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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
Autoren: T Orgel
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auf die Schultern, schwenkten die Waffen oder prosteten sich mit ihren Bierschläuchen zu.
    Dvergat befand sich mitten unter ihnen und ließ sich gebührend feiern. Ein breites Grinsen lag auf seinem zerfurchten Gesicht, während er geschäftig hin und her humpelte, um die Aufräumarbeiten zu beaufsichtigen.
    »An was denkst du?« Der Wolfmann fegte ein wenig Asche beiseite, ließ sich neben ihm auf die Stufen sinken und stützte sich schwer auf den Griff seines Schwerts. Er hatte aus dem Kampf einige üble Verletzungen davongetragen. Sein Gesicht war zerschlagen, sein rechter Arm lag in einer Schlinge, und um den Bauch trug er einen dicken Verband, der sich bereits rot verfärbt hatte. Es war verdammt knapp gewesen, aber Sekesh hatte ihn gerade noch rechtzeitig zusammenflicken können. Körperlich jedenfalls . Bislang hatte der Wolfmann noch nichts über seine Gemütslage erzählen wollen, und Glond hatte nicht gefragt.
    »Ich denke daran, dass wir letzten Endes vielleicht gar nicht mal so schlecht abgeschnitten haben. Trotz aller Widrigkeiten haben wir unser Ziel erreicht und Navorra gefunden. Wir haben Hastyr und den Echsenmann aufgehalten und vielleicht ganz nebenbei sogar noch die Welt gerettet. Das ist mehr, als wir erwarten konnten.« Glond warf einen Seitenblick auf die Menschen, die sich am Fuß des Tempelbergs zusammengefunden hatten. »Deine Leute nennen dich einen echten Helden. Ich habe vorhin einen sagen hören, dass man dich zum König machen sollte. Immerhin hast du in ihren Augen gleich eine ganze Zwergenarmee zu ihrer Rettung herbeigerufen …«
    Der Wolfmann machte nicht den Eindruck, als würde er sich besonders darüber freuen. »Ich glaube, Navorra nimmt mir die viele Anerkennung ein wenig übel.«
    »Ach was, ich bin sicher, dass er stolz auf dich ist. Du bist eine Vaterfigur für ihn, sein großes Vorbild.«
    »Das wäre schön. Aber du weißt ja, dass es zwischen Vätern und Söhnen nicht immer so einfach ist.« Nachdenklich mahlte der Wolfmann mit den Zähnen.
    Glond warf ihm einen Seitenblick zu. »Auf Dauer ist das doch sicher schädlich …«
    »Was meinst du?«
    »Dieses Zähneknirschen.«
    Der Wolfmann blinzelte. »Ist mir ehrlich gesagt noch gar nicht aufgefallen.« Er bohrte mit der Zungenspitze in seiner Wange und schnitt eine Grimasse. »Ich vermute, du hast recht.«
    Glond grinste. »Du machst dir zu viele Sorgen, Wolfmann. Alles wird gut.« Er klopfte ihm auf den Rücken und verzog das Gesicht, als ein brennender Schmerz durch seinen Arm schoss. Aber manche Verletzungen brauchen eben ihre Zeit … Es würde ein schöner Herbsttag werden, ohne Frage. Auch wenn der Wind, der sanft durch die Bäume strich, bereits eine frostige Note hatte, die den herannahenden Winter erahnen ließ. Noch stieg Wärme von der verbrannten Erde auf. Nachdenklich verfolgte Glond die dünne Atemluftwolke, die von seinem Mund in die Höhe stieg. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Winter Einzug hielt und das Land mit seinem eisigen Griff umfing. Doch nach dem, was sie in den letzten Tagen erlebt hatten, war das kaum noch von Bedeutung. Schlimmer konnte es doch ohnehin nicht mehr kommen.
    Jemand stieß gegen seine Schulter und drängte sich so unsanft an ihm vorbei, dass er beinahe das Gleichgewicht verlor. Erschrocken fuhr er herum und wollte schon zu einer passenden Bemerkung ansetzen, als er den Störenfried erkannte.
    Bresch drehte den Kopf und starrte finster zurück. Seine Bartzöpfe hatten sich vollständig aufgelöst, und die Haare hingen ihm in zottigen Strähnen über den Brustpanzer. Die Augen waren blutunterlaufen und das Gesicht voller schorfiger Kratzer. Die Hand hatte er so fest um den Griff seiner Waffe geklammert, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Was glotzt du so?«, zischte er, seine gesamte Haltung eine unausgesprochene Drohung. Er stand leicht vornübergebeugt, das Kinn nach vorn gestreckt und die Augen zornig zusammengekniffen. »Suchst du Streit?«
    »Nein.« Glond rieb sich die Schulter und setzte sich zurück auf die Stufen. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass er vor Bresch keine Angst mehr hatte. Es gab auch gar keinen Grund mehr. Dafür hatte er viel zu viel erlebt. Außerdem hatte er mit angesehen, wie Bresch wirklich war. Er hatte erkannt, dass der breitschultrige Hüne noch viel mehr Angst hatte als er selbst, und es nur nicht zugeben wollte. Angst war eine verdammt schwere Bürde für einen Dalkar. Ganz besonders für einen, der Anführer einer Armee aus
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