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Outback

Outback

Titel: Outback
Autoren: Nan Dee
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Zentrum, so wird Australiens Mitte genannt. Dort wartet ein Fahrer auf uns und bringt uns 250 Kilometer weiter zum Kings Canyon Resort mit Campingplatz, Hotelanlage, Tankstelle und Shop.“
    „Klingt gut. Wir kommen also mitten ins Zentrum von Australien? Das heißt: keine Küste, kein Ozean, Hitze, Staub und Busch. Aber es wird bestimmt super.“ Ricky kniff kurz die Lippen zusammen. „Noch drei Wochen warten“, maulte sie plötzlich, lachte aber dann wieder. „Ich muss eh zweimal sechs Tage arbeiten, habe nur die Sonntage frei. Freitag ist mein letzter Arbeitstag, Samstag ist Wäsche waschen und Koffer packen angesagt, Sonntag ausruhen, früh schlafen gehen. Montag früh geht’s los. Das ist okay.“

 
     
2
     
    Die Zeit verging, angefüllt mit Arbeit, wie im Fluge. Am Sonntag kam Naree zu Ricarda nach Hause. Sie schleppte eine vollgepackte Reisetasche mit sich, die vom Volumen her mehr Sachen aufnahm, als so mancher Koffer. Sie hatten ausgemacht, dass sie bei Ricky schlief, denn am folgenden Morgen mussten sie um vier Uhr aufstehen. Mit Oliver gingen sie am Abend essen, dann ließ er die beiden Frauen in Ruhe und zog sich in sein Apartment zurück. Als die Schlafenszeit näher rückte, bekam Ricarda ihr beste Freundin Susi in Berlin vor die Webcam, für die es durch die Zeitverschiebung sechs Stunden früher war. Susi und Naree kannten sich von Susis Besuch zu Weihnachten in Bangkok und sie hatten sich ebenfalls angefreundet. Jetzt schaute Susi prüfend vom Monitor.
    „Seid ihr bereit für die große Reise? Alles gepackt?“
    „Alles klar, alles gepackt, um vier klingelt der Wecker“, sagte Ricky. Naree nickte bestätigend und schenkte Susi ein Lächeln.
    „In Berlin alles okay? Wie läuft‘s bei dir?“, fragte Ricky.
    „Alles super, Süße. Die Liebe lässt sich noch suchen, sie hat sich gut versteckt. Ansonsten kann ich nicht klagen. Die Arbeit läuft, die Tage hier werden langsam wieder länger, nur eisig kalt ist es in Berlin; das erste Mal in diesem Winter. Ihr habt ja in der Beziehung keine Probleme, was? Immer warm und sonnig bis um sechs Uhr abends.“
    „Na, die Sonne ist nicht immer da und bald kommt die Regenzeit, glaube ich. Dann schüttet es jeden Tag.“
    Naree nickte bestätigend.
    „Euch wünsche ich jedenfalls eine gute Reise in noch größere Hitze, als ihr dort schon habt. Wie warm ist es in Australien, über 40 Grad? Aber habt trotzdem viel Spass und Freude. Und ...“, sie schaute jetzt direkt Naree an. „Und wenn es nicht so weit weg wäre, würde ich sagen, halte Ausschau nach hübschen Kerlen, lass dich von einem einfangen, Kleine. Die Zeit vergeht und du solltest dir langsam einen Typen zulegen, so wie Ricky.“ Susi grinste.
    „Das sagt die, die immer solo ist“, murmelte Ricky.
    „Die Liebe kann man nicht erzwingen“, entgegnete Naree ernst. „Wenn sie erscheint, ist sie da, aber herbeirufen kann man sie nicht.“
    „Das weiß ich doch, Kleine. Aber man kann schon mal schauen, wo sie denn bleibt.“ Susanne schmunzelte. „Also ab mit euch, ins Bett und passt auf euch auf. Bis bald!“
    Sie verabschiedeten sich und gingen zu Bett. Naree erzählte wirr durcheinander, was ihr in den Sinn kam, sie konnte nicht einschlafen und hielt mit ihrem Gerede auch Ricky wach.
    Oliver erschien, als noch dunkle Nacht herrschte und holte sie ab. Er staunte über die Menge ihres Gepäcks. Ricarda hatte sich von ihrer Freundin anstecken lassen und viel zu viel Klamotten eingepackt.
    „Ihr wisst aber schon, dass wir wiederkommen?“, witzelte er. Naree schaute ihn nur müde an und Ricky zuckte die Schultern.
    Ein Taxi brachte sie zum Flughafen. In der Flughafenhalle trafen sie Master Pic und Eyleen. John, wie der Fotograf mit dem seltsamen Namen Master Pic hieß, und wie ihn Ricarda nennen durfte, umarmte sie innig und fest. „Hello, my blondy angel, you look so great.“ Great war das Lieblingswort von ihm, für John war alles groß oder großartig oder eben not great.
    „Hi John, geht’s dir gut? Was macht dein Schlangenbiss?“
    „Moment“, sagte er, begrüßte Naree und Oliver. Dann streifte er inmitten all der Menschen sein Hosenbein hoch und zeigte stolz die beiden kleinen weißen Vertiefungen oberhalb des Knöchels. Es waren die Narben eines Schlangenbisses, den er sich im Khao Yai Nationalpark auf der Fototour geholt hatte. Ricarda musste lachen. Der Mann war echt ein Otiginal.
    Er umarmte sie noch einmal und hielt seinen nackten Arm an ihren. „Jetzt  siehst du nicht
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