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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge
Autoren: T.S. Orgel
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soll. Wir müssen da rein. Sonst gibt es hier oben nur noch Leichen, wenn der Nebel weg ist.«
    Der Linke zuckte mit den Schultern. »Wenn du’s sagst, Broca.«
    »Sag ich. Und dann will ich euch wieder hier oben sehen. Wir haben heute noch Wühler zu schlachten.«
    »Geht klar, Broca.« Die beiden Korrach nickten synchron. Sie stiegen auf die benachbarte Zinne und stießen die dort angelegte Belagerungsleiter von der Wand. Ohne auf die Schreie und Flüche der Krieger zu achten, die gerade daran nach oben kletterten, sprangen sie nacheinander auf die kippende Leiter und rutschten ihre Rückseite hinab.
    »Blöde Ärsche«, murmelte Ragroth halbherzig. Er hob den toten Menschen an und schob sich in dessen Deckung hinter der Zinne hervor, um nochmals den Wehrgang zu mustern. Er war breit genug, um auch mit größeren Truppen ordentlich darauf laufen zu können. Ein steiles Schieferdach schützte ihn nicht nur vor Regen, sondern auch gegen Angriffe von oben. Leider war er tatsächlich völlig ungeschützt, was die Schießscharten der beiden Türme an seinen Enden betraf. Was vermutlich auch die Absicht war. Über der kleinen Tür in der Wand des Turms ragte ein Vorsprung aus der massiven Wand.
    Nachdenklich leckte sich Ragroth über die Hauer. Das Ganze gefiel ihm überhaupt nicht. Zwei junge Krieger waren auf die eigentlich schlaue Idee gekommen, sich direkt an der Tür aus dem Schussfeld der Zwerge zu ducken. Beinahe hätte Ragroth sie beglückwünscht, als der Vorsprung über der Tür plötzlich zu dampfen begann. Noch ehe die beiden es bemerkten, schoss schäumende Flüssigkeit auf sie herab. Wo immer sie die Haut der Aerc berührte, warf diese sofort Blasen. Und sie berührte viel Haut.
    Kreischend und um sich schlagend rannten die beiden Pechvögel den Wehrgang entlang. Grimmig stellte Ragroth fest, dass ihnen kein einziger Kurzpfeil der Zwerge folgte. Panisch prallten sie in die nachkletternden Aerc und sorgten für noch mehr Durcheinander, bevor sie niedergemacht wurden. Angewidert spuckte Ragroth aus. Auf eine derart unehrenhafte Schweinerei konnten auch nur die Erdmaden kommen. Er sparte sich die Glückwünsche.
    Weitere Krieger sprangen von den Leitern auf die Zinnen und dann auf den Wehrgang. Dort brüllten sie ihre Herausforderungen und wurden von den Pfeilen der unsichtbaren Verteidiger niedergemacht.
    Ragroths mächtige Kiefer mahlten. Jetzt wurde ihm klar, warum die Angriffe an den drei vorangegangenen Tagen gescheitert waren. Die Zwerge hatten gar nicht vor, sich einem ehrlichen Kampf zu stellen. Diese bärtigen kleinen Drecksäcke wollten das einfach aussitzen. Am Ende würden sie sogar erfolgreich damit sein. Schon jetzt wurden die Schüsse vom Turm gezielter. Je mehr Brandherde das schlammige Leichenfeld am Fuß der Mauer beleuchteten, desto mehr Aerc fielen unter den bösartigen, kleinen Pfeilen und den riesigen Feuerkugeln, die krachend von den Türmen geschleudert wurden. »Kommt schon«, murmelte er. »Kommt schon.«
    Eine Bewegung am Rande der Dunkelheit zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein großer blauschwarzer Schatten schoss durch die Nebelschwaden. Er huschte an den heranstürmenden Aerc vorbei, sprang mit kraftvollen Sätzen von Leichenberg zu Leichenberg, setzte scheinbar mühelos über einen umgestürzten Wagen, landete auf allen vieren und galoppierte weiter, ohne im Geringsten langsamer zu werden. Eine zweite Gestalt folgte dichtauf.
    Krieger zuckten vor ihnen zurück und änderten die Richtung, sodass sich wie von selbst ein Weg vor den Schatten auftat. Am Fuß des Turms hielten sie an, richteten sich auf und musterten die glatte Wand. Die Skrag. Im flackernden Licht der Brände schienen ihre Körper ebenso rastlos zu zucken wie ihre vielen Schatten. Ragroth war sich beinahe sicher, die schwarzen, breiten Nüstern beben zu sehen, als ihre Blicke die Steine nach oben wanderten.
    Der größere der beiden stieß ein tiefes Bellen aus und sprang an der Wand hinauf. Einen Moment lang klebte er am Fels wie eine Fliege, dann zog er sich höher. Der zweite Skrag folgte. Mit unheimlicher Geschwindigkeit erklommen sie die scheinbar fugenlose Mauer, wichen den Schießscharten aus und waren in wenigen Augenblicken in der Dunkelheit verschwunden, die das obere Ende des Turms einhüllte. Ein dumpfes Pochen verkündete, dass sie auf dem Dach des Wehrgangs angekommen waren, und nur Momente später klirrten die schweren Schieferplatten über seinem Kopf. Ein langer, haariger Arm tauchte direkt vor
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