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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge
Autoren: T.S. Orgel
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Doppelfaust. Oder was davon übrig ist. Und die braucht einen Broca.«
    Krendar sah den bunt zusammengewürfelten Trupp ungläubig an. »Aber ich bin kein Broca!« Wirklich nicht. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich einer sein möchte. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er in diesem Augenblick eigentlich nur von diesem Totenfeld verschwinden.
    »Ich würde es verabscheuen, unter jemand anderem als Ragroth zu kämpfen. Oder dir, Häuptlingstöter«, erklärte Modrath ernst.
    »Aber – warum? Warum ich?«
    »Modrath ist ein Oger«, sagte Sekesh leise, »und ich eine Urawi. Wir dürfen beide keine Doppelfaust führen. Und die Korrach wollen nicht. Außerdem hast du den meisten von uns etwas voraus.«
    »Und was?« Der junge Aerc verstand überhaupt nichts mehr.
    »Das, was Ragroth in dir gesehen hat. Du denkst nicht wie ein Krieger.«
    »Ach. Und das ist gut?« Krendar wurde schwindlig. Er hätte sich gern gesetzt, wenn das nicht bedeutet hätte, sich auf einem Toten niederlassen zu müssen.
    Ein Lächeln lag auf den Lippen der Ayubo. »Du willst Dinge anders lösen, nicht nur durch Draufschlagen. Und wenn uns das am Leben erhält – ja, dann schon.«
    »Ohne deine Denkerei wären wir vermutlich …«
    »… immer noch in dem verdammten Wühlertempel«, stellten die Zwillinge fest.
    »Und ziemlich sicher hätten wir nicht das hier.« Dudaki klopfte auf das gesammelte Zwergengold.
    Wider Willen schnaubte Krendar belustigt. Er betastete die frisch verschorfte Wunde an seiner Stirn. »Ja, Kopfarbeit scheint mir wirklich zu liegen.«
    »Fürs Draufhauen hast du ja uns. Wir könnten noch jemanden fürs Denken gebrauchen. Also, was sagst du?«, brummte Modrath.
    Hinter ihm nickten die Korrach.
    Krendar fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen – noch mehr als ohnehin schon.
    »Oder sollen wir Dudaki fragen?«, warf Sekesh ein.
    »Ich würde es machen«, sagte der Dünne gut gelaunt.
    Krendar schüttelte langsam den Kopf, während ein müdes Grinsen auf sein Gesicht kroch. »Das ist vollkommen schwachsinnig.«
    »Passt zu uns«, flüsterte Sekesh.
    Der Häuptlingstöter sah über den Fluss, wo die Festung der Wühler selbst in der Morgensonne düster und bedrohlich wirkte. Dann wandte er sich um und sah seine Doppelfaust an.
    Er nickte.

Neununddreißig
    D ie große Halle der Bergfestung wirkte noch genauso düster wie am vergangenen Tag, als Glond sie zum ersten Mal betreten und geglaubt hatte, dass es auch das letzte Mal sein würde. Dieser Tag schien nun seltsam weit entfernt zu sein, als hätte er in einem anderen Leben stattgefunden. Was in gewisser Weise ja auch stimmte.
    Die Oberen und Unteren standen noch immer sauber getrennt auf den Rängen. Es waren noch ein paar weniger als gestern, aber der Lärm ihrer Streitgespräche schallte mit unverminderter Stärke über den Mittelgang hinweg. Als Axt, Kearn, Dion und Glond zwischen den Parteien entlangschritten, verstummten ihre Wortgefechte, und die Blicke wandten sich erst ihnen und dann gierig der Truhe mit den acht Schlössern zu, die sie zwischen sich trugen.
    General Variscit lächelte ihnen vom Thron herab entgegen. »Ihr habt es geschafft. Es ist euch gelungen, die Kiste in Sicherheit zu bringen.«
    Anon trat vor, schlug seinen Eichenstab auf den Boden und verneigte sich. »Edle Syen aus dem Clan der Berglogga, im Namen der Oberen beglückwünsche ich Euch zu Eurem Erfolg.«
    »Ich beglückwünsche Hertig Kearn!« Meister Dornem trat ebenfalls nach vorn und funkelte Anon finster an.
    »Dessen Erfolg beinahe ebenso groß ist wie der unserer Edlen.« Anon neigte den Kopf. »Auch wenn er durch den Verlust eines der tapfersten Clankrieger ein wenig geschmälert wurde.«
    »Ebenso wie der Eure durch den Tod von Meister Esse.«
    Anon verzog das Gesicht und rückte sich die Halskette gerade, als würde sie ihm die Luft abschnüren. »Dem Herrn sei Dank konnten wir zumindest einige Tempeldiener in Sicherheit führen. Ich sehe das als ein Zeichen – für die Oberen.«
    »Das gleiche Zeichen, das Euch dazu brachte, Menschen in die Festung einzuschleppen?«
    »Wenn Ihr sie hereinlasst …«, zischte Anon.
    Dornem klappte der Unterkiefer herunter. »Nehmt das zurück, Gildenrat Anon!«
    »Nur über meine Leiche.«
    »Nichts leichter als das.« Dornem zerrte umständlich seinen Kriegshammer aus dem Gürtel, und Brückenmeister Bärung trat mit geballten Fäusten an seine Seite.
    Anon bedachte die beiden mit einem warnenden Blick und hob seinen Stab. Im gleichen
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