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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2
Autoren: Don Winslow
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letzte Phase seiner Karriere auch mit blöderen Aufgaben verschwenden.
    Er wendet sich wieder an Petra und sagt: «Okay, nehmen Sie Kontakt zu den Eigentümern auf, und setzen sie Verträge auf. Können Sie das Vermögen von Paradise und der angegliederten Firmen schätzen lassen mit Hinblick auf die Möglichkeit, eine Sperrung durchzubekommen und … Worauf warten Sie noch, warum fangen Sie nicht an?«
    »Ich möchte als Partnerin in die Kanzlei aufgenommen werden«, sagt sie.
    »Vielleicht sollte ich sie doch lieber feuern«, entgegnet Alan.
    »Natürlich brauche ich dann auch ein Büro in einem der Eckzimmer.«
    Er richtet seinen bösen Plädoyersblick auf sie.
    Sie zuckt mit keiner Wimper.
    Alan lacht. »Okay, Sie Revolverheldin. Partner. Rufen Sie den Hausmeister an und arrangieren Sie Ihren Umzug. Aber Petra …«
    »Ja?«
    »Wäre besser, wenn wir gewinnen.«
    »Ach, das werden wir, Alan«, sagt sie. »Was ist mit Corey Blasingame?«
    »In dreißig Minuten haben wir einen Termin bei Mary Lou«, sagt Alan.
    »Hat sie was angedeutet?«
    Er schüttelt den Kopf.

160
    Das tut auch Mary Lou Baker.
    Im Gespräch mit John Kodani. Sie blickt von einem Stapel Unterlagen auf, die er ihr auf den Tisch geknallt hat, seufzt und sagt: »Sie sind fleißig gewesen, Sergeant. Erst verhaften Sie Dan Nichols, dann ziehen Sie das Netz um Cruz Iglesias zu und jetzt diese … schmutzige Bombe. Wollen Sie heute außerdem noch was bei mir loswerden?«
    »Das müsste es gewesen sein.«
    »Ah, müsste es das, na gut.«
    Johnny hat Mary Lou Baker die Unterlagen gebracht, weil sie a) ihn wegen Corey Blasingame zur Schnecke gemacht hatte und b) unter den Staatsanwälten die Einzige ist, die ausreichend Integrität und Mumm besitzt, um die Sache anzugehen und Anklage zu erheben.
    »Sie wissen, dass Sie meine Karriere ruinieren, oder?«, fragt sie ihn, als sie sich die Papiere ansieht und zusammenzuckt.
    »Vielleicht kommt sie dadurch auch in Gang«, sagt er.
    »Dasselbe gilt für Ihre, mein Freund«, sagt Mary Lou. »Romero hätte Sie am liebsten bei den cojones gepackt, doch das kann er jetzt nicht mehr, wo Sie als Revolverheld hervorgetreten sind und Iglesias gefasst haben. Aber mussten Sie ausgerechnet einer Strafverteidigerin das Leben retten? Zeugt von schlechtem Geschmack.«
    »Sie war die einzige Anwältin im Raum«, sagt Johnny. »Außerdem hat sie mich aus der Scheiße gezogen.«
    »Wir sollten sie zu uns ins Team holen«, sagt Mary Lou.
    »Uns könnte Schlimmeres passieren«, sagt Johnny. »Was ist mit Corey Blasingame?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Was haben Sie vor?«
    Die Sprechanlage summt. »Alan Burke und seine Mitarbeiterin sind hier zum Termin.«
    »Komme sofort«, sagt Mary Lou. Dann zu Johnny: »Ich weiß es noch nicht. Wir werden es herausfinden.«
    Johnny folgt ihr ins Besprechungszimmer.

161
    Boone, Petra und Alan sitzen bereits am Tisch.
    Mary Lou und Johnny setzen sich ihnen gegenüber.
    Alan lächelt und fängt an: »Ich gehe bis vor Gericht.«
    »Sie werden verlieren«, sagt Mary Lou.
    »Einen Scheiß werde ich«, entgegnet Alan. »Ihre ersten drei Zeugen sind Schrott, die anderen beiden haben widerrufen und Ihre Ermittlungsbeamten stehen da wie Idioten.«
    Boone sieht Johnny an.
    Sein Gesicht ist versteinert, aber seine Wangen werden rot.
    Boone sieht weg.
    »Wir haben immer noch das Geständnis«, sagt Mary Lou.
    »Ja, machen Sie nur«, sagt Alan. »Ich kann’s kaum abwarten, es auseinanderzunehmen und Sergeant Kodani Stück für Stück in den Rachen zu stopfen. Wie hätten Sie Ihre Kröte gern, Detective? Mit ein bisschen Salz und Pfeffer?«
    Johnny sagt nichts.
    Boone schafft es nicht, ihn anzusehen, und Petra starrt auf die Tischplatte.
    Mary Lou steht auf. »Wenn sonst nichts mehr ist …«
    Johnny steht ebenfalls auf.
    Er sieht Boone angewidert an.
    »Kommen Sie, Mary Lou, setzen Sie sich«, sagt Alan. »Wir wollen nicht, dass es so endet.«
    Mary Lou setzt sich wieder. »Weder Harringtons grenzwertige Anstiftung zum Meineid noch Kodanis eigenwillige Vernehmungsmethoden ändern etwas an der Tatsache, dass Ihr Klient zumindest teilweise durch Rassenhass motiviert an einer Schlägerei beteiligt war, bei der immerhin ein Mensch zu Tode kam.«
    »Einverstanden.«
    »Das wird er absitzen müssen, Alan.«
    »Auch einverstanden«, sagt Alan. »Aber er hat den tödlichen Schlag nicht ausgeführt, Mary Lou. Das war Bodin. Und er war auch nicht der Anstifter, das war ebenfalls Bodin.«
    »Aus praktischen
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