boone. »Und dann hast du michreingelegt. Hast mich benutzt, um eine falsche Fährte zu legen, damit es nach einem Eifersuchtsdrama aussieht. Du wusstest, dass du ein Alibi haben würdest, und du warst bereit, das Risiko einzugehen, weil du so verzweifelt warst. Wenn nicht, hätten deine Partner in TJ dasselbe mit dir gemacht wie mit Bill Blasingame.«
    »Boone, wir können doch über alles reden«, sagt Dan. »Wir müssen doch nicht so weitermachen, wir können das doch wie Gentlemen untereinander klären …«
    »Als ich dir gesagt habe, dass ich Nicoles Unterlagen habe, wusstest du, dass du in der Scheiße steckst«, sagt Boone, »deshalb hast du deine Geschäftspartner losgeschickt, um sie zurückzuholen, koste es, was es wolle. Blasingames Leben, Petras – das war dir egal.«
    »Das kannst du nicht beweisen«, sagt Dan. »Vor Gericht mache ich dich fertig. Ich werde behaupten, dass du eine Affäre mit Donna hattest und Schering aus Eifersucht erschossen hast. Sie wird zu mir stehen, Boone, das weißt du.«
    »Wahrscheinlich«, sagt Boone.
    Dan deutet ein Lächeln an. »So weit muss es nicht kommen. Wie viel willst du? Nenn mir eine Zahl, heute Abend liegt der Betrag auf einem Nummernkonto.«
    Boone nimmt den Kassettenrekorder aus der Tasche und drückt auf ›Play‹ :
    »Wir sind zu Ihnen gekommen, oder nicht?«, sagt sie. »Wir sind doch zu Ihnen gekommen.«
    »Aber was ist«, fragt Iglesias, »wenn euch der Skandal erreicht? Wie lange dauert es dann, bis wir alle davon betroffen sind?«
    »So weit wird es nicht kommen«, sagt sie. »Bitte, por favor, bitte. Ich flehe Sie an. Was kann ich tun?«
    »Das ist eine Kopie«, sagt Boone. »John Kodani hat das Original. Er wartet oben am Uferweg.«
    »Du machst einen Fehler, Daniels.«
    »Ich durfte ein paar deiner Geschäftspartner kennenlernen«, sagt Boone. »Ich schätze, der Gerichtsprozess ist die geringste deiner Sorgen. Hab noch ein schönes Leben, Dan.«
    Boone geht.
    Vorbei an Johnny Banzai, der ihm entgegenkommt.

159
    Später an jenem Morgen sieht Petra zu, wie Alan Burke das Flussdiagramm begutachtet, das sie auf ihrem Computer erstellt hat.
    Eine gute lange Minute schweigt er und fragt anschließend: »Können Sie das alles belegen?«
    »Ja.«
    Alan geht zum Fenster und sieht auf die Stadt. »Haben Sie eine Ahnung, wie viele meiner Freunde, Kollegen und Geschäftspartner möglicherweise darin verwickelt sind?«
    »Einige, kann ich mir vorstellen«, sagt sie.
    Sie ist, wie gewohnt, höflich und korrekt, aber ihm fällt auf, dass der ehrfurchtsvolle Ton, den sie normalerweise anschlägt, fehlt. Das ist gleichermaßen beunruhigend wie vielversprechend. »Nun, das stellen Sie sich ganz richtig vor.«
    Petra glaubt einen Anflug von Spott herauszuhören und fragt sich, was das zu bedeuten hat. Heißt das, Alan wird sie feuern, in Deckung gehen und die Schotten dicht machen? An sich wäre das wohl das Schlauste, und Alan hat Karriere gemacht, weil er sich stets für die schlauste Lösung entschieden hat.
    »Ich bin froh, dass es ihnen gutgeht«, sagt er.
    »Danke.«
    »Das muss sehr beängstigend gewesen sein.«
    »Das war’s.«
    Ja, denkt er und sieht sie an, sie hatte solche Angst, dass sie die Pistole aus der Schreibtischschublade gezogen undmit ruhiger Hand einen Auftragskiller erschossen hat. Wie kann ich ein solches Talent einfach gehen lassen? »Ihnen ist klar, dass sich aus dem Diagramm hier zigtausend Prozesse ergeben? Und dass viele davon für mich und die Firma politisch äußerst heikel sein würden? Wissen Sie, welcher Druck von ganz oben auf uns lasten wird?«
    »Absolut.«
    Alan wendet sich ab und sieht wieder auf die Stadt. Vielleicht, denkt er, muss hier gründlich aufgeräumt werden, vielleicht ist es Zeit, dass alles auseinandergenommen und neu aufgebaut wird, und vielleicht kann man die
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