Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge
Autoren: T.S. Orgel
Vom Netzwerk:
zu schlachten.
    Klatschend ging ein Sturzbach auf die Leiter neben ihnen nieder. Heiße Spritzer trafen sie an Armen und Gesichtern, kreischende Krieger fielen herab und wälzten sich in den Toten. Als Wolken von Dampf aufstiegen und sich mit dem Nebel vermischten, stank es nach kochendem Fleisch. Einige Schritte weiter wurde eine Leiter von der Mauer geschoben und fiel in die nachfolgenden Massen. Nichts, was sie kümmern musste.
    Ragroth schwang sich auf ihre Leiter und erklomm Sprosse für Sprosse. Der Krieger vor ihm erreichte die Mauerkrone. Im selben Moment bohrte sich ein Speer in seine Schulter und stieß ihn in die Tiefe. Ragroth duckte sich, dann schnellte er hinauf, packte den Speer und zog. Ein erschrockenes Gesicht tauchte über der Mauer auf, und Ragroth hieb den Dorn seiner Kriegskeule hinein. Der Besitzer von Gesicht und Speer stolperte nach hinten. Der Aerc ließ sich die letzten Sprossen hinaufziehen, wälzte sich über die Mauerkrone und warf sich zur Seite. Eine eiserne Speerspitze schrammte funkensprühend über die Stelle, an der er soeben gewesen war. Er riss die Keule los und schwang sie tief. Der Hartholzkopf zermalmte ein Knie. Schreiend kippte der Speerträger weg und verschaffte ihm genug Raum, um aufzustehen.
    Menschen. Die Krone der Mauer wimmelte von Menschen, die so dicht gedrängt standen, dass sie sich gegenseitig behinderten. Ein eisernes Messer stach nach Ragroth. Grurachs Streitaxt rauschte an ihm vorbei und zertrennte den zugehörigen Ellbogen. Ragroth fing die herabfallende Klinge auf und rammte sie durch ein ledernes Wams, während seine Keule in die Hüfte eines weiteren Menschen biss. Es war beinahe lächerlich einfach, die Verteidigung der Menschen beiseitezufegen. Sie waren schwächlich, die meisten kleiner als ein Aerc, und so, wie sie ihre Waffen hielten, musste man ihnen wohl nur genug Zeit lassen, und sie würden sich selbst damit verletzen. Nicht, dass Ragroth ihnen diese Zeit gab. Er zerhackte einen Speerschaft, packte einen der Menschen am Wams und schob ihn in den nächsten Hieb des Aerc neben sich, riss einem dritten mit den Krallen den ungedeckten Hals auf.
    Rechts von ihm stand ein anderer Truppführer der Stämme auf einer der Zinnen. Er hieb seine Stachelkeule auf die Schädel der Verteidiger, bevor er sie in die Höhe riss und ein heiseres Brüllen ausstieß. »Vorwärts, Wölfe! Macht sie nieder! Haut sie in Stücke. Ich will diese Stadt brennen sehen! Für die Stämme, für Rogoru! Ich will …«
    Was er noch alles wollte, erfuhr Ragroth nicht mehr. Ein Spieß bohrte sich in den Wanst des Schreihalses und stieß ihn von der Zinne.
    Weniger brüllen, mehr hauen. Sonst wird das nichts mit dem Brennen. Ragroth fletschte die Zähne und fegte eine Speerspitze beiseite. In seinem Rücken spürte er die gewohnte Masse der Brüder Urok und Grurach, die auf der anderen Seite wüteten. Hinter ihnen erreichten weitere Krieger die Mauerkrone und fielen über die Menschen her. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Grurach unwirsch den Kopf schüttelte.
    »Was soll das?«, brüllte der narbige Krieger über den Schlachtenlärm hinweg. »Dafür sind wir nicht hier! Ich denke, wir sollen Erdmaden töten!«
    Grurachs Bruder öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen. Doch statt Worten kam die eiserne Spitze eines Zwergen-Kurzpfeils heraus. Urok stolperte einen Schritt rückwärts und kippte langsam über die Zinnen.
    Für einen endlos erscheinenden Augenblick blieb die Welt stehen. Grurach starrte dem Körper seines Bruders nach, wie er grotesk langsam hinabtrudelte, den Leichenbergen am Fuß der Wand entgegen. Die Gesichter der Aerc um sie waren stumm, die Fratzen der Menschen zu Schreien verzerrt, doch kein Laut drang bis zu ihnen vor. Dann schlug Urok auf, und sein Blut malte einen dunklen Stern auf den Boden. Die Zeit kehrte zurück und mit ihr der Lärm der Schlacht. Brüllend fuhr Grurach herum, und sein nächster Hieb enthauptete einen der Menschen. Ein zweiter Mensch stach ihm einen Spieß in den Schenkel, doch er bemerkte es nicht einmal.
    »Grurach! Zurück in die Formation!«, brüllte Ragroth, doch der narbige Krieger schien ihn nicht zu hören. Er zermalmte seinen Gegner, warf einen dritten von der Mauer und brach einem vierten die Nase.
    Ragroth knirschte mit den Zähnen.
    Ein schwarzer Pfeil schwirrte aus dem Turm vor ihnen und durchschlug Grurachs Schulter. Plötzlich gehorchte der Arm des bulligen Aerc nicht mehr. Er fiel herab, die Faust öffnete sich ohne sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher